Mehr als sieben Monate nach Beginn des russischen Angriffskrieges wird in der Ukraine weiter gekämpft. Alle aktuellen Entwicklungen im TAG24-Liveticker.
Kiew (Ukraine) — Mehr als sieben Monate nach Beginn des russischen Angriffskrieges wird in der Ukraine immer noch gekämpft. Russland hat weiter Probleme an der Front und bei der Mobilmachung.
Die Ukraine sucht nach einer Antwort auf Russlands neue Taktik gehäufter Luftangriffe mit Kampfdrohnen iranischer Bauart. Präsident Wolodymyr Selenskyj (44) bat die Staatengemeinschaft um mehr und bessere Waffen zur Flugabwehr.
«Wenn wir über Luftabwehr reden, dann reden wir über reale Menschenleben», sagte er in seiner Videoansprache am Montagabend. «Das ist nicht nur im Interesse der Ukraine. Je geringer die terroristischen Möglichkeiten Russlands sind, desto schneller endet dieser Krieg.»
Zwar bestreitet die Führung in Teheran, Russland mit Einwegdrohnen beliefert zu haben. Doch auch Bundesaußenministerin Annalena Baerbock zog diese Darstellung in Zweifel. «Die Kamikaze-Drohnen, die da abgeschossen worden sind und die ja auch in Kiew eingeschlagen sind, da ist doch sehr, sehr deutlich, woher sie kommen», sagte die Grünen-Politikerin dem ZDF-«heute journal».
Russland musste sich am Montag selbst mit den Folgen des von ihm begonnenen Kriegs gegen die Ukraine auseinandersetzen. Ein Kampfjet vom Typ Suchoj Su-34 stürzte in der russischen Stadt Jejsk am Asowschen Meer über einem Wohngebiet ab.
Alle aktuellen Entwicklungen zum Geschehen in der Ukraine und rund um den Krieg findet Ihr hier im Ticker.
Außenministerin Annalena Baerbock (41, Grüne) sieht die Waffenlieferungen für die Ukraine auch als wichtigen Beitrag, um Zweifel an der internationalen Verlässlichkeit Deutschlands zu zerstreuen.
Deutschland werde die Ukraine weiterhin intensiv auch mit Waffen unterstützen, sagte die Grünen-Politikerin am Dienstag beim Forum Außenpolitik der Körber-Stiftung in Berlin. «Denn wir liefern eben nicht nur Rüstungsgüter in die Ukraine, um Menschenleben zu retten. Sondern mit diesen Lieferungen, hoffe ich, geht auch ein Schub Vertrauen und Solidarität einher.»
Die russischen Angriffe mit Raketen und Kamikaze-Drohnen in der Ukraine sind nach Ansicht britischer Militärexperten höchstwahrscheinlich auf das Energienetz des Landes gerichtet.
Russland habe seit dem 10. Oktober ein hohes Maß an Langstrecken-Schlägen auf Ziele in verschiedenen Teilen der Ukraine aufrechterhalten. «Es ist höchstwahrscheinlich ein zentrales Ziel dieser Aktion, weitreichenden Schaden am Energienetz der Ukraine anzurichten», hieß es am Dienstag in einem Bericht der Geheimdienste, den das Verteidigungsministeriums verbreitete.
Russland hat mit neuen Raketen- und Drohnenangriffen auf die Ukraine im ganzen Land Luftalarm ausgelöst.
Die Behörden in zahlreichen Regionen — darunter Charkiw, Dnipropetrowsk und Mykolajiw — meldeten am Dienstag, dass die Luftverteidigung aktiv sei. Vielerorts schlugen dennoch Raketen ein. Auch aus der Hauptstadt Kiew gab es erneut Berichte über Explosionen. In Mykolajiw sei bei nächtlichem Raketenbeschuss ein Wohnhaus getroffen worden, Einsatzkräfte hätten die Leiche eines Mannes sei aus dem Trümmern geborgen, teilte Gouverneur Witalij Kim mit.
Der ukrainische Ex-Boxweltmeister Wladimir Klitschko (46) hat Bayern und der Landeshauptstadt München für die Unterstützung seines Landes gegen den Angriffskrieg Russlands gedankt.
Er bitte darum, dabei nicht müde zu werden, sagte Klitschko am Montagabend bei einem Empfang des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (55, CSU) anlässlich der Medientage München.
