Angebote der Männerberatungsstellen sollen evaluiert und ausgeweitet, Polizei, Staatsanwaltschaften und Gerichte verstärkt sensibilisiert werden.
Sozialminister Wolfgang Mückstein (Grüne) und Grünen-Klubobfrau Sigrid Maurer haben eine Kampagne gegen Männergewalt angekündigt. Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz avisierte Mückstein eine Evaluierung und Ausweitung der Angebote der Männerberatungsstellen. Grund dafür ist die aktuelle Serie an Frauenmorden, zuletzt wurde am Donnerstag eine 35-Jährige getötet. Dass in den vergangenen vier Monaten neun Frauen von Männern ums Leben gebracht wurden, mache ihn als Vater von zwei Töchtern «traurig und wütend», sagte Mückstein am Sonntag. «Mord ist Mord ist Mord. Es gibt da keine Grauzone und keinen Interpretationsspielraum», so der Minister. In seiner Ordination habe er als Arzt immer wieder verletzte Frauen erlebt, die vorgegeben hätten, die Treppe hinabgestürzt zu sein und die drei Monate später wieder mit einer Verletzung auftauchten, weil sie angeblich gegen einen Gegenstand gerannt waren. Aus «Angst und Scham» hätten sie sich nicht getraut, gegen die männlichen Täter Anzeige zu erstatten.