Домой Deutschland Deutschland — in German „Die Hand am Abzug“: Explosive Lage in Nahost

„Die Hand am Abzug“: Explosive Lage in Nahost

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In Nahost wächst die Sorge vor einem großen regionalen Krieg. Israel droht möglicherweise eine zweite Front, Teheran hält ein politisches Ziel für bereits erfüllt. Ist die ganze Nahostpolitik der USA gescheitert?
In Nahost wächst die Sorge vor einem großen regionalen Krieg. Israel droht möglicherweise eine zweite Front, Teheran hält ein politisches Ziel für bereits erfüllt. Ist die ganze Nahostpolitik der USA gescheitert?
Teheran/Beirut — Als der iranische Außenminister zu einer Pressekonferenz im Libanon einlädt, wirkt Hussein Amirabdollahian sichtlich angespannt. Der Termin am Samstag findet genau eine Woche nach Beginn der Massaker der im Gazastreifen herrschenden islamistischen Palästinenserorganisation Hamas in Israel statt, der eine Spirale der Gewalt in Gang gesetzt hat. Seitdem blickt die ganze Welt auf die Region in Nahost, wo die Sorge vor einer noch größeren Eskalation mit unabsehbaren Folgen steigt.
In Beirut warnt Irans Chefdiplomat vor einem „Erdbeben“, das die pro-iranische Schiitenorganisation Hisbollah im Falle eines Kriegseintritts vom Süden des Libanons auslösen könnte. „Jeder hat Szenarien entworfen, und jeder hat die Hand am Abzug“, sagt der Minister. Die Bombardierungen im Gazastreifen durch das israelische Militär müssten aufhören. Auch hier ist zwischen den Zeilen zu lesen: Der Iran will als Regionalmacht für die Interessen der islamischen Welt sprechen. Amirabdollahian sagt: „Noch gibt es die Möglichkeit für diplomatische Maßnahmen, aber morgen ist es zu spät.“
Einen Flächenbrand in der Region fürchten auch die USA. Und so ist der Iraner Amirabdollahian nicht der einzige, der durch die Region reist. Die USA sind Israels wichtigster Verbündeter und unterstützen das Land mit Milliardensummen. Mit Friedensverträgen zwischen Israel und arabischen Staaten wie Ägypten oder Jordanien hat die US-Regierung versucht, das Konfliktpotenzial im Nahen Osten zu entschärfen. Und sich dabei verkalkuliert — zumindest vorerst.
„Die Region des Nahen Ostens ist heute so ruhig wie seit zwei Jahrzehnten nicht mehr“, hatte der Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan, noch gut eine Woche vor dem Massaker gesagt. Hier gehen nun Wunsch und Wirklichkeit auseinander.
Biden schickte Außenminister Antony Blinken nach den Angriffen auf Nahost-Mission — erst Israel, dann Jordanien, Katar, Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate und Ägypten.

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