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Nach dem Absturz eines russischen Kampfflugzeugs in einem Wohngebiet in Jejsk im Süden Russlands ist die Zahl der Toten auf 13 gestiegen.
Unter ihnen seien auch drei Kinder, teilten die russischen Behörden am Dienstagmorgen mit. Am Montagabend war nach dem Absturz des Kampfjets vom Typ Su-34, der auch im Krieg gegen die Ukraine eingesetzt wird, von sechs Toten die Rede gewesen. Die Leichen hätten Einsatzkräfte des Zivilschutzes nach Beseitigung der Trümmer geborgen, teilte das Gesundheitsministerium in Moskau mit. 19 Menschen seien verletzt worden.
Die Ukraine habe seit Sonntagabend 37 Drohnen und mehrere Marschflugkörper abgefangen, sagte Selenskyj. Beobachtet wurden über Kiew die zur einmaligen Verwendung bestimmten Kampfdrohnen vom Typ Shahed 136 aus dem Iran.
Seit der vergangenen Woche habe es mehr als 100 Angriffe mit solchen Drohnen gegeben, teilte der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba mit. «Wir rufen Teheran auf, sofort jede Waffenlieferung an Russland einzustellen», hieß es in einer Mitteilung des Ministeriums. «Sonst werden der Iran und seine Führung streng zur Verantwortung gezogen werden.» Er rief die Europäische Union zu Sanktionen gegen den Iran auf.
Seit Beginn des Kriegs in der Ukraine hat die Europäische Union laut einer Studie so viel Strom aus Wind und Sonne produziert wie noch nie.
Zwischen März und September kam fast ein Viertel der Elektrizität in der EU aus Solar- und Windkraft, wie aus einer Studie der Organisationen Ember und E3G am Dienstag hervorgeht. Im vergangenen Jahr waren es demnach 21 Prozent in dem Zeitraum, verglichen mit 24 Prozent in diesem Jahr. Insgesamt kamen 345 Terawattstunden aus den beiden erneuerbaren Quellen — ein Plus von 39 Terawattstunden im Vergleich zu 2021.
Außenministerin Annalena Baerbock (41, Grüne) hat sich für den Fall iranischer Drohnenlieferungen an Russland für weitere Sanktionen gegen die Islamische Republik ausgesprochen.
Sie habe am Montag bereits im Europäischen Rat angekündigt, «dass aus meiner Sicht auch mit Blick auf diese Drohnenlieferung aus Iran nach Russland eben ein weiteres Sanktionspaket gegenüber dem iranischen Regime folgen muss», sagte die Grünen-Politikerin am Montag im ZDF-«heute journal».
Baerbock sagte aber auch, dass für ein weiteres Sanktionspaket Klarheit über die Herkunft der von Russland eingesetzten Drohnen herrschen müsse. «Es muss alles natürlich rechtlich sauber sein.»
In Sachsen und Thüringen haben am Montag wieder Tausende Menschen etwa gegen die Energiepolitik der Bundesregierung und die Kostensteigerungen protestiert. Allein in Leipzig vermeldete die Polizei etwa 1300 Demonstranten.
Die Thüringer Polizei wollte am Abend keine Schätzung zu den Teilnehmerzahlen abgeben. Reporter der Deutschen Presse-Agentur berichteten aber — wie schon in den Vorwochen — von einem regen Demogeschehen im Freistaat.
Die zahlreichen Veranstaltungen blieben in beiden Bundesländern nach ersten Angaben der Beamten vom Montagabend weitestgehend störungsfrei. In den Vorwochen waren bereits in je beiden Bundesländern mehrere Tausend Menschen auf die Straße gegangen.
Auf Plakaten in Leipzig hieß es an diesem Montag unter anderem «Unser Land zuerst», «Schwerter zu Pflugscharen» oder «Wir sind die rote Linie». Es wurden Böller gezündet. Augenzeugen berichteten von teilweise aufgeheizter Stimmung zwischen den politischen Lagern.
Die Proteste gewannen zuletzt insbesondere in Ostdeutschland an Zulauf. Mehr als 100.000 Menschen demonstrierten nach Schätzungen der Polizei am Tag der Deutschen Einheit vor etwa zwei Wochen bei Dutzenden Kundgebungen in Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern.
