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Corona in Deutschland: Fast jede zweite Infektion geht auf Delta zurück

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Die zuerst in Indien entdeckte Corona-Mutante breitet sich auch in Deutschland schnell aus. Und: Baden-Württemberg will gegen Impfschwänzer vorgehen. Alle Infos im Newsblog.
Die zuerst in Indien entdeckte Corona-Mutante breitet sich auch in Deutschland schnell aus. Und: Baden-Württemberg will gegen Impfschwänzer vorgehen. Alle Infos im Newsblog. In Deutschland haben sich seit Beginn der Pandemie mehr als 3,7 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts starben mehr als 91.062 Erkrankte. Im Zuge der Ende 2020 begonnenen Impfkampagne haben inzwischen 56,5 Prozent der Bundesbürger mindestens eine Impfdosis erhalten,38,9 Prozent sind vollständig geimpft (Stand: 6. Juli). In deutschen Laboren geht mittlerweile knapp die Hälfte aller untersuchten Corona-Befunde auf die Delta-Variante zurück. Das teilte der Verband der Akkreditierten Labore in der Medizin (ALM) am Dienstag mit. Demnach betrug der Delta-Anteil bei der Datenerhebung der Woche bis 4. Juli 47 Prozent. Der Verband sprach von einem «erwartungsgemäßen» Anstieg. Die Zahlen des ALM decken sich in etwa mit der Einschätzung des Robert Koch-Instituts (RKI) von vergangener Woche. Es sei damit zu rechnen, dass die in Indien entdeckte Mutante «mindestens die Hälfte aller Neuinfektionen ausmacht», schrieb das RKI mit Bezug auf die Woche bis 4. Juli. Aktuelle Daten des RKI werden am Mittwochabend erwartet. Zuletzt seien in den ALM-Laboren 613.991 PCR-Untersuchungen innerhalb einer Woche gemacht worden. Dabei gab es 5.065 positive Befunde, das entspreche einer weiterhin niedrigen Positivrate von 0,8 Prozent. Baden-Württemberg will ein härteres Vorgehen gegen so genannte Impfschwänzer prüfen – also gegen Menschen, die einen vereinbarten Corona-Impftermin nicht wahrnehmen und auch nicht absagen. «Das ist unsolidarisch und unverantwortlich gegenüber denen, die geimpft werden wollen», sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) am Dienstag in Stuttgart. Der Aufwand, um die gesetzlichen Grundlagen für eine Bestrafung zu schaffen, sei gigantisch. Darum müsse sich der Bund kümmern, sagte Kretschmann. Die Landesregierung werde aber prüfen, ob Impfschwänzer ersatzpflichtig seien für entstandene Kosten – insbesondere, wenn Impfstoff gegen das Coronavirus vernichtet werden müsse. Die polnische Regierung rechnet mit einem raschen Anstieg der Infektionszahlen im Herbst. Die meisten Berechnungen prognostizierten dies für September und Oktober oder auch November, sagt Gesundheitsminister Adam Niedzielski. Es sei das wahrscheinlichste Szenario. Er ruft die Bevölkerung auf, sich impfen zu lassen, bevor es zu einer vierten Pandemie-Welle kommt. In der laufenden Corona-Impfkampagne wollen die Praxen im Rheinland nach Angaben des Hausärzteverbandes künftig auf den Impfstoff von Astrazeneca verzichten. Das sagte der Chef des Hausärzteverbandes Nordrhein, Oliver Funken, der «Rheinischen Post» (Dienstag). «Astrazeneca wird zunehmend der Ladenhüter unter den Impfstoffen. Er ist politisch einfach zerredet worden. Die aktuelle Stiko-Empfehlung unterstützt dies noch. Viele Patienten wollen den Wechsel auf Biontech», so Funken. Daher sei man nun gezwungen, auf Astrazeneca zu verzichten, obwohl es sich um einen guten Impfstoff handele, der auch vor der Delta-Variante schütze. «Wir werden den Impfstoff jetzt aber verwerfen und Biontech einsetzen», sagte Funken. Viele Patienten wollten häufig auch deshalb zu Biontech wechseln, weil sie so schneller zur Zweitimpfung kommen können. Das sei verständlich, so Funken. «Für die Hausärzte bedeutet das andererseits organisatorischen Stress. Termine müsse neu vergeben, Impfstoffe anders verplant werden», sagte der Vorsitzende des Hausärzteverbandes Nordrhein. Die Bundesregierung lockert die wegen der Verbreitung besonders ansteckender Corona-Varianten verhängten Einreisebeschränkungen für Portugal, Großbritannien und Nordirland, Russland, Indien und Nepal deutlich. Am Mittwoch werden die fünf Länder vom Virusvariantengebiet zum Hochinzidenzgebiet zurückgestuft, wie das Robert Koch-Institut am Montagabend mitteilte. Damit ist die Einreise nach Deutschland für alle Personengruppen wieder möglich. Für vollständig Geimpfte und Genesene entfällt die Quarantänepflicht ganz, für alle anderen wird sie verkürzt. Mit der Herabstufung zum Hochinzidenzgebiet entfällt das Beförderungsverbot ganz, die Einreise nach Deutschland ist also für alle Personen mit allen Verkehrsmitteln wieder grundsätzlich möglich. Wer nicht geimpft oder genesen ist, muss nur noch für zehn Tage in Quarantäne, kann diese aber durch einen zweiten Test auf fünf Tage verkürzen. Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte die Reiseerleichterungen in der vergangenen Woche bereits angekündigt, ohne aber alle Länder und ein konkretes Datum zu nennen. Eine Woche zuvor hatte sie beim EU-Gipfel in Brüssel noch vergeblich auf gemeinsame Reiseregeln in der EU gedrungen, um die Verbreitung der Delta-Variante einzudämmen. Inzwischen ist diese Variante auch in Deutschland weit verbreitet, obwohl die Infektionszahlen hier deutlich niedriger als in Portugal und Großbritannien liegen. Im Kampf gegen die ansteckendere Delta-Variante sollten laut Schätzungen des Robert Koch-Instituts mindestens 85 Prozent der 12- bis 59-Jährigen und 90 Prozent der Senioren ab 60 Jahren vollständig geimpft sein. «Bei rechtzeitigem Erreichen dieser Impfquote scheint eine ausgeprägte 4. Welle im kommenden Herbst/Winter unwahrscheinlich», heißt es in dem Papier, das am Montag veröffentlicht wurde. Unter Annahme einer geringfügigen Reduktion des Kontaktverhaltens sollte es dann nicht mehr zu einem starken Anstieg an Covid-Patienten auf den Intensivstationen kommen. Die Bevölkerung müsse sich aber weiter an «Basishygienemaßnahmen» halten. Darunter versteht man in der Regel Händewaschen, Abstandhalten und Maske tragen. Möglicherweise sei es auch notwendig, bei ansteigenden Infektionszahlen Kontakte «zu einem gewissen Grad» zu reduzieren, schreiben die RKI-Experten. Bislang hatte RKI-Chef Lothar Wieler davon gesprochen, dass ausgehend von der bisher vorherrschenden Alpha-Variante mindestens 80 Prozent der Bevölkerung durch Impfung oder durchgemachte Infektion immun sein sollten, um schwere Verläufe und Todesfälle zum großen Teil zu verhindern. Auch Bundeskanzlerin Merkel und Gesundheitsminister Jens Spahn sollen heute in internen Beratungen der CDU-Spitze von 80 Prozent als Zielwert gesprochen haben. Bundesaußenminister Heiko Maas hält die Corona-Lage in Spanien trotz steigender Infektionszahlen derzeit nicht für besorgniserregend. «Es gibt keinerlei Hinweise auf Entwicklungen, die befürchten ließen, dass wir in absehbarer Zeit wieder Entscheidungen treffen müssten, die dazu führen, dass deutsche Touristen in Spanien keinen Urlaub mehr machen können», sagte Maas am Montag bei einem Besuch in der Hauptstadt Madrid. Es bestehe weiterhin Grund zur Vorsicht. Aber er gehe derzeit nicht davon aus, dass eine Wiedereinführung der Quarantänepflicht für rückkehrende Spanien-Urlauber kurz bevorstehe. In Spanien steigen die Zahlen seit knapp zwei Wochen wieder deutlich. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen (7-Tage-Inzidenz) liegt inzwischen knapp über 100 – 20 Mal so hoch wie in Deutschland. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier hat belasteten Branchen eine weitere Verlängerung von Wirtschaftshilfen in Aussicht gestellt. Der CDU-Politiker sagte am Montag mit Blick auf die Entwicklung in der Corona-Krise: «Wir beobachten die Entwicklung sehr genau und ich werde als Wirtschaftsminister nicht zögern, rechtzeitig Ende August, wenn die Notwendigkeit sich abzeichnen sollte, auch eine weitere Verlängerung dieser Hilfen auf den Weg zu bringen.» Die Bundesregierung hatte sich vor wenigen Wochen darauf geeinigt, das zentrales Hilfsinstrument, die Überbrückungshilfe III, als «Überbrückungshilfe III Plus» bis Ende September 2021 zu verlängern. Altmaier verwies auf die schwierige Lage der Kultur- und Kreativwirtschaft angesichts von Schließungen. Teile der Branche hätten dramatische Umsatzeinbrüche verzeichnet. Die Konjunktur ziehe wieder an. Aber bestimmte Branchen bräuchten weiter Hilfen. Aus Sorge vor einer Ausbreitung der hochansteckenden Delta-Variante des Coronavirus verschiebt Norwegen die Aufhebung der letzten Corona-Beschränkungen um mehrere Wochen. Die Entwicklung der Infektionslage sei zwar weiter positiv, sagte Regierungschefin Erna Solberg am Montag. Die Regierung wolle aber weiter abwarten, wie «die Delta-Variante die Situation beeinflusst». Spätestens Ende Juli oder Anfang August sollen die letzten Beschränkungen dann aber aufgehoben werden. Bei einer zu schnellen Öffnung bestehe das Risiko einer neuen Infektionswelle durch die Delta-Variante, die schon in einigen Wochen die dominante Virus-Variante in Norwegen sein werde, sagte Solberg. Betroffen wären dann vor allem Ungeimpfte, nur einfach Geimpfte und Menschen mit einem geschwächten Immunsystem, führte sie aus. In Norwegen haben bisher gut 63 Prozent der Erwachsenen mindestens eine Dosis eines Corona-Impfstoffs erhalten. Mitte Mai hatte das skandinavische Land die Impfungen mit dem Impfstoff von Astrazeneca wegen seltener schwerer Nebenwirkungen dauerhaft eingestellt. Der Impfstoff von Johnson & Johnson wird nur noch auf ausdrücklichen Wunsch verabreicht. Die Bundesregierung lehnt Strafzahlungen für «Impfschwänzer» ab, wie Regierungssprecher Steffen Seibert in Berlin sagt. «Impftermine sind tatsächlich wertvoll, und es ist wichtig, dass sie genutzt werden.» Seibert ruft Personen, die einen Impftermin nicht einhalten können oder wollen, auf, diesen frühzeitig abzusagen. «Strafen für Menschen, die einen Impftermin nicht wahrnehmen, sieht die Bundesregierung nicht vor.» Seibert appelliert zudem «mit allem Nachdruck»: «Lassen Sie sich impfen.» Mit der Impfung schütze man nicht nur sich selbst vor einer Krankheit mit schwerem Verlauf, sondern man schütze auch seine Mitmenschen und seine Familie. Die Gesundheitsämter in Brandenburg haben innerhalb eines Tages keine neuen Corona-Ansteckungen gemeldet. Das Gesundheitsministerium in Potsdam teilte am Montag mit, die Zahl neuer Infektionen pro 100.000 Einwohner in einer Woche bleibe damit bei 2,3. Sie ist im Landkreis Elbe-Elster mit 11,8 am höchsten. Nur in drei Ländern ist die Sieben-Tage-Inzidenz geringer als in Brandenburg: In Sachsen liegt sie nach Angaben des Robert Koch-Instituts bei 2,1, in Mecklenburg-Vorpommern bei 1,3 und in Sachsen-Anhalt bei 1,0. Am Montag vor einer Woche waren in Brandenburg drei neue Corona-Fälle hinzugekommen. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn setzt sich dafür ein, dass mehr Impfangebote im Alltag gemacht werden. Als Beispiele nennt er nach Informationen von Reuters aus Teilnehmerkreisen im CDU-Bundesvorstand etwa Kioske und Fußballstadien. Die Corona-Lage sei derzeit gut unter Kontrolle, sehr wichtig werde aber der Herbst. Hier habe das Offenhalten der Schulen und Kitas oberste Priorität, sagt der CDU-Politiker. Der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen, hat das Ende aller Corona-Maßnahmen für vollständig Geimpfte gefordert. «Spätestens September wird für jeden Impf-Willigen ein Impfangebot verfügbar sein, dann müssen eigentlich nahezu alle Corona-Maßnahmen weg», sagte er der «Bild»-Zeitung. «Jeder kann dann immer noch individuell entscheiden, ob er oder sie weiter Maske tragen will – Pflicht sollte es dann aber nicht mehr sein.» Der Wegfall der Maßnahmen sei auch wichtig, um die Impfmoral der Bundesbürger hochzuhalten. «Mancher wird sich sonst fragen: Warum sollte ich mich impfen lassen, vielleicht zwei Tage Kopfweh oder andere Impfnebenwirkungen in Kauf nehmen und etwas für die Herdenimmunität tun, wenn ich weiterhin Maske tragen muss, nur weil sich 20 bis 30 Prozent der Leute weigern.» In Russland melden die Behörden 24.353 Neuinfektionen binnen 24 Stunden,6.557 davon in Moskau. Insgesamt sind damit mehr als 5,63 Millionen Ansteckungsfälle bekannt. Nach Angaben der Coronavirus-Arbeitsgruppe der Regierung steigt die Zahl der Menschen, die in Zusammenhang mit dem Virus starben, um 654 auf 138.579. Allerdings kommt das staatliche Statistikamt Rosstat, das eine eigene Zählung vornimmt, auf rund 270.000 Todesfälle in Zusammenhang mit dem Coronavirus allein zwischen April 2020 und April 2021. Rosstat bezieht sich auf übermäßige Todesfälle in den Statistiken. Einige Epidemiologen sind der Auffassung, dies sei der beste Weg, um die tatsächliche Zahl der Corona-Toten zu ermitteln. Deutsche Touristen können seit Montag wieder Urlaub in Norwegen machen. Das skandinavische Land richtet sich von nun an nach dem Ampelsystem der EU für die Kategorisierung der Infektionsgefahr. Die Bundesrepublik ist damit ebenso wie eine Reihe von anderen EU-Ländern als «grün» eingestuft worden, was bedeutet, dass Menschen aus diesen Staaten wieder einreisen dürfen, ohne in Quarantäne zu müssen. Das hatte die norwegische Regierung am Freitag mitgeteilt. Jeder Einreisende mit Ausnahme von Geimpften und Genesenen muss aber eine Einreiseanmeldung ausfüllen und sich an der Grenze per Schnelltest auf das Coronavirus testen lassen. Bislang hatte Norwegen wegen der Corona-Pandemie weit strengere Einreiseregeln als andere europäische Länder. Fast zwei Drittel der erwachsenen Norwegerinnen und Norweger haben mittlerweile ihre erste Impfdosis erhalten, knapp 37 Prozent sind bereits vollständig geimpft. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat auf Twitter die aktuellen Impfzahlen für Deutschland bekannt gegeben. Demnach fanden bislang 77,3 Millionen Impfungen statt.47 Millionen Menschen haben eine Impfung erhalten,32,4 Millionen haben den vollen Impfschutz. Damit seien nun 68 Prozent der erwachsenen Deutschen mindestens einmal geimpft, schreibt Spahn. Auf griechischen Fähren gelten ab diesem Montag neue Corona-Regeln. Reisende müssen dann bei Fahrtantritt mindestens einen negativen Corona-Schnelltest vorlegen, der nicht älter als 48 Stunden ist. Gültig sind auch ein PCR-Test von nicht mehr als 72 Stunden oder der Nachweis einer vollständigen Impfung oder einer Genesung. Grund für die Maßnahmen ist der Anstieg von Corona-Neuinfektionen. Die griechische Gesundheitsbehörde meldete in den vergangenen Tagen täglich mehr als 700 neue Corona-Fälle, während es in der Vorwoche noch zwischen 200 und 400 pro Tag waren. Sorgen bereitet der Regierung die besonders ansteckende Delta-Variante des Virus, die unter anderem auf Kreta nachgewiesen wurde. Griechenland hatte die meisten Corona-Maßnahmen in den vergangenen Wochen aufgehoben, weil die Fallzahlen niedrig waren. Das Land gilt aktuell beim Auswärtigen Amt nicht als Hochrisikogebiet. Der britische Premierminister Boris Johnson will trotz steigender Infektionszahlen die verbliebenen Corona-Maßnahmen in England bis zum 19. Juli weitgehend aufheben. Das geht aus einer Pressemitteilung der Regierung am Montag hervor. Johnson wollte noch am Abend die Pläne in einer Pressekonferenz vorstellen. In Großbritannien steigen die Infektionszahlen seit Wochen wieder stark an. Die Sieben-Tage-Inzidenz wurde zuletzt mit 214 angegeben (Stand: 29. Juni). Allein am Sonntag waren mehr als 24.000 Neuinfektionen registriert worden. Zurückgeführt wird das auf die Delta-Variante, die in