Es war eine Zerreißprobe: Seit Ende Dezember mussten 49 Migranten und ihre Retter auf dem Mittelmeer ausharren.
Rom (dpa) — Mehrere EU-Staaten haben sich nach einer wochenlangen Hängepartie zu einer Lösung für die Migranten auf zwei blockierten Rettungsschiffen deutscher Hilfsorganisationen durchgerungen.
Deutschland und sieben weitere Mitgliedsstaaten hätten sich zur Übernahme der 49 Migranten bereit erklärt, sagte Maltas Regierungschef Joseph Muscat am Mittwoch. Die Schiffe müssten die maltesischen Gewässer «sofort» nach dem Transfer der Migranten verlassen und dürfen nicht in den Hafen der Hauptstadt Valletta fahren. Die Retter wollen dennoch nicht aufgeben und mit ihren Einsätzen weitermachen.
Sea-Watch hatte 32 Migranten schon vor Weihnachten unweit der libyschen Küste gerettet. 17 weitere nahm die Regensburger Organisation Sea-Eye kurz vor dem Jahreswechsel an Bord. Seitdem saßen die Migranten auf den Schiffen «Sea-Watch 3» und «Professor Albrecht Penck» fest. Sie würden nun vom Militär übernommen und dann nach Malta gebracht, so Muscat.
Auch wenn es jetzt eine Lösung gibt: Es ist nur ein Lückenfüller, da es immer noch keine gesamteuropäische Regel gibt, wie gerettete Bootsflüchtlinge auf die EU-Staaten verteilt werden könnten. «Die vergangenen Wochen waren keine Sternstunde Europas», sagte EU-Innenkommissar Dimitris Avramopoulos in Brüssel. 49 Menschen fast drei Wochen lang auf See ausharren zu lassen, sei nicht das, wofür die EU stehe.
Als Gegenleistung für das Ende der Blockade hatte Malta die Verteilung von weiteren Migranten gefordert, die dortige Küstenwache Ende Dezember gerettet hatte.
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Deutschland — in German Nach quälend langer Wartezeit — Malta löst Blockade: Gerettete Migranten dürfen an...