Für die ukrainische Präsidentengattin Olena Selenska (44) war immer klar, dass ihr Mann Wolodymyr (44) in dem russischen Angriffskrieg auf seinem Posten bleibt. «Ich wusste von Anfang an, dass er Kiew nicht verlassen wird», sagte Selenska der Bild am Montag in Kiew. «Wenn ein Land im Krieg ohne Führung bleibt, dann wird es erschüttert.»
Selenskyj hatte trotz wohlgemeinter Ratschläge seine Hauptstadt nach dem 24. Februar nicht verlassen; dies gilt als wichtige Weichenstellung im Widerstand gegen die russische Invasion. Damals wie heute trachteten russische Spezialkräfte ihm nach dem Leben, sagte Selenska. «Ich versuche, nicht darüber nachzudenken.»
Sie selbst sehe ihren Mann «manchmal bei der Arbeit im Büro». Aber die Familie sei «im Alltag getrennt». Auch Tochter Oleksandra (18) und Sohn Kyrylo (9) sähen ihren Vater nur selten. «Er fehlt den Kindern», sagte Selenska.
Im Rahmen eines Gefangenenaustauschs sind 108 Ukrainerinnen von Russland freigelassen worden. Der ukrainische Präsidentenberater Andrij Jermak teilte am Montag auf Online-Plattformen mit, es handele sich um einen «rein weiblichen Austausch» mit Moskau. Die Frauen seien überwiegend Armeeangehörige.
Bei 37 Freigelassenen handele es sich um Frauen, die nach wochenlangem Widerstand aus dem Stahlwerk Asowstal in Mariupol evakuiert worden waren. Das Stahlwerk war von den russischen Truppen belagert worden. Jermak veröffentlichte Fotos von den Frauen, von denen einige Mäntel und Militärkleidung trugen.
Einige der Frauen seien bereits seit 2019 von den pro-russischen Separatisten im Osten der Ukraine wegen ihrer pro-ukrainischen Haltung festgehalten worden.
Das russische Verteidigungsministerium bestätigte den Gefangenenaustausch und erklärte, 100 Menschen seien nach Russland zurückgekehrt, darunter 72 Seeleute, die seit Februar 2022 von der Ukraine festgehalten worden seien. Von den Ukrainerinnen, die freigelassen worden seien, hätten sich zwei «dafür entschieden, in Russland zu bleiben».
Die USA haben die jüngsten Angriffe Russlands auf die ukrainische Hauptstadt Kiew und an anderen Orten in der Ukraine scharf verurteilt. Sie demonstrierten aufs Neue die Brutalität des russischen Präsidenten Wladimir Putin (70), sagte die Sprecherin des Weißen Hauses, Karine Jean-Pierre, am Montag.
«Wir werden das ukrainische Volk weiterhin unterstützen und dafür sorgen, dass es das hat, was es braucht, um seinen mutigen Kampf fortzusetzen», sagte sie.
Am Freitag hatten die USA neue Militärhilfe mit einem Volumen von bis zu 725 Millionen Dollar (745,6 Millionen Euro) angekündigt.
Moskau hat nach Behördenangaben die Ziele der von Präsident Wladimir Putin (70) angeordneten Teilmobilmachung erreicht und die Einberufungen beendet.
Das teilte der Militärkommissar der Stadt, Maxim Loktjew, am Montag russischen Agenturen zufolge mit. Er machte keine Angaben darüber, wie viele Männer in Moskau seit dem 21. September eingezogen worden seien. Freiwillige könnten sich weiter zum Dienst in der Armee melden.
Auch Bürgermeister Sergej Sobjanin sagte, Moskau habe seine Aufgabe in der Mobilisierung erfüllt. Den Einberufungsbescheiden, die nun noch an Wohnort oder Arbeitsstelle einträfen, müsse nicht mehr gefolgt werden. Das Verwaltungsgebiet Moskau rund um die Hauptstadt meldete ebenfalls das Ende der Mobilisierungsmaßnahmen.
Um die hohen russischen Verluste im Krieg gegen die Ukraine auszugleichen, hatte Putin angeordnet, 300.000 Reservisten zu mobilisieren. Auch wenn es offiziell nur um eine Teilmobilmachung ging, musste fast jede russische Familie damit rechnen, dass ihre Männer eingezogen werden. Hunderttausende Männer setzten sich in benachbarte Länder wie Finnland, Georgien oder Kasachstan ab.