Großbritannien inzwischen mehr als 90 Prozent der Fälle ausmacht. Die Regierung in London geht davon aus, dass die Infektionszahlen weiterhin steigen werden, doch man müsse nun lernen, mit dem Virus zu leben. Die Eindämmung der Pandemie soll künftig den Menschen selbst überlassen werden. «Während wir lernen, mit dem Virus zu leben, müssen wir alle weiterhin umsichtig mit den Risiken durch Covid-19 umgehen und Abwägungen im täglichen Leben treffen», sagte Johnson der Mitteilung zufolge. Der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (Stiko), Thomas Mertens, zweifelt an der Sinnhaftigkeit von Massentests für Schüler. «Ich frage mich, wie wichtig es tatsächlich ist, jedes symptomlos infizierte Kind durch Testung zu entdecken», sagte Mertens der «Schwäbischen Zeitung» (Montagausgabe) in Ravensburg. «Würde es möglicherweise reichen, jedes Kind mit Symptomen frühzeitig zu identifizieren und zu isolieren? Das mag zwar ketzerisch klingen, aber man sollte darüber nachdenken.» Mertens betonte, alle Maßnahmen zum Infektionsschutz an Schulen sollten «auch hinsichtlich ihrer spezifischen Wirksamkeit» überprüft werden. Diese solle man «möglichst sinnvoll» einsetzen. In der Bundesregierung gibt es offenbar keine Zahlen über eingebaute Luftfilter in Schulen. Ein Sprecher des Bundeswirtschaftsministerium sagte nach Informationen des «Tagesspiegels»: «Der Umsetzungsstand nach den Sommerferien – bezogen auf den Neueinbau – lässt sich zum aktuellen Zeitpunkt nicht belastbar abschätzen.» Als Grund wird angegeben, dass das neue Förderprogramm erst am 11. Juni in Kraft getreten sei. Je nach Art der Luftfilteranlage gibt es unterschiedliche Förderungsmöglichkeiten und Umsetzungszeiten. Bis zum 1. Juli habe es 176 Anträge gegeben,84 Zusagen seien verschickt worden. Hintergrund war eine Anfrage der grünen Bundestagsabgeordneten Katrin Göring-Eckardt. «Dass die Bundesregierung weder eine klare Aussage noch ein Versprechen hinbekommt, ob ihr Luftfilter-Förderprogramm bis zum Schulstart nach den Ferien eine Wirkung zeigt, ist erschütternd und macht mich fassungslos», sagte Göring-Eckardt dem «Tagesspiegel». Auch SPD-Bundestagsabgeordneter Karl Lauterbach ist frustriert: «Zu Schulbeginn wird es wieder keine Luftfilter geben. Stiko wird wohl leider keine Empfehlung zur Impfung machen. Dann geht nur gepoolter PCR plus Quarantäne. Durchseuchung mit Delta-Variante kann keiner verantworten», schrieb er auf Twitter. Trotz fortschreitender Impfkampagne rechnet eine große Mehrheit der Deutschen im Herbst mit steigenden Corona-Infektionszahlen und neuen staatlichen Beschränkungen. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur sagten 76 Prozent, dass sie einen Anstieg der Infektionszahlen erwarten.74 Prozent gehen von einer Verschärfung der Maßnahmen gegen die Pandemie im Herbst aus. Nur 16 Prozent meinen, dass es keine neuen Einschränkungen geben wird. Zehn Prozent machten keine Angaben. In Deutschland war die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen (7-Tage-Inzidenz) am Samstag erstmals seit rund elf Monaten wieder unter 5 gefallen. Am Sonntag stieg sie aber erstmals seit vielen Wochen wieder an. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den bundesweiten Wert mit 5,0 an. Auch die Zahlen für Gesamteuropa steigen nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation wieder. Kanzleramtschef Helge Braun hatte Geimpften am Freitag Hoffnung gemacht, dass es für sie auch bei einer neuen Corona-Welle keinen neuen Lockdown geben wird – wenn die Impfungen sich auch gegen Varianten behaupten. «Solange unsere Impfung sehr gut wirkt, kommt ja ein Lockdown zulasten derer, die vollständig geimpft sind, auch nicht infrage», sagte der CDU-Politiker dem Nachrichtenradio MDR Aktuell. «Sondern denjenigen, die geimpft sind, kann man dann auch die Normalität ermöglichen – den Besuch im Konzert genauso wie das Einkaufen.» Trotz zahlreicher Anreize und einem großen Vorrat an Impfstoffen haben die USA ein von Präsident Joe Biden gesetztes Impfziel verfehlt. Die Regierung wollte erreichen, dass 70 Prozent aller Erwachsenen bis zum Nationalfeiertag am 4. Juli mindestens eine Impfdosis erhalten. Bisher bekamen jedoch nur 67 Prozent, oder 173 Millionen Menschen, mindestens die erste Impfung, wie Daten der Gesundheitsbehörde CDC am Sonntagmorgen (Ortszeit) zeigten. Gut 58 Prozent aller Erwachsenen sind bereits vollständig geimpft. Das Weiße Haus hatte bereits Ende Juni eingeräumt, das Impfziel könne zum Unabhängigkeitstag der USA wohl nicht erreicht werden. Der Corona-Koordinator der Regierung, Jeff Zients, sagte dem Sender CNN am Sonntag, er gehe aber nicht davon aus, dass die USA nun ein Plateau erreicht hätten, ab dem es kaum mehr Fortschritte gebe. «Immer mehr Menschen entscheiden, dass sie auch geimpft werden wollen», zeigte sich Zients zuversichtlich. Im Schnitt werden pro Tag in etwa eine Million Menschen geimpft – deutlich weniger als die mehr als drei Millionen Menschen am Höhepunkt der Impfkampagne im Frühjahr. Viele Bundesstaaten bieten bereits Anreize wie die Verlosung hoher Geldpreise an, um die Menschen dazu zu bewegen, sich impfen zu lassen. Umfragen legen