Домой United States USA — mix Gut zu wissen: Was ist Triage und warum ist sie so schlimm?

Gut zu wissen: Was ist Triage und warum ist sie so schlimm?

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Ärzte und Experten warnen momentan beinahe täglich vor der sogenannten Triage. Was das genau bedeutet und warum man s…
Ärzte und Experten warnen momentan beinahe täglich vor der sogenannten Triage. Was das genau bedeutet und warum man sie mit allen Mitteln verhindern muss, lesen Sie hier. Innsbruck – Katastrophen, Unfälle, Anschläge: Für gewöhnlich kommt das System der sogenannten Triage in Österreich nur in absoluten Notsituationen zum Einsatz. Derzeit wird es aber immer häufiger auch im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie genannt bzw. eindringlich davor gewarnt. Die massive Zunahme von täglichen Neuinfektionen könne schnell dazu führen, dass das Gesundheitssystem an seine Grenzen gerät und plötzlich nicht mehr jeder Patient ein Intensivbett zur Verfügung hat, sagen Experten. Aber wie knapp stehen wir in Österreich wirklich vor diesem Schreckensszenario und wie würde es im konkreten Fall aussehen? ⬇️ Die wichtigsten Fragen und Antworten ⬇️ Triage bedeutet, dass Ärzte sich entscheiden müssen, wen sie zuerst behandeln bzw. die Patienten nach Dringlichkeit ihrer Behandlung einteilen. Entschieden wird nach der Wahrscheinlichkeit des Überlebens. Wer in den Augen der Mediziner gute Chancen hat, wird sofort intensivmedizinisch behandelt. Wer eher nicht überlebt, wird im schlimmsten Fall zum Sterben auf eine Normalstation geschickt. Der Begriff Triage leitet sich vom französischen Wort «trier» (sortieren) ab. Entwickelt wurde das System vom russischen Arzt Nikolai Pirogow, um im Krimkrieg (1853 bis 1856) mit der hohen Zahl verletzter Soldaten umzugehen. Das Instrument des Triagierens wird beispielsweise bei schweren Massenunglücken (z.B. Zugunglücken) mit vielen Schwerverletzten eingesetzt. In der Corona-Krise geht es darum, wer bevorzugt intensivmedizinisch behandelt wird. Mediziner müssen anhand einer Checkliste beurteilen, wer die besten Überlebenschancen aufweist und am ehesten von einer sofortigen notfallmedizinischen Behandlung vor Ort profitiert. «Dabei hängt es von der Schwere der Erkrankung bzw. Verletzung sowie von der konkreten örtlichen Situation ab», erklärte die Innsbrucker Intensivmedizinerin Barbara Friesenecker, ihres Zeichens auch Leiterin der Arbeitsgruppe Ethik der Österreichischen Gesellschaft für Anästhesiologie, Reanimation und Intensivmedizin (ARGE Ethik, ÖGARI) kürzlich in einem APA-Interview. Darüber zerbrechen sich Experten in Österreich seit Monaten den Kopf. Klar ist, dass die Corona-Pandemie zu einer Triage-Sondersituation führen würde. Laut Friesenecker wurde in nächtelangen Sitzungen im März von der ARGE Ethik eine Art Leitfaden, die sogenannte Triage-SOP, erarbeitet, die österreichweit Anwendung finden kann. Darin sind die Kriterien für die Auswahl der behandlungswürdigen Patienten festgelegt. ⚠️ Triage-Kriterien: ◾️ Das Alter darf (so wie man es in anderen Ländern im Rahmen der Covid-Pandemie durch die maximale Überlastung gesehen hat) nicht das alleinige Triage-Kriterium sein, sondern lediglich eines von vieren. ◾️ Die anderen drei umfassen einerseits Begleiterkrankungen wie unter anderem schwere Herzkreislauf-, Lungen-, Nieren-, Leber- und neurologische Erkrankungen sowie sogenannte «Scores», die Gebrechlichkeit (ADL/Frailty Score) und die Schwere der Erkrankung bei Intensivpflichtigkeit (SOFA Score) erfassen.

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