Berichten zufolge wurden bereits viele Einberufene ohne Ausbildung und mit mangelhafter Ausrüstung direkt zum Kampf in die Ukraine geschickt. Wenig später berichteten örtlich Medien in Russland, dass Reservisten dort getötet worden oder in Gefangenschaft geraten seien.
Ein russischer Kampfjet vom Typ Su-34 ist am Montag in der russischen Stadt Jejsk am Asowschen Meer über einem Wohnviertel abgestürzt (Erstmeldung siehe 18.23 Uhr).
Dabei wurden nach vorläufigen Angaben des regionalen Zivilschutzes mindestens zwei Menschen getötet. 15 Menschen seien verletzt ins Krankenhaus gekommen.
Das Verteidigungsministerium in Moskau bestätigte den Absturz. Beim Start habe eines der zwei Triebwerke der Maschine Feuer gefangen, hieß es. Die zwei Mann aus dem Cockpit des Kampfbombers hätten sich mit Fallschirmen gerettet. Videos und Fotos, die angeblich aus Jejsk stammen, zeigten eine große Explosion dicht an einem achtstöckigen Wohnhaus. Ein Teil des Hauses fing bis zum Dach hinauf Feuer.
Das Ministerium sprach von einem Übungsflug. Die Hafenstadt Jejsk liegt aber auch so dicht an der Ukraine, dass von dort Luftangriffe gestartet werden könnten.
In dem fast sieben Monate dauernden Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine haben beide Seiten ein weiteres Mal viele Gefangene ausgetauscht. 108 gefangene ukrainische Soldatinnen und Zivilistinnen kehrten in ihre Heimat zurück, wie das Präsidialamt der Ukraine am Montag in Kiew mitteilte.
«Die Ukraine lässt niemanden in Stich», schrieb Stabschef Andrij Jermak auf Telegram. Auf russischer Seite bestätigten das Verteidigungsministerium in Moskau und die Separatisten in Donezk die Heimkehr von 110 Gefangenen. Dazu zählten 72 russische Seeleute von zivilen Schiffen, die seit Beginn des Krieges im Februar in der Ukraine festgehalten worden seien.
Vergangene Woche hatten beide Seiten zweimal einige Dutzend gefangene Soldaten ausgetauscht. Bei einer Aktion Ende September hatten die von Russland kontrollierten Separatisten in Donezk auch zehn ausländische Gefangene freigelassen.
Ein russisches Militärflugzeug ist im Südwesten Russlands über einem Wohngebiet abgestürzt. Die Maschine stürzte über der Stadt Jejsk nahe der Grenze zur Ukraine ab, wie russische Nachrichtenagenturen am Montag unter Berufung auf das Verteidigungsministerium in Moskau meldeten.
Die Maschine vom Typ Suchoi-34 sei in den Hof eines Wohnkomplexes gestürzt, der Treibstoff des Flugzeugs sei in Brand geraten, erklärte das Ministerium, während in Online-Netzwerken veröffentlichte Bilder ein brennendes Gebäude zeigten.
Die wegen ihrer Kriegskritik bekannt gewordene frühere russische Redakteurin des russischen Staatsfernsehens, Marina Owsjannikowa, ist nach Angaben ihres Anwalts aus Russland geflohen.
Owsjannikowa sei «in einem der europäischen Länder», sagte ihr Anwalt Dmitri Sachwatow am Montag der Nachrichtenagentur Ria Nowosti zufolge in Moskau. Sie sei «gezwungen» gewesen, das Land zu verlassen, und stehe jetzt «unter dem Schutz eines der europäischen Länder».
Russland schickt nach amtlichen Angaben bis zu 9000 Soldaten sowie Hunderte Einheiten Technik nach Belarus.
Erwartet würden rund 170 Panzer, 200 gepanzerte Kampffahrzeuge und Artillerie, teilte der Leiter der Abteilung für internationale militärische Zusammenarbeit im belarussischen Verteidigungsministerium, Waleri Rewenko, am Montag in Minsk mit.
Er habe Militärattachés der Botschaften mehrerer Länder darüber unterrichtet. Zuvor hatten Russlands Präsident Wladimir Putin (70) und der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko (68) über die Bildung einer gemeinsamen Militäreinheit informiert.
Während russischer Luftangriffe auf Kiew und andere Gebiete hat der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba (41) den Westen zu weiterer militärischer Unterstützung aufgefordert.
