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Tönnies-Skandal: „Es riecht nach Lockdown“, glaubt der Landrat

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Nach dem Corona-Ausbruch beim Fleischbetrieb Tönnies sind mehr als 1.000 Angestellte positiv auf Corona getestet worden. NRW-Ministerpräsident Laschet verkündete nun einen Lockdown für den Kreis Gütersloh, der bis mindestens 30. Juni gelten soll. Alle News zum Virus-Ausbruch bei Tönnies lesen Sie hier.
Das Wichtigste in Kürze zum Tönnies-Skandal:Nach einem Corona-Ausbruch beim Fleischbetrieb Tönnies in Rheda-Wiedenbrück haben sich mehr als 1.000 Angestellte infiziertAls Folge mussten Schulen und Kitas wieder schließen, der betroffene Betrieb hat die Produktion vorerst eingestelltMinisterpräsident Armin Laschet (CDU) verhängte einen Lockdown für den Kreis Gütersloh, der bis mindestens 30. Juni gelten sollNRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) erklärte auf einer Pressekonferenz, dass auch der Kreis Warendorf vom Lockdown betroffen seiBericht: Tönnies-Mitarbeiter kehren nach Bulgarien zurück
20.35 Uhr: In Bulgarien sind drei aus Deutschland heimgekehrte Mitarbeiter des Fleischverarbeiters Tönnies unter Quarantäne gestellt worden. Das sagte der Bürgermeister des südwestbulgarischen Beliza, Radoslaw Rewanski, am Dienstagabend dem Fernsehsender bTV. Es handelt sich um den mutmaßlich ersten Bericht in Bulgarien über Heimkehrer nach dem massiven Corona-Ausbruch bei Tönnies.
Die drei Tönnies-Mitarbeiter seien in Deutschland auf das Coronavirus getestet worden, wüssten aber nicht, wie die Tests ausgefallen seien, hieß es. Die Bulgaren sollen nach den Worten des Bürgermeisters bereits am Mittwoch erneut auf das Virus getestet werden. „Uns geht es gut“, sagte einer der Männer. „Wir sind zurückgekehrt, weil wir Angst hatte“, erklärte er weiter.
Bulgarien hatte jüngst die Quarantänepflicht für Einreisende aus Deutschland aufgehoben. Der Oberste Inspektor für Gesundheit und Mitglied des Krisenstabs in Sofia, Angel Kuntschew, zeigte sich besorgt, dass rückkehrende Tönnies-Mitarbeiter das Coronavirus in Bulgarien weiter verbreiten könnten. „Es ist möglich, dass durch diese Menschen auch ein zusätzlicher Import des Virus erfolgt“, sagte Kuntschew dem Staatsfernsehen BNT.
Das Balkanland Bulgarien ist vergleichsweise leicht von der Coronavirus-Pandemie getroffen. Bei knapp sieben Millionen Einwohnern wurden bisher 3984 Infektionen nachgewiesen. Es starben 207 Patienten. In der vergangenen Woche stieg die Zahl der Neuinfektionen schneller als zuvor — vor allem in der Hauptstadt Sofia und in einzelnen Gemeinden im Süden des Landes. Auch Schleswig-Holstein nimmt Touristen aus Gütersloh in Quarantäne
17.34 Uhr: Reisende aus Corona-Hotspots wie dem Kreis Gütersloh in Nordrhein-Westfalen müssen in Schleswig-Holstein künftig in Quarantäne. Sie müssen unverzüglich nach der Einreise in ihre Wohnung oder in eine andere geeignete Unterkunft, um sich 14 Tage lang zu isolieren, wie die Landesregierung am Dienstag mitteilte. Zuvor hatte die bayerische Staatsregierung bereits eine 14-tägige Quarantäne für Personen aus Gütersloh angeordnet. Zahl der positiven Corona-Tests im Kreis Gütersloh steigt auf 1952
16.13 Uhr: Nach dem Corona-Ausbruch beim Fleischproduzenten Tönnies im Werk Rheda-Wiedenbrück ist die Zahl der nachweislich Infizierten im Kreis Gütersloh weiter gestiegen. Es gebe insgesamt 1952 positive Befunde, am Vortag lag diese Zahl noch bei 1696, wie der Kreis am Dienstag mitteilte. Davon gelten 703 als genesen,1228 seien noch infiziert.1201 Menschen aus dieser Gruppe befinden sich in häuslicher Quarantäne, heißt es in der Mitteilung.
Der Kreis weist daraufhin, dass in der veröffentlichten Statistik vorerst nicht mehr nach Tönnies-Mitarbeitern und Personen ohne Bezug zu dem Schlachtbetrieb unterschieden werde. Es sei zu Doppelzählungen in den Wohnungen und auf dem Werksgelände gekommen. Zahlen zu den Reihentests seien in den vergangenen Tagen fehlerhaft veröffentlicht worden. Unklar, ob Tönnies-Werksvertragsarbeiter in Quarantäne weiterhin vereinbartes Gehalt bekommen
16.06 Uhr: Die Pressekonferenz ist beendet.
16.05 Uhr: Bekommen die Werkvertragsarbeiter in Quarantäne auch weiterhin ihr mit Tönnies vereinbartes Gehalt? Soweit er wisse, schon, sagt Laumann. Aber glauben tue er in diesen Strukturen nichts.
