Gérald Darmanin soll einer Frau Hilfe gegen Geschlechtsverkehr angeboten haben. Er weist die Vorwürfe zurück.
Gérald Darmanin soll einer Frau Hilfe gegen Geschlechtsverkehr angeboten haben. Er weist die Vorwürfe zurück.
Ein Innenminister, gegen den die Justiz wegen mutmaßlicher Vergewaltigung ermittelt: Diese Personalie sorgt in Frankreich für Kritik und auch im Ausland für Schlagzeilen. Der neue Amtsinhaber Gérald Darmanin weist den Missbrauchsvorwurf zwar entschieden zurück. Aber selbst wenn die Ermittlungen im Sande verlaufen, könnte der ehrgeizige 37-Jährige für Präsident Emmanuel Macron zum Problem werden.
Für Darmanin gelte «wie für jeden die Unschuldsvermutung», betont der neue Premierminister Jean Castex. Rechtsexperten halten es aber zumindest für heikel, wenn die Polizei ihren obersten Dienstherrn wegen eines mutmaßlichen Sexualdelikts anhören muss. Bei der Amtsübergabe an den neuen Innenminister gab es Proteste von Frauenrechtlerinnen, auch in Onlinenetzwerken reißt die Kritik nicht ab.
Seit Februar laufen wieder vorläufige Ermittlungen gegen Darmanin, nachdem der Fall zu den Akten gelegt schien. Für Macron war dies «kein Hindernis» für die Beförderung des bisherigen Budgetministers ins einflussreiche Innenressort, wie es aus dem Umfeld des Staatschefs heißt. Macron verlangt von seinen Ministern zwar «vorbildliches Verhalten».