Der Politiker-Nachwuchs ihrer Partei steht hinter Angela Merkel (64, CDU). Mit diesem Gefühl fährt Merkel vom Deutschlandtag der Jungen Union nach Hause.
Der Politik-Nachwuchs ihrer Partei steht hinter Angela Merkel (64, CDU). Mit diesem schönen Gefühl kann die Kanzlerin vom Deutschlandtag der Jungen Union nach Hause fahren.
Schon zum Einlauf in die Halle wurde Merkel begleitet vom 80er-Jahre-Pop-Klassiker „Don’t stop believin’“ – hör nicht auf, zu glauben.
Ein Mutmacher für die innenpolitisch stark angeschlagene CDU-Chefin (miserable Umfragewerte, Wahl-Klatsche für ihren Vertrauten, Ex-Fraktionschef Volker Kauder).
Merkel weiß: Der Besuch bei der Nachwuchsorganisation ist in Zeiten wie diesen nicht zwangsläufig ein Heimspiel: „Es sind immer fordernde Auftritte bei der Jugend“, sagte die CDU-Chefin am Anfang ihrer Rede. Aber: „So soll es auch sein.“
Fast schon wehmütig klingt es, als Merkel die große Harmonie bei der Jungen Union preist, ein Attribut, das die Mutterorganisation der Union derzeit nicht unbedingt charakterisiert…
Tatsächlich war die Begrüßung durch Junge-Union-Chef Paul Ziemiak (am Freitag mit 91 Prozent wiedergewählt) frostig. „Es kann so schlicht und ergreifend nicht weiter gehen“, sagt er zur Gesamtlage der Union, als er die Rede der Kanzlerin einleitete. „Wir wollen nicht, dass unsere Partei Opposition wird“, sagte er mit Blick auf die sinkenden Umfragewerte.
Dann redet Merkel. 38 Minuten. Eine Abrechnung mit der aktuellen Politik in Deutschland.
Streckenweise klingt sie mehr nach Oppositionsführung als nach Regierungschefin. „Wir müssen mehr tun, als wir aktuell tun. Das ist möglich, aber wir müssen uns sputen.“ Der Faktor Zeit treibe sie dabei besonders um: „Vieles dauert zu lange.“
Merkel zeigt Verständnis für die Enttäuschung und Ungeduld der Bürger über die Endlos-Koalitionsbildungen, die ewigen internen Streitereien zwischen CDU und CSU sowie innerhalb der GroKo.
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Deutschland — in German Socken und Regenjacke: Junge Union bereitet Merkel auf Gegenwind vor