Hubert Aiwanger entschuldigt sich für Fehler im Zusammenhang mit dem Auschwitz-Pamphlet. Das ist gut – wirkt aber wenig glaubwürdig. Der bayerische Vize-Ministerpräsident muss zurücktreten.
Die subjektive Sicht des Autors auf das Thema. Niemand muss diese Meinung übernehmen, aber sie kann zum Nachdenken anregen.
Hubert Aiwanger entschuldigt sich für Fehler im Zusammenhang mit dem Auschwitz-Pamphlet. Das ist gut – wirkt aber wenig glaubwürdig. Der bayerische Vize-Ministerpräsident muss zurücktreten.
Nicht einmal zwei Minuten Zeit nimmt sich Hubert Aiwanger an diesem Donnerstagnachmittag. Seit Tagen kursieren die Nachrichten, dass er als Schüler ein antisemitisches Flugblatt mit sich herumgetragen habe. Mitschüler behaupten, Aiwanger habe menschenfeindliche Witze gerissen, Hitler imitiert, den Hitlergruß gezeigt und das Buch «Mein Kampf» in seiner Schultasche gehabt. Aiwanger hat die Vorwürfe zu großen Teilen zurückgewiesen, abgewiegelt – und weiter Volksfeste besucht.
Nun folgt von ihm also eine Entschuldigung. Aiwanger, der sonst gern frei spricht, liest vom Blatt ab: «Ich habe als Jugendlicher auch Fehler gemacht. Ich bereue zutiefst, wenn ich durch mein Verhalten in Bezug auf das in Rede stehende Pamphlet oder weitere Vorwürfe gegen mich aus der Jugendzeit Gefühle verletzt habe. Meine aufrichtige Entschuldigung gilt zuvorderst allen Opfern des NS-Regimes, deren Hinterbliebenen und allen Beteiligten und der wertvollen Erinnerungsarbeit.» Nochmals bestreitet er, das Flugblatt verfasst zu haben, von dem sein Bruder mittlerweile die Autorenschaft in Anspruch nimmt.
Aiwangers Entschuldigung ist gut. Sie ist zugleich das absolute Minimum dessen, was man von jemandem erwarten darf, der (auch mit 17 Jahren!) ein Flugblatt mit sich herumtrug, das die Opfer von Auschwitz verhöhnt.
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Deutschland
Deutschland — in German Aiwanger entschuldigt sich: Na, dann eben nochmal mit Reue