Für Kinder und Jugendliche gibt es seit Beginn der Pandemie viel Hin und Her — gerade im Bereich Schule. Ihr gewohntes soziales Umfeld fehlt. Und die Entwicklung …
Für Kinder und Jugendliche gibt es seit Beginn der Pandemie viel Hin und Her — gerade im Bereich Schule. Ihr gewohntes soziales Umfeld fehlt. Und die Entwicklung des Infektionsgeschehens lässt nicht darauf hoffen, dass sich die Lage bald wieder normalisiert. Wenn Hanna Christiansen den Umgang der Politik mit Kindern und Jugendlichen in der Corona-Pandemie beurteilen soll, kommt der Psychologin das Wort «Katastrophe» in den Sinn. Und damit meint sie vor allem: die Kommunikation. «Seit einem Jahr ist das ein Hin und Her», sagt die Leiterin der Kinder- und Jugendpsychologie an der Philipps-Universität Marburg. Dabei sei es in dieser schwierigen Situation besonders wichtig, vernünftig und eindeutig zu kommunizieren. Schülerinnen und Schüler einbinden «Wenn gerade wegen der Infektionslage kein Unterricht vor Ort möglich ist, dann muss man vermitteln: Das geht leider gerade nicht, aber wir haben gute Konzepte und wir arbeiten daran, den digitalen Unterricht besser zu machen», sagt Christiansen. Dafür wiederum müsse man die Schülerinnen und Schüler viel mehr einbinden. «Sie wissen sehr gut, was sie brauchen und wie es funktionieren kann.» Kinder und Jugendliche seien von der Pandemie sehr betroffen — von mangelnden Perspektiven, aber auch von schlechter Kommunikation und fehlender Wertschätzung seitens der Politik. «Warum gibt es keine Thinktanks mit Kindern und Jugendlichen? Sie wissen am besten, was gerade die drängendsten Fragen für sie sind», sagt die Psychologin. Solche Gruppen seien schlau und kreativ, «die kommen auf Ideen, auf die Erwachsene niemals kommen».