Kaum haben sich Peking und Washington im Handelsstreit angenähert, sorgt die Verhaftung der Tochter des Huawei-Gründers Ren Zhengfei in Kanada für neuen Ärger.
Die Festnahme der Finanzchefin des chinesischen Technikkonzerns Huawei in Kanada droht den Handelskonflikt zwischen den USA und China wieder anzuheizen. Am Freitag ist beim British Columbia Supreme Court in Vancouver für 10 Uhr (19 Uhr MEZ) eine Kautionsanhörung für die Top-Managerin Meng Wanzhou angesetzt. Die USA drängen auf Mengs Auslieferung, wie ein Sprecher des kanadischen Justizministeriums bestätigte. China fordert die sofortige Freilassung. Der Konflikt schickte die Börsen am Donnerstag auf Talfahrt.
Die kanadische Regierung hat nach Angaben von Premierminister Justin Trudeau vom Donnerstag keinen Einfluss auf die Festnahme Mengs genommen. «Ich kann allen versichern, dass wir ein Land mit einer unabhängigen Justiz sind», sagte Trudeau vor Reportern in Montreal. «Die zuständigen Behörden haben die Entscheidung in diesem Fall ohne jede politische Einmischung oder Beeinträchtigung getroffen.» Er selbst habe «ein paar Tage» vor der Verhaftung Mengs davon Kenntnis erhalten.
Ansonsten nannte Trudeau keine weiteren Einzelheiten und verwies auf das Publikationsverbot in dem Fall. Nach Angaben des kanadischen Justizministeriums wurde das Publikationsverbot auf Antrag von Mengs Anwalt erlassen. China, das gerade erst im Handelsstreit mit den USA einen «Waffenstillstand» vereinbart hatte, reagierte am Donnerstag mit scharfem Protest gegen die USA und Kanada auf die Festnahme. Die Volksrepublik habe Washington und Ottawa dazu aufgefordert, «die festgenommene Person umgehend zu entlassen», sagte der chinesische Außenamtssprecher Geng Shuang am Donnerstag in Peking.
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Deutschland — in German Konflikt zwischen China und USA nach Festnahme von Huawei-Managerin