«Ich bin vermutlich der erste Außenminister, der sich wegen der Luftalarmsirene aus einem Schutzbunker an den EU-Außenministerrat wendet», schrieb Kuleba am Montag auf Twitter.
Der Minister forderte mehr Schutz vor Luftangriffen sowie weitere Munition. Er rief die EU zudem zu Sanktionen gegen den Iran auf «wegen der Versorgung Russlands mit Drohnen». Russland hatte die ukrainische Hauptstadt Kiew und andere Orte im Nachbarland am Montag erneut mit Drohnen und Raketen angegriffen.
Für die Untersuchung der Explosionen an den Ostseepipelines wird es nach Angaben der Bundesregierung keine gemeinsame Ermittlungsgruppe geben.
Auch ohne ein solches «Joint Investigation Team» würden Ergebnisse der Untersuchungen aber mit Partnern geteilt, sagte eine Sprecherin des Bundesinnenministeriums am Montag in Berlin.
Auf die Frage, warum die gemeinsam mit Schweden und Dänemark geplante Ermittlungsgruppe nicht zustande komme, sagte sie, das könne sie «an dieser Stelle nicht sagen». Der «Spiegel» hatte berichtet, Schweden habe dies abgelehnt und damit begründet, dass die Sicherheitseinstufung seiner Ermittlungsergebnisse zu hoch sei, um diese mit anderen Staaten zu teilen.
Ende September waren nach Angaben von Behörden insgesamt vier Unterwasser-Lecks an den beiden Pipelines festgestellt worden, aus denen tagelang enorme Mengen an Gas austraten. Die Lecks befinden sich in der Nähe der Ostsee-Insel Bornholm teils in dänischen, teils in schwedischen Gewässern. Die EU und die Nato gehen von Sabotage aus. Der Kreml hatte Spekulationen über eine russische Beteiligung als «dumm und absurd» zurückgewiesen.
An den Untersuchungen ist von deutscher Seite auch die Marine beteiligt. Erkenntnisse wurden international geteilt, auch ohne gemeinsame Ermittlungsgruppe, sagte die Sprecherin des Bundesinnenministeriums. Sie ergänzte: «Der Unterschied ist, glaube ich, im Wesentlichen die Struktur, also bildet man eine Gruppe, wo Leute wirklich gemeinsam sitzen, oder tauscht man sich eng aus.»
Die EU-Außenminister haben eine Ausbildungsmission für die Streitkräfte der Ukraine sowie die Freigabe von weiteren 500 Millionen Euro für Waffenlieferungen beschlossen.
Die Pläne sehen nach Angaben von Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) vor, dass insgesamt 15.000 ukrainische Soldatinnen und Soldaten in Deutschland und anderen EU-Ländern ausgebildet werden. Damit wolle man das Land bestmöglich unterstützen, sagte die Grünen-Politikerin am Rande eines Treffens in Luxemburg.
Angelegt ist die Mission auf zwei Jahre. Neben militärischen Grundfähigkeiten soll sie auch weitere Fähigkeiten in Bereichen wie Minenräumung und Sanitätsdienst vermitteln. Die Summe der über die EU finanzierten Kosten wird mit 106,7 Millionen Euro angegeben.
Mit den weiteren 500 Millionen Euro will die EU vor allem Waffen, aber auch Ausrüstung für die ukrainischen Streitkräfte zur Verfügung stellen. Bislang wurden fünf mal je 500 Millionen Euro bewilligt — insgesamt also 2,5 Milliarden.
Das Geld kommt aus der sogenannten Europäischen Friedensfazilität — ein neues Finanzierungsinstrument der EU, das genutzt werden kann, um Streitkräfte in Partnerländern zu stärken. Für 2021 bis 2027 ist sie mit 5,7 Milliarden Euro ausgestattet. Deutschland finanziert nach Angaben von Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) rund ein Viertel.
Geflüchtete aus der Ukraine können noch bis Ende Oktober ihre Landeswährung Hrywnja bei Banken und Sparkassen in Deutschland in Euro umtauschen.
