Eine Initiative «Zero Covid» macht sich dafür stark, mit krassen Beschränkungen die Corona-Zahlen auf null zu drücken. Kann das klappen?
Leipzig — Die Initiative «Zero Covid» macht sich dafür stark, mit krassen Beschränkungen die Corona-Zahlen auf null zu drücken. Gar keine Kontakte zwischen den Menschen mehr — kann das klappen? Der Leipziger Epidemiologe Prof. Markus Scholz rechnet unter den aktuellen Bedingungen mit einem langsamen Rückgang der Corona-Zahlen. Warum es trotzdem schneller gehen müsste, was die Mutation B117 an Gefahr birgt und warum er das Ziel von «Zero Covid» für fast aussichtslos hält, sagt der Experte im Interview. Frage: Wie schätzen Sie die aktuelle Corona-Lage ein? Prof. Markus Scholz: Wir können jetzt schon sagen, dass Weihnachten nicht zu einem deutlichen Anstieg der Infektionen geführt hat. Das ist eine gute Nachricht. Ob es einen Silvester-Effekt gegeben hat, kann man noch nicht sagen, dafür sind die Meldeverzüge zu hoch. Es gibt in den Modellvorhersagen eine gewisse Unsicherheit. Es ist allerdings zu erkennen, dass die Zahlen in Sachsen langsam zurückgehen. Wir befinden uns in einer Plateauphase. Im Moment gehen wir davon aus, dass die Maßnahmen wirken und zu einem langsamen Rückgang führen. Er ist allerdings zu langsam. Frage: Wenn die Maßnahmen so blieben, wie sie jetzt sind, wie lange wird es dann dauern, um von diesem Plateau herunterzukommen? Prof. Markus Scholz: Wir rechnen in unserem Modell verschiedene Szenarien, wie effizient die Maßnahmen sind. So bekommt man ein Spektrum, wann die 50er-Grenze bei der Sieben-Tages-Inzidenz wieder unterschritten ist. Das würden wir in Sachsen frühestens Ende Februar erwarten. So lange müssten die Maßnahmen aufrechterhalten werden. Das haben wir auch der Landesregierung so mitgeteilt. Es ist in ganz Deutschland das Problem, dass spät angefangen wurde zu bremsen. Dann dauert es viel länger, von den Zahlen runterzukommen. Prof. Markus Scholz: Dass das im Prinzip bis Ostern nicht zu schaffen ist. Wobei da eine Verstärkung der Maßnahmen noch nicht eingepreist ist, aber auch nicht die neue Mutation.
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USA — mix Extreme Beschränkungen, um die Corona-Zahlen zu drücken: Kann das klappen?