Dutzende Millionen Amerikaner haben ihr Stimmkreuz schon gesetzt.
Washington (dpa) — In den letzten Zügen des US-Wahlkampfs sind Präsident Donald Trump und sein demokratischer Herausforderer Joe Biden in die Schlussoffensive gegangen — gegenseitige Angriffe inklusive. Biden versuchte vor der Abstimmung am Dienstag mit dem Obama-Faktor zu punkten: Er trat gleich zwei Mal mit dem früheren Präsidenten im besonders umkämpften Bundesstaat Michigan auf. Trump sprach vier Mal vor Anhängern in Pennsylvania, einem anderen wichtigen «Swing State». Am Sonntag will Biden dort auftreten, Trump wird in Iowa, North Carolina und Michigan erwartet. Der republikanische Amtsinhaber liegt in Umfragen sowohl landesweit als auch in mehreren potenziell entscheidenden Bundesstaaten hinter Biden. Seine Wiederwahl ist dennoch keineswegs ausgeschlossen, zumal aufgrund des Wahlsystems auch der Kandidat mit den meisten Stimmen unterliegen kann. Beide Seiten haben die diesjährige Abstimmung zur Schicksalswahl erklärt und warnen vor dem jeweiligen Gegner als künftigen Präsidenten. Dutzende Millionen Amerikaner haben bereits gewählt und ihre Stimme per Brief oder im Wahllokal abgegeben. Biden versuchte in Flint in Michigan, den Verdruss vieler Landsleute über die vergangenen vier Jahre mit Trump für sich zu nutzen. «Wir sind fertig mit dem Chaos, den Tweets, der Wut, dem Hass, dem Versagen, der Weigerung, jegliche Verantwortung zu übernehmen.» Amerikaner wegen ihres Geschlechts, ihrer Ethnie oder Herkunft gegeneinander aufzubringen sei falsch, sagte Biden bei seinem anderen Auftritt in Detroit. «Jeder weiß, wer Donald Trump ist, lasst uns zeigen, wer wir sind.» Er wiederholte sein Versprechen, im Falle seiner Wahl allen Amerikaner zu dienen. «Um Gottes willen, bitte wählt!», appellierte Biden fast flehend.
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