Домой United States USA — mix Zeitdruck, Angst und Aggression als wesentliche Probleme

Zeitdruck, Angst und Aggression als wesentliche Probleme

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Schwarz oder weiß, ja oder nein, links oder rechts? Diese Denkweise scheint sich bei vielen von uns eingebürgert zu haben. Denn wir sind häufig nicht mehr offen für andere Meinungen, bestätigt der Salzburger Psychotherapeut Friedrich Faltner. Woran das liegt, warum das bedenklich ist und wie wir das Problem lösen könnten, erklärt der Experte im SALZBURG24-Interview.
Aggression, Beleidigungen oder Belehrungsversuche: Auf vielen Social-Media-Plattformen gehört das fast schon zur Tagesordnung. Besonders Themen wie die Corona-Pandemie und die Klimakrise lassen derzeit die Wogen hochgehen. Wut-Postings über einen angeblichen Impfzwang oder wüste Beschimpfungen gegenüber jenen, die den Klimawandel vermeintlich leugnen, sind keine Seltenheit mehr. Haben wir mittlerweile verlernt, vernünftig zu debattieren? „Es ist weniger geworden, miteinander zu reden, auch wenn man anderer Meinung ist. Eine Debattenkultur gibt es kaum“, stellt Friedrich Faltner besorgt fest. Diese Entwicklung sei aber schon länger erkennbar. „Corona zeigt etwas, das immer da war und jetzt stärker sichtbar wird.“ Faltner versteht unter einer funktionierenden Debatte ein Gespräch zwischen zwei oder mehreren Personen, die sich medial treffen und eine Gesprächsbeziehung zueinander haben. Die Beteiligten haben Meinungen, die sich auch unterscheiden können. Es gehe aber nicht darum, den anderen zu überzeugen. „Das hat nichts mit Gewalt oder Zwang zu tun.“ Mittlerweile sei aber genau das Gegenteil der Fall. Als Negativbeispiel führt er die Impfthematik an: „Es gibt entweder Impfen oder Nicht-Impfen. Es geht vor allem darum, nach vorne zu tragen, was ich sagen will. Die Grundeinstellung ist anders als früher.“ Eine andere Meinung anzuhören, auch zu verstehen und die jeweiligen Sorgen ernst zu nehmen, vermisst Faltner stark. Zugespitzt werde das durch oft einseitige Informationen, die gerade Nicht-Informierte dann so übernehmen würden. Aber warum ist es für uns so schwierig geworden, offen für andere Meinungen zu sein? Ein wesentlicher Faktor ist die Angst, sagt Faltner: „Wir sind wenig bereit, uns auf Fremdes einzulassen.

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