Der letzte Bankarbeitstag zum Umtausch von Hrywnja sei im Regelfall der 28. Oktober, teilten das Bundesfinanzministerium, die Deutsche Bundesbank und die Deutsche Kreditwirtschaft am Montag in Berlin mit. Man habe sich mit der ukrainischen Nationalbank darauf verständigt, das Programm wegen stark gesunkener Nachfrage auslaufen zu lassen. Zuletzt hätten nur noch sehr wenige Transaktionen stattgefunden. Mehr Infos finden Betroffene unter: bankenverband.de/themen/umtauschprogramm-hrywnja-banknoten/
Bei russischen Angriffen auf die ukrainische Hauptstadt Kiew und andere Orte des Nachbarlands sind am Montag nach amtlichen Angaben mindestens sechs Menschen getötet worden.
In Kiew seien drei Tote geborgen worden, teilte der stellvertretende Chef des Präsidialbüros, Kyrylo Tymoschenko, im Nachrichtenkanal Telegram mit. 19 Menschen seien aus den Trümmern eines Hauses gerettet worden. «Die Arbeiten dauern an», berichtete Tymoschenko am Nachmittag. Wieder galt Luftalarm in dem Land.
Unter den Toten in Kiew sei auch ein junges Paar, erklärte Bürgermeister Vitali Klitschko. «Die Frau war im 6. Monat schwanger.» Er hatte zuvor von einer toten Frau gesprochen und einer noch vermissten Person. Die Behörden in Sumy sprachen von mindestens drei Toten und neun Verletzten. Unter den Trümmern sollen sich noch immer Menschen befinden.
Innenminister Denys Monastyrskyj zufolge wurden in Kiew auch zwei Rettungskräfte verletzt. Insgesamt habe Russland mit etwa 40 Drohnen angegriffen, von denen fünf Kiew getroffen hätten, sagte Monastyrskyj der Agentur Ukrinform zufolge.
Selenskyj verurteilte die neuen Angriffe mit Raketen und Drohnen als Terror gegen die Zivilbevölkerung. In der Region Mykolajiw trafen russische Drohnen nach Angaben von Gouverneur Witali Kim das Areal eines Unternehmens für Sonnenblumenöl. Ein Feuer brach aus, die Flüssigkeit ergoss sich daraufhin aus Tanks auf umliegende Straßen.
Nach den morgendlichen Explosionen in der ukrainischen Hauptstadt Kiew und anderen Städten hat Russland den erneuten Beschuss des Landes mit Raketen bestätigt.
Mit vom Meer und aus der Luft abgeschossenen Raketen seien Schläge gegen die Energie-Infrastruktur und militärische Objekte des Nachbarlandes ausgeführt worden, teilte das russische Verteidigungsministerium am Montag in Moskau mit. «Alle anvisierten Objekte wurden getroffen», sagte Ministeriumssprecher Igor Konaschenkow.
Dagegen berichtete etwa in der Hauptstadt Kiew Bürgermeister Vitali Klitschko, dass die meisten Angriffe von der ukrainischen Luftabwehr abgefangen worden seien.
Berichte über russische Angriffe gab es am Montag auch aus den Gebieten Sumy, Dnipropetrowsk und Odessa. In Moskau sagte Ministeriumssprecher Konaschenkow, es seien in einigen Gebieten Munitionslager getroffen worden. Beschossen worden seien auch die Gebiete Charkiw und Donezk. Im Raum Mykolajiw seien ein Treibstofflager und ein Reparaturbetrieb mit Militär zerstört worden.
Das von Russland besetzte ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja ist erneut von externen Stromversorgung abgeschnitten worden. Diese ist extrem wichtig für die Kühlung der Brennstäbe.
Der ukrainische Kraftwerksbetreiber Enerhoatom teilte am Montag mit, dass in der Nacht die letzte Verbindungsleitung «infolge des Beschusses durch das russische Militär» wieder getrennt worden sei. Als Ersatz seien Dieselgeneratoren in Betrieb genommen worden.
Enerhoatom warf Russland am Montag vor, «die Ukraine und die ganze Welt durch Raketenangriffe» zu erpressen. «Wir appellieren erneut an die internationale Gemeinschaft, unverzüglich Maßnahmen zur baldigen Entmilitarisierung des Atomkraftwerks Saporischschja zu ergreifen», teilte der Kraftwerksbetreiber mit.
Das russische Militär müsse abziehen aus der Anlage und der Stadt Enerhodar und das AKW wieder unter die volle Kontrolle der Ukraine geben — «aus Gründen der Sicherheit für die ganze Welt».
Die baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen haben die EU aufgefordert, zusammen mit internationalen Partnern ein Sondertribunal wegen Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine einzurichten.
