Nach EU-Sanktionen zitiert Russland Diplomaten aus Deutschland, Frankreich und Schweden ins Außenministerium.
Nach EU-Sanktionen zitiert Russland Diplomaten aus Deutschland, Frankreich und Schweden ins Außenministerium. Als Reaktion auf EU-Sanktionen im Zusammenhang mit dem Giftanschlag auf den Kreml-Kritiker Alexej Nawalny hat Moskau Einreiseverbote für Vertreter aus mehreren EU-Staaten verhängt. Das russische Außenministerium teilte am Dienstag mit, es habe beschlossen, «die Liste von Vertretern von EU-Mitgliedstaaten zu verlängern, denen die Einreise in die Russische Föderation untersagt wird». Der Kreml bezeichnete Nawalny als «kranken» Mann mit «Verfolgungswahn». Die Gegensanktionen seien eine Reaktion auf «konfrontative» EU-Maßnahmen, erklärte das Außenministerium in Moskau. Namen veröffentlichte es nicht. Aus dem Auswärtigen Amt in Berlin hieß es, bei den Sanktionen handle es sich unter anderem um «Einreisesperren gegenüber deutschen staatlichen Stellen». Die Maßnahmen seien aus Sicht der deutschen Regierung «ungerechtfertigt». «Wir fordern Russland weiter auf, den Einsatz eines chemischen Kampfstoffs auf russischem Territorium gegen einen russischen Bürger aufzuklären», hieß es. Die EU hatte im Oktober Sanktionen gegen sechs russische Funktionäre verhängt, weil nach ihrer Einschätzung der Giftanschlag auf Nawalny nicht ohne das Wissen und die Genehmigung staatlicher russischer Stellen hätte stattfinden können.