jedoch nahe, dass der Fortschritt der Impfkampagne nun immer zäher werden dürfte, weil eine Minderheit die Impfungen ablehnt. Die Minderheit der Zögerer und Impfverweigerer könnte Erhebungen zufolge gut 20 Prozent der Bevölkerung ausmachen. Vor allem unter Republikanern, der Partei von Ex-Präsident Donald Trump, ist eine ablehnende Haltung verbreitet. Trotz rapide steigender Corona-Zahlen hat die britische Regierung für England die weitgehende Aufhebung der Maskenpflicht angekündigt. Schutzmasken, die derzeit noch in Geschäften sowie Bussen und Bahnen verpflichtend sind, würden bald zur «persönlichen Entscheidung», erklärte Wohnungsbauminister Robert Jenrick am Sonntag im Sender Sky News. «Unterschiedliche Menschen werden bei Dingen wie Masken zu unterschiedlichen Entscheidungen kommen», so der Minister. Das Ende der Maskenpflicht ist Teil einer weitgehenden Aufhebung von Corona-Maßnahmen am 19. Juli, die Regierung in den kommenden Tagen bestätigen will. Die hochansteckende Delta-Variante lässt die Corona-Fallzahlen in Großbritannien derzeit allerdings wieder in die Höhe schießen, die Inzidenz liegt bei knapp 200. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) setzt im Kampf gegen die hoch ansteckende Delta-Variante des Coronavirus auf die Impfung von Schülern. «Die Stiko sollte dringend überlegen, wann sie das Impfen von Jugendlichen empfiehlt», schrieb er am Sonntag auf Twitter. Das würde den Schutz für alle erhöhen und einer Generation, die auf viel verzichten musste, wieder Freiheiten zurückgeben. Die Ständige Impfkommission (Stiko) hat bisher keine generelle Impfempfehlung für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren ausgesprochen. Sie empfiehlt Impfungen nur für 12- bis 17-Jährige mit bestimmten Vorerkrankungen. Das Gremium begründete seine Empfehlung unter anderem damit, dass das Risiko einer schweren Covid-19-Erkrankung für diese Altersgruppe gering sei. Russland hat mit mehr als 25.000 Neuinfektionen die meisten Corona-Fälle binnen einen Tages seit Januar verzeichnet. Die Behörden gaben am Sonntag 25.142 neue Corona-Fälle bekannt. Zuvor hatten die Behörden zudem an fünf Tagen in Folge neue Höchststände bei der Zahl der im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorbenen Menschen registriert. In Russland breitet sich derzeit die besonders ansteckende Delta-Variante des Virus aus. Die in der russischen Bevölkerung weitverbreitete Skepsis gegenüber Corona-Impfungen erschwert den Behörden die Eindämmung des Virus. Präsident Wladimir Putin rief seine Mitbürger deshalb vor einigen Tagen erneut auf, «auf die Experten zu hören» statt auf Gerüchte. Bisher starben in Russland laut den offiziellen Statistiken mehr als 137.000 Menschen in Zusammenhang mit dem Virus. Angesichts der Ausbreitung der ansteckenderen Delta-Variante des Coronavirus fordert die Virologin Melanie Brinkmann für die Schulen ein neues Testkonzept. Die Professorin vom Braunschweiger Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) spricht sich für den vermehrten Einsatz sogenannter Lollitests oder Gurgeltests aus — anstelle der weniger präzisen Antigen-Schnelltests. «Das spart Kosten und kann per PCR ausgewertet werden», erklärte sie dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Das Verfahren sei sehr effektiv, wenn es regelmäßig erfolge. Lollitests und Gurgeltests können auch gruppenweise abgenommen und auf einmal ausgewertet werden, nur bei positivem Ergebnis ist dann eine individuelle Nachtestung nötig. Eine Vielzahl von Schülern dürfte zum Schuljahresbeginn weiter ungeimpft sein: Für jüngere gibt es noch keine Impfstoffe; für die über 12-Jährigen sind Impfstoffe zwar zugelassen, die Ständige Impfkommission empfiehlt sie mangels ausreichender Daten über mögliche Folgewirkungen aber nur Vorerkrankten. «Die Delta-Variante wird nach den Sommerferien sehr schnell durch die Schulen rauschen, wenn wir keine Vorsorge treffen», warnte Brinkmann. Die Kanzlerkandidatin der Grünen Annalena Baerbock fordert massive Investitionen, um sämtliche Schulen in Deutschland gegen Corona zu wappnen. «Es muss eine Luftfilteranlage für jeden Klassenraum in diesem Land zur Verfügung gestellt werden», sagt sie in einem Gespräch mit der Funke Mediengruppe einem Vorabbericht zufolge. Manche Kinder hätten so sehr unter der Situation gelitten, dass sie das gesamte ABC verlernt oder psychische Folgen davongetragen hätten. Trotz fortschreitender Impfkampagne rechnet eine große Mehrheit der Deutschen im Herbst mit steigenden Corona-Infektionszahlen und neuen staatlichen Beschränkungen. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur sagten 76 Prozent, dass sie einen Anstieg der Infektionszahlen erwarten.74 Prozent gehen von einer Verschärfung der Maßnahmen gegen die Pandemie im Herbst aus. Nur 16 Prozent meinen, dass es keine neuen Einschränkungen geben wird. Zehn Prozent machten keine Angaben. Im Kampf gegen die Corona-Pandemie hat die autoritär regierte Ex-Sowjetrepublik Tadschikistan in Zentralasien eine Impfpflicht für Erwachsende eingeführt. Bürger über 18 Jahre müssen sich ab sofort spritzen lassen, wie der zuständige Stab am Samstag in der Hauptstadt Duschanbe mitteilte. Geimpft werde mit den Präparaten Astrazeneca aus indischer Herstellung und mit dem chinesischen Vakzin Coranavac. Tadschikistan, das mehr als neun Millionen Einwohner hat, verzeichnete am Samstag 21 Neuinfektionen. Seit Beginn der Pandemie sind es damit nach offiziellen Angaben 13 569 Corona-Fälle und 92 Tote gewesen. Mit Zypern und der spanischen Region Katalonien stehen von diesem Sonntag an zwei weitere Urlaubsziele auf der Liste der Corona-Risikogebiete. Außerdem gelten nun auch drei weitere Regionen in Spanien und Norwegen als Risikogebiete, wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Freitag mitgeteilt hatte. Der Schritt hat aber kaum faktische Auswirkungen für Urlauber, da Flugreisende sich ohnehin bei Einreise testen lassen müssen und damit dann die Quarantänepflicht entfällt. Allerdings bedeutet die Einstufung als Risikogebiet, dass das Auswärtige Amt von Reisen dorthin abrät. 300 Beschäftigte des italienischen Gesundheitswesens gehen Medienberichten zufolge gerichtlich gegen die Impfpflicht für medizinisches Personal vor. «Dies ist kein Kampf von Impfgegnern, sondern ein demokratischer Kampf», sagte der Anwalt Daniele Granara der Zeitung «Il Giornale di Brescia» vom Samstag. Die Klage wurde von Pflegerinnen und Pflegern in Norditalien eingereicht, für den 14. Juli wurde eine Anhörung angesetzt. «Wir zwingen Leute, ein Risiko einzugehen unter der Androhung, dass sie ihren Beruf nicht länger ausüben dürfen», sagte Granara, der die Klage mit initiierte. Er vertritt zudem Dutzende Pfleger, die vom Dienst suspendiert wurden, weil sie eine Impfung ablehnten. In Italien trat im April ein Gesetz in Kraft, wonach Beschäftigte privater und staatlicher Gesundheitsdienste, von Apotheken und Arztpraxen sich gegen Covid-19 impfen lassen müssen oder ohne Bezahlung freigestellt werden, sofern sie nicht an anderer Stelle eingesetzt werden können. SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat auf Twitter erklärt, wie die Schulen in Deutschland auch trotz eines höheren Infektionsgeschehens offen bleiben könnten. Seiner Einschätzung nach gibt es nur drei Möglichkeiten: Es findet normaler Unterricht statt und sehr viele Kinder infizieren sich, es wird Wechselunterricht angeboten und die Maskenpflicht besteht oder die Kinder werden geimpft. Dazu teilt er einen Post von Virologe Christian Drosten der ebenfalls mahnt: «Der Schulbetrieb braucht höchste Aufmerksamkeit». Die Hausärzte beklagen, dass sie von der neuen Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) zur Kreuzimpfung mit mRNA-Vakzinen überrascht wurden. «Die ad hoc Anpassung der Empfehlung hat bereits am ersten Tag in vielen Praxen für einen enormen Mehraufwand gesorgt», sagt Ulrich Weigeldt, Bundesvorsitzender des Deutschen Hausärzteverbands, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland laut Vorabbericht. Patientinnen und Patienten seien verunsichert, und viele wollten ihre Impftermine mit einem mRNA-Vakzin mit Blick auf die Sommerferien vorziehen. Das stelle Ärzte und Praxisteams von einem Tag auf den anderen vor enorme logistische Herausforderungen, auch, weil der mRNA-Impfstoff nur begrenzt verfügbar sei. Natürlich sei es Aufgabe der Wissenschaft, Empfehlungen dem aktuellen Erkenntnisstand anzupassen, sagte Weigeldt. «Das spricht aber nicht gegen eine klare Kommunikation und die frühzeitige Einbindung derer, die letztlich die Empfehlungen umsetzen. Wenn wir ins Schlingern kommen, dann auch die gesamte Impfkampagne.» Mario Czaja, Präsident des Berliner Roten Kreuzes (DRK), wirbt dafür, Impfterminschwänzer zur Kasse zu bitten. Wer etwa seinen Termin für die Zweitimpfung in einem der Impfzentren ohne Absage verstreichen lasse, könne mit einer Strafzahlung von 25 bis 30 Euro belegt werden, schlug Czaja im Interview mit dem RBB vor. Das sei teilweise auch bei niedergelassenen Ärzten gängige Praxis. Mehr dazu lesen Sie hier. Russland meldet den fünften Tag in Folge einen Rekord bei den täglichen Todesfällen im Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion. Binnen 24 Stunden starben nach Angaben der Regierung 697 Menschen, so viele wie noch nie an einem Tag seit Beginn der Pandemie.24.439 Neuinfektionen seien bestätigt worden. Zuletzt wurde ein solches Niveau Anfang Januar gemeldet.7.446 der Neuinfektionen wurden in Moskau registriert. Als Grund sehen die Behörden die Ausbreitung der Delta-Variante des Virus. Südafrika hat einen neuen Höchststand der täglichen Corona-Neuinfektionen registriert. Binnen 24 Stunden seien 24.270 neue Corona-Fälle gemeldet worden, teilte das Nationale Institut für ansteckende Krankheiten am Freitag mit. Damit seien mittlerweile 2.019.826 Ansteckungen in Südafrika nachgewiesen worden. Der bisherige Tageshöchststand war im Januar mit 21.980 Neuansteckungen erreicht worden. Die Zahl der Corona-Toten stiegt am Freitag mit 303 weiteren Opfern auf 61.332. Das Land befinde sich «im Auge des Sturms der dritten Corona-Welle», sagte Vize-Gesundheitsminister Joe Phaahla bei einer Pressekonferenz. Die Zahlen der täglichen Neuinfektionen hätten in den vergangenen zwei Wochen das Ausmaß während der ersten beiden Pandemie-Wellen