«Die EU muss handeln, um sicherzustellen, dass die Suche nach Gerechtigkeit und Rechenschaft für Russlands schreckliche Verbrechen in der Ukraine im Mittelpunkt unserer Politik steht», hieß es in einer gemeinsamen Erklärung der Außenminister der drei EU- und Nato-Mitgliedsländer vom Sonntagabend . «Die wichtigsten Drahtzieher, Anstifter und Unterstützer dieser mörderischen Aggression können der Justiz nicht allein wegen der Lücke in der internationalen Strafgerichtsbarkeit entkommen.»
Unmittelbar vor dem EU-Außenministertreffen in Luxemburg forderten die drei Chefdiplomaten ihre europäischen Amtskollegen dazu auf, laufende Ermittlungen des Internationalen Strafgerichtshofs (ICC), der Ukraine und einer Reihe anderer Staaten weiter zu unterstützen.
Nach Ansicht der baltischen Außenminister würde die Einrichtung eines Sondertribunals die Rolle des Strafgerichtshofs ergänzen.
Putin geht es nach Einschätzung des Bundesnachrichtendienstes (BND) bei seinem Angriffskrieg nicht in erster Linie um das Staatsgebiet der Ukraine. Der am 24. Februar begonnene Krieg sei eine «Kriegserklärung» gegen die gesamte westliche demokratische Welt, sagte Behördenchef Bruno Kahl am Montag in Berlin in einer öffentlichen Sitzung des Parlamentarischen Kontrollgremiums des Bundestags.
Beide Konfliktparteien suchten nach wie vor die Entscheidung auf dem Schlachtfeld. Er rechne daher mit einer Fortsetzung der Kampfhandlungen bis ins nächste Jahr.
Darauf, dass Putin — wie schon in Tschetschenien, Georgien, Syrien, auf der Krim und im Donbass – auch weiterhin Gewalt anwenden werde, um seine politischen Ziele durchzusetzen, habe der BND immer hingewiesen. Die russische Aggression gegen die Ukraine sei für den Auslandsgeheimdienst daher nicht überraschend gekommen.
Nach dem russischen Drohnenangriff in der ukrainischen Hauptstadt Kiew ist nach Angaben von Bürgermeister Vitali Klitschko eine tote Frau aus den Trümmern eines zerstörten Hauses geborgen worden. Eine weitere Person sei noch in den Ruinen, teilte Klitschko am Montag im Nachrichtenkanal Telegram mit.
Die Rettungs- und Bergungsarbeiten dauerten an. Drei Menschen seien ins Krankenhaus gebracht worden. Zuvor hatte Klitschko gesagt, dass 18 Menschen aus den Trümmern gerettet worden seien. Nach seinen Angaben hatte ein Drohnenangriff am Morgen zu einer Explosion in dem Haus geführt.
Selenskyj verurteilte die neuen russischen Angriffe mit Raketen und Drohnen als Terror gegen die Zivilbevölkerung. In der Nacht und den ganzen Morgen sei das Land angegriffen worden, teilte der Staatschef in Kiew mit.
Der Preis für europäisches Erdgas gibt auf hohem Niveau weiter nach.
Am Montagvormittag kostete der als richtungsweisend geltende Terminkontrakt TTF für niederländisches Erdgas im Tief rund 132 Euro je Megawattstunde. Das waren gut fünf Prozent weniger als am Freitag. Der TTF-Kontrakt notierte damit auf dem niedrigsten Stand seit Ende Juni. Er gilt als Indikator für das allgemeine Preisniveau am europäischen Erdgasmarkt.
Am Gasmarkt hat sich die grundsätzlich angespannte Situation in den vergangenen Wochen etwas gebessert. Hintergrund sind politische Bemühungen, um Europa aus der hohen Abhängigkeit von russischem Erdgas zu lösen. Auch sind die Erdgasspeicher mittlerweile gut gefüllt, so dass die Energierisiken mit Blick auf die Wintermonate etwas verringert wurden.
Darüber hinaus gibt es viele Initiativen zur Dämpfung des Erdgasverbrauchs. Allerdings kostet Erdgas immer noch wesentlich mehr als vor Beginn des Ukraine-Kriegs.
Selenskyj hat die neuen russischen Angriffe mit Raketen und Drohnen als Terror gegen die Zivilbevölkerung verurteilt. In der Nacht und den ganzen Morgen sei das Land angegriffen worden, teilte der Staatschef am Montag mit.