16.02 Uhr: Hinsichtlich der Tests seien die Kapazitäten nicht unbegrenzt, schildert Laumann. «Ich glaube schon, dass es für uns sehr wichtig ist, möglichst schnell zu wissen, ob das Virus auf die Bevölkerung übergesprungen ist», so der Gesundheitsminister. Die Ruhepause solle genutzt werden, um «möglichst tief in die Bevölkerung zu gucken».
16.00 Uhr: Nun geht es erneut um die Werkarbeiter-Listen. «Ich will es mal so sagen: Ein Teil der Werkvertragsunternehmer ist nicht besonders kooperativ», sagt Laumann.
15.59 Uhr: «Man ist nicht alleine auf der Welt, es gibt die Abmachung 7-Tage-Evidenz 50», sagt Laumann. Daher müsse man jetzt konsequent sein. Die mobilen Teams der Feuerwehr hätten 18 Prozent der in Quarantäne befindlichen Personen nicht zu Hause angetroffen, prangert ein Journalist an. Das sei ihm nicht bekannt, meint Laumann. «Finde Gedanken sympathisch»: Laumann will Tönnies in die Verantwortung nehmen
15.57 Uhr: Zwischen den Kreisen Gütersloh und Warendorf gebe es maßnahmentechnisch keine Unterschiede, bestätigt Laumann einem Journalisten. Heute Vormittag hatte Laschet noch angedeutet, dass es Differenzierungen zwischen den Landkreisen geben könnte.
15.54 Uhr: «Wir müssen wissen, was da passiert ist, damit wir den Schlachthof verändern können», meint Laumann. «Da sind jeden Tag 25.000 Schweine geschlachtet worden», erläutert er weiter. Man könne die Tiere nicht wochenlang in den Gehegen lassen.
15.52 Uhr: Warum fällt Warendorf nun auch mit in den Lockdown? Das möchte ein Journalist wissen. Laumann reagiert trocken: Hier sei ebenfalls die Grenze von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner überschritten worden. Wird Tönnies die Gesamtkosten mittragen müssen? Laumann findet «den Gedanken durchaus sympathisch». Dennoch müsse man eruieren, ob ein Verschulden vorliege. Bis zum heutigen Tag wisse man nicht genau, warum die Sache passiert sei. Laumann spricht von einer «sehr dynamischen Situation»
15.50 Uhr: Wenn man einen «Strich mache» und Gütersloh wegnehme, habe man die Krise in NRW bisher gut gemeistert, so Laumann. Die Bevölkerung habe die Maßnahmen zur Eindämmung des Virus sehr verantwortungsbewusst mitgetragen. Jetzt beginnt die Fragerunde.
15.48 Uhr: «Die letzte Woche hat mir erneut gezeigt, […] dass wir in einer sehr dynamischen Situation sind», erklärt Laumann weiter. Dennoch habe man in den vergangenen Wochen bewiesen, dass man ebenso dynamisch reagieren könne. Der Gesundheitsminister sei mit Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) vor Ort gewesen und habe sich das Unternehmen Tönnies angesehen.
15.47 Uhr: Zudem gebe es die Möglichkeit für die Bevölkerung, sich freiwillig auf das Coronavirus testen zu lassen, so Laumann. «Ich möchte gerne nächste Woche Dienstag dem Kabinett sagen, wir haben viele Leute getestet aus der normalen Bevölkerungsstruktur», schildert er. Würden dabei viele Tests negativ ausfallen, dann könne man davon ausgehen, dass der Schwerpunkt der Infektionen bei den Tönnies-Mitarbeitern liege. Laumann will Supermarkt-Mitarbeiter testen
15.45 Uhr: «Wir werden diese Pause nutzen, um groß zu testen», erläutert Laumann weiter. In Warendorf und Gütersloh sollen in Alten- und Krankenheimen sämtliche Patienten und Mitarbeiter getestet werden, so der Gesundheitsminister. «Ich möchte auch, dass wir die Mitarbeiter von Supermärkten testen», erklärt er weiter. Denn diese hätten aller Wahrscheinlichkeit nach am meisten Kontakt zu den Werkvertragsarbeitern.
15.41 Uhr: Mittlerweile wisse man zudem, dass Werkvertragsmitarbeiter von Tönnies mit anderen Werkvertragsmitarbeitern zusammengelebt hätten. «Wir kriegen von diesen Firmen teilweise nicht die Listen, in welche Firmen sie Leute entliehen haben», meint Laumann.
15.39 Uhr: Der Gesundheitsminister zeigt sich dankbar für die Polizeibeamten, die aktuell die Gesundheitsämter unterstützen. In Gütersloh und Warendorf sollen nun Teams gebildet werden, die den in Quarantäne befindlichen Personen — auch mit Dollmetschern — den aktuellen Stand vermitteln und sie mit Lebensmitteln und Hygieneartikeln versorgen. Lockdown auch für Warendorf: Schulen und Kitas sollen ab Donnerstag geschlossen werden
15.38 Uhr: Im Kreis Warendorf sollen ab Donnerstag alle Schulen und Kindergärten geschlossen werden, so Laumann. «Wir haben bis zurzeit ja das große Glück, dass das Virus nicht auf andere Bevölkerungsgruppen, die nicht mit Tönnies in Verbindung stehen, nicht übergesprungen ist», erklärt er weiter.

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