überschritten. Auch in Südafrika wird der Anstieg der Neuinfektionen auf die hochansteckende Delta-Variante zurückgeführt. Ein erheblicher Teil der betrieblichen Impfungen geht einem Bericht zufolge bisher nicht in die Statistik des Robert-Koch-Instituts (RKI) ein. Ein zentraler Grund sei, dass zahlreiche Betriebsärzte ihre Daten noch nicht an die Digitale Impfquotenmonitoring (DIM), eine Datenbank des RKI, melden könnten, berichteten die «Stuttgarter Zeitung» und die «Stuttgarter Nachrichten» (Samstagsausgaben). Daraus ergibt sich nach Angaben des Verbands Deutscher Betriebs- und Werksärzte (VDBW) ein erheblicher Melderückstand. «Wir wissen aus einer aktuellen Umfrage im Verband, dass 40 Prozent der Betriebsärzte noch nicht an das DIM zur Meldung an das RKI angebunden sind», sagte VDBW-Vizepräsidentin Anette Wahl-Wachendorf. Die noch unveröffentlichte Umfrage wurde demnach am 28. Juni vorgenommen. Die Slowakei hat einen Großteil ihrer Sputnik-V-Impfstoffdosen zurück an Russland verkauft. Grund sei das geringe Interesse der heimischen Bevölkerung an dem Vakzin, teilt das slowakische Gesundheitsministerium mit. Der Impfstoff ist in Europa nicht zugelassen. Die Slowakei habe 160.000 Dosen von 200.000 Dosen, die im März importiert worden seien, an Russland zurückgeschickt. Die Dosen seien zum ursprünglichen Preis von 9,95 Dollar je Stück veräußert worden. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat mit falschen Behauptungen über angeblich kostenpflichtige Corona-Impfungen in Deutschland und Großbritannien für Irritation gesorgt. Mit Blick auf den Kampf gegen die Pandemie sagte Erdoğan am Freitagabend: «Seht, das ist sehr interessant. Heute führt England Impfungen für 100 bis 150 Sterling durch. Wir aber impfen umsonst.» Das sei der Unterschied. «In Deutschland sind es 100 bis 150 Euro. Aber bei uns gibt es sowas nicht. Denn wir, liebe Brüder, sind eine Regierung, die dem Volk zurückgibt, was es vom Volk nimmt.» In Deutschland wie auch in Großbritannien können sich Menschen kostenlos gegen das Coronavirus impfen lassen. Zahlreiche Nutzer auf Twitter widersprachen den Aussagen des türkischen Präsidenten. Bundeskanzlerin Angela Merkel rechnet mit baldigen Erleichterungen bei Reisen zwischen Deutschland und Großbritannien. «Ich gehe davon aus, dass in absehbarer Zeit doppelt Geimpfte dann auch wieder reisen können, ohne in Quarantäne zu gehen», sagt Merkel nach Beratungen mit dem britischen Premierminister Boris Johnson. Sie wies darauf hin, dass sich die hochansteckende Delta-Variante auch in Deutschland schnell ausbreite. Gleichzeitig sieht Merkel die hohen Zuschauerzahlen bei den noch ausstehenden Spielen der Fußball-Europameisterschaft in London kritisch. «Ich bin sorgenvoll und skeptisch, ob das gut ist und nicht ein bisschen viel», sagt Merkel nach Beratungen mit dem britischen Premierminister Boris Johnson. Johnson selbst verweist darauf, dass die Impfquote in Großbritannien hoch und daher die Zahl der Toten sehr niedrig seien. Auch sei von dem Hygienekonzept der Stadien überzeugt. Bei den Halbfinalspielen und dem Finale im Londoner Wembley-Stadion sollen jeweils 60.000 Zuschauer zugelassen werden. Mit Zypern und der spanischen Region Katalonien setzt die Bundesregierung am Sonntag zwei weitere Urlaubsgebiete auf die Liste der Corona-Risikogebiete. Außerdem werden drei weitere Regionen in Spanien und Norwegen zu Risikogebieten erklärt, wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Freitag mitteilte. Hier finden Sie mehr Infos zu den aktuellen Risikogebieten. Das hat aber kaum faktische Auswirkungen für Urlauber, da Flugreisende sich ohnehin bei Einreise testen lassen müssen und damit dann die Quarantänepflicht entfällt. Allerdings bedeutet die Einstufung als Risikogebiet, dass das Auswärtige Amt von Reisen dorthin abrät. Als Risikogebiete werden Länder und Regionen eingestuft, in denen die Infektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen (7-Tage-Inzidenz) über 50 liegen. Die Behörden in Myanmar haben angesichts steigender Corona-Infektionszahlen Ausgangssperren für mehr als zwei Millionen Menschen angeordnet. Wie lange die Beschränkungen anhalten sollen, gaben die Gesundheitsbehörden am Freitag nicht bekannt. Betroffen sind die zweitgrößte Stadt Mandalay sowie Armenviertel in der südlichen Region Bago. Die Menschen dürfen nun nur noch allein das Haus verlassen. Mit mehreren Personen ist es nur erlaubt, wenn eine medizinische Notwendigkeit vorliegt. Mitarbeiter der Regierung sind von der Regelung ausgenommen. Im Februar kam es zu einem Militärputsch und zahlreichen Gegendemonstrationen. Das amerikanische Vakzin Johnson & Johnson zeigt nach Angaben des Unternehmens eine hohe Wirksamkeit gegen die Delta-Variante des Coronavirus. Wie das Unternehmen in einer Erklärung mitteilt, sei der Impfstoff zu 85 Prozent gegen die neue Mutante wirksam. Daten hätten gezeigt, dass die Immunisierung mindestens acht Monate anhalten würde. Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) will im Fall seiner Wahl zum Bundeskanzler auch auf Bundesebene den Rat von Experten und Expertinnen unterschiedlicher Bereiche zur Bewältigung der Corona-Krise einholen. «Natürlich ist die Pandemie nicht zu Ende», sagte der Unions-Kanzlerkandidat am Freitag in einer Aktuellen Stunde im Landtag in Düsseldorf. Der CDU-Bundesvorsitzende rechtfertigte in der Debatte die Auflösung seines eigenen Corona-Expertenrats, der die CDU/FDP-Landesregierung seit April 2020 unter anderem zu den sozialen, psychischen und wirtschaftlichen Folgen der Pandemie beraten hatte. Der Expertenrat für NRW habe in seiner sechsten und letzten Stellungnahme Grundsätze formuliert, die schon jetzt klar machten, «was uns im Herbst droht», sagte Laschet. Zur «Kernfrage», wie mit der potenziellen vierten Welle umzugehen sei, liege «alles auf dem Tisch». Es werde möglicherweise auch weitere Coronaviren in den nächsten Jahren geben. «Wir werden in ein Jahrzehnt gehen, wo wir mit solchen Risiken leben müssen», sagte Laschet. Er werde auch weiter individuell wissenschaftlichen Rat einholen. Die Ständige Impfkommission (Stiko) will trotz der Ausbreitung der Delta-Variante noch keine generelle Impfempfehlung für Kinder aussprechen. «Im Augenblick gibt es keinen Grund für eine hastige Änderung, auch wenn dies manchmal gefordert wird», sagte der Vorsitzende Thomas Mertens dem «Spiegel». Eine «höhere Pathogenität der Variante für Kinder», also Krankheitserregung, sei nicht gezeigt worden, so der Experte. Daher sei die Impfung der Eltern, Großeltern und Lehrer weiter vordringlich. In den vergangenen Tagen hatte unter anderem der Bundestagsabgeordnete und Gesundheitsexperte Karl Lauterbach (SPD) die Stiko aufgefordert, ihre eingeschränkte Empfehlung für die Impfung von Kindern zu überdenken. Bislang empfiehlt sie Impfungen für 12- bis 17-Jährige nur bei bestimmten Vorerkrankungen. Eine generelle Empfehlung für Kinder und Jugendliche, wie von Lauterbach gefordert, hat sie noch nicht ausgesprochen. Vor knapp drei Wochen begründete die Stiko ihre Entscheidung mit dem geringen Risiko einer schweren Covid-19-Erkrankung für diese Altersgruppe. In Indien sind nach offiziellen Zahlen mehr als 400 000 Menschen an oder mit Corona gestorben. Diese Marke wurde am Freitag überschritten, als das Gesundheitsministerium 853 neue Todesfälle in dem 1,3-Milliarden-Einwohner-Land meldete. Nur in den USA und Brasilien wurden bislang mehr Tote im Zusammenhang mit der Pandemie erfasst. Die Hälfte der Toten in Indien wurde während der heftigen zweiten Welle im April und Mai registriert, die Krankenhäuser und Krematorien überlastete und die auch im Zusammenhang mit der ansteckenderen Delta-Variante steht, die zuerst in Indien gefunden worden war. Mehr dazu lesen Sie hier. Inzwischen sind die täglich gemeldeten Corona-Neuinfektionen und Todeszahlen wieder deutlich gesunken. Etliche Expertinnen und Experten gehen aber davon aus, dass die Dunkelziffer in dem zweitbevölkerungsreichsten Land der Welt sehr hoch ist und besonders in ländlichen Gebieten viele Tote nicht erfasst worden sind. Auf dem Höchststand der zweiten Welle wurden pro Tag teils mehr als 4.000 Tote und 400.000 Infektionen im Zusammenhang mit der Pandemie gemeldet. Nach Ansicht des Kanzleramtschefs Helge Braun sollen sich Entscheidungen über Corona-Maßnahmen künftig nicht mehr nur an Inzidenzwerten orientieren. «Die Frage ist, welcher Anteil der Inzidenz führt eigentlich zu schwereren Verläufen?», sagte Braun im MDR. Er forderte deshalb, zwei weitere Faktoren miteinzubeziehen. Mehr dazu lesen Sie hier. Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller blickt nach eigener Aussage optimistisch auf die Corona-Lage im Herbst, mahnt aber auch zur Einhaltung der Regeln. «Ich glaube, wir haben große Chancen, im Herbst gut durch diese schwierige Situation zu kommen, auch mit steigendem Delta-Virus, weil wir eben einen erheblichen Impffortschritt haben», sagte der SPD-Politiker am Freitag im ZDF-«Morgenmagazin». Man könne demnach wieder viel ermöglichen, aber müsse weiter Regeln beachten. «Die Normalität, die wir jetzt haben, ist doch so ein hohes Gut, dass doch auch jeder verstehen muss, dass mit viel Eigenverantwortung wir uns genau das erhalten müssen, oder noch sicherer werden müssen, um dann im Herbst uns noch mehr auch ermöglichen zu können», so Müller. Wegen der steigenden Corona-Infektionszahlen in mehreren australischen Metropolen hat die Regierung des Landes eine zusätzliche Verschärfung der Einreisebestimmungen angekündigt. Um eine weitere Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern, werde die Zahl der Einreisen halbiert, sagte Premierminister Scott Morrison am Freitag. Gemäß der «Null Covid»-Strategie dürfen bereits jetzt pro Woche nur 6.000 Menschen aus dem Ausland mit dem Flugzeug nach Australien einreisen. Die Zahl der erlaubten Einreisen werde bis Mitte des Monats auf rund 3.000 halbiert, erklärte Morrison, der zugleich eine Aufstockung der Rückkehrer-Flüge für im Ausland gestrandete Australier ankündigte. Vor Beginn der Corona-Pandemie reisten jede Woche rund 260.000 Menschen nach Australien ein. Deutschlands Arztpraxen dürften in der kommender Woche erstmals die Menge Corona-Impfstoff geliefert bekommen, die sie bestellt haben.

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