In der Hauptstadt sei ein bewohntes Gebäude getroffen worden. «Der Feind kann unsere Städte angreifen, aber er wird uns nicht brechen», schrieb Selenskyj im Nachrichtenkanal Telegram.
In Kiew wurde der Luftalarm nach mehr als drei Stunden aufgehoben. Die Stadtverwaltung rief die Menschen am Montagvormittag dazu auf, dennoch weiter vorsichtig zu sein und im Falle von erneutem Alarm sofort Schutzräume aufzusuchen. Wie schon eine Woche zuvor war das Stadtzentrum von den Explosionen betroffen. Bürgermeister Vitali Klitschko sprach von einem Drohnenangriff.
Aus einem getroffenen Wohnhaus seien bislang 18 Menschen gerettet worden, schrieb Klitschko auf Telegram. Vorläufigen Informationen zufolge seien aber noch zwei Bewohner verschüttet. Zu möglichen Todesopfern könne er noch keine Angaben machen.
Bahnchef Olexander Kamyschin berichtete auf Twitter von einem Einschlag unweit des Hauptbahnhofs. Dabei habe es aber keine Opfer gegeben, schrieb er. In sozialen Netzwerken wurden Fotos von beschädigten und brennenden Gebäuden veröffentlicht.
Berichte über russische Angriffe gab es neben Kiew auch aus den Gebieten Sumy, Dnipropetrowsk und Odessa. Kremlnahe russische Militärblogger berichteten von einem Beschuss insbesondere der Energieinfrastruktur des Landes.
An der von einer Explosion beschädigten Kertsch-Brücke zwischen Russland und der annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim stauen sich noch immer die Lastwagen. Das geht aus dem Geheimdienst-Update des britischen Verteidigungsministeriums zum Krieg in der Ukraine hervor.
«Die Arbeiten zur Reparatur dauern an, und sie ist für etwas Verkehr geöffnet. Doch nahe des Übergangs gibt es noch immer eine lange Schlange wartender Lastwagen», hieß es in der Twitter-Mitteilung am Montag.
Die für den Nachschub der russischen Invasionstruppen in der Ukraine wichtige Brücke war am 8. Oktober durch eine Explosion schwer beschädigt worden. Die russischen Truppen in der südlichen Ukraine nutzen nach Einschätzung der britischen Experten daher zunehmend eine alternative Nachschublinie über die besetzte ukrainische Stadt Mariupol.
Von wachsender Bedeutung ist demnach zudem die Kommunikationslinie durch den Bezirk Saporischschja. Die dort gelegene Stadt Melitopol sei ein Knotenpunkt von Nachschublinien und Standort erheblicher russischer Luftstreitkräfte.
Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) hat davor gewarnt, Russlands Drohungen mit einem Atomwaffen-Einsatz im Ukraine-Krieg als Bluff abzutun.
Man müsse diese Drohungen ernst nehmen, «aber ernst nehmen bedeutet nicht, sich davon lähmen zu lassen, sondern genau zu beobachten», sagte Lambrecht am Montag im ZDF-«Morgenmagazin». Einen wichtigen Beitrag dazu leisteten Übungen wie das am Montag beginnende Nato-Manöver «Steadfast Noon» zur Verteidigung des europäischen Bündnisgebiets mit Atomwaffen.
Es sei ein Gebot der Stunde, genau zu schauen, ob solche Manöver so abliefen wie geplant und welche Schlüsse daraus gezogen werden könnten. Offen ließ Lambrecht die Frage, ob die Bundeswehr auch Szenarien eines Atomwaffenangriffs auf Deutschland durchspiele. Die Bundeswehr sei hier in das Nato-Bündnis und dessen Abstimmungen eingebunden, etwa beim Treffen der Nato-Verteidigungsminister vergangene Woche in Brüssel. «Das sind eben auch Entscheidungen, die dann auch aus strategischen Gründen geheim bleiben sollten.»
In der Sendung «Frühstart» bei RTL/ntv sagte Lambrecht, Deutschland werde sich «sehr prominent» an der EU-Mission zur Ausbildung ukrainischer Soldaten beteiligen. «Wir sind da ganz vorn mit dabei, denn wir haben ja schon gezeigt, dass wir ukrainische Soldaten sehr gut ausbilden.» Dabei gehe es nicht nur um Spezialisten.
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