Lola goes green: Im Palais am Funkturm wird der diesjährige Deutsche Filmpreis verliehen. Auch Nachhaltigkeit spielt dieses Jahr eine Rolle.
Der Hinweis, dass die bei den Dreharbeiten eingesetzten Tiere keinerlei Schaden erlitten haben, fehlt heutzutage ja in praktisch keinem Filmabspann mehr. Besonders Hollywood war da lange führend. Früher war man auf Filmsets nicht zimperlich: Man nehme nur Streifen wie „Spiel mir das Lied vom Tod“ oder „The Wild Bunch“. In ersterem wird eine harmlose Stubenfliege im Lauf eines Revolvers gefangen gehalten, bloß weil der dazu gehörende Pistolero sich an ihrem Gesumm störte. Im zweitgenannten Film werden Skorpione in ein Ameisennest geworfen, dieses dann in Brand gesetzt – das dürfte heute kein Regisseur mehr wagen.
An ähnliche Versicherungen über das Wohlergehen der eingesetzten Schauspieler und Schauspielerinnen hat bislang niemand gedacht. Nur wenn einer der Stuntleute seinen Auftritt nicht überlebt hat, wird seiner in zwei, drei kurzen Zeilen im Abspann gedacht.
Aber es gibt Fortschritte, auch im deutschen Filmbusiness, die in Richtung Menschenfreundlichkeit, Nachhaltigkeit, Weltverbesserung gehen, mit dem vorerst obersten Ziel, den ökologischen Fußabdruck zu verkleinern. Auch vor einer traditionsreichen Veranstaltung wie der Verleihung des Deutschen Filmpreises, kurz Lola genannt, macht diese ehrenwerte Entwicklung nicht halt: „Deutscher Filmpreis goes green! Auf dem Weg zum nachhaltigen Veranstaltungskonzept“ – so war eine der zahlreichen Mitteilungen im Vorfeld der für Freitagabend geplanten Preisverleihung betitelt, was eine doppelte Mitteilung enthält: Man hat den Willen zur Nachhaltigkeit, aber sie ist noch nicht erreicht.