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NATO-Gipfel in Washington: Alle Augen auf Joe Biden

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Drei Tage lang treffen sich die Staats- und Regierungschefs in der amerikanischen Hauptstadt. Es soll ein wohlinszenierter Gipfel werden – doch eine Unbekannte bleibt.
Die NATO bereitet ihre Gipfeltreffen minutiös vor. Wenn sich die Staats- und Regierungschefs von Dienstag bis Donnerstag in Washington treffen, ist alles geregelt. Ihre Botschafter haben sämtliche Beschlüsse schon im Nordatlantikrat getroffen, so dass die Chefs sie nur noch abnicken müssen. Das Abschlusskommuniqué steht. Die Allianz hat es sogar noch rechtzeitig geschafft, mit Mark Rutte einen Nachfolger für Jens Stoltenberg zu finden, der Anfang Oktober nach zehn Jahren aus dem Amt des Generalsekretärs scheidet. Und doch bleibt eine Unbekannte: In welcher Form ist Joe Biden, der Gastgeber?
Der Zustand des amerikanischen Präsidenten beschäftigte europäische Diplomaten schon vor dem Treffen. In Hintergrundgesprächen ging es immer auch um das verheerende TV-Duell, mit dem die Debatte darüber begann, ob Biden mit seinen 81 Jahren noch fit genug für eine zweite Amtszeit ist. Auch für die NATO ist das ein heikles Thema: Die Vereinigten Staaten sind nicht nur das mit Abstand wichtigste Mitgliedsland, sie schützen auch die gesamte Allianz mit ihren Atomwaffen. Über deren Einsatz entscheidet der US-Präsident.
Offiziell darf es deshalb keine Zweifel an Bidens Leistungsfähigkeit geben. Als Stoltenberg in seiner Pressekonferenz vor dem Gipfel danach gefragt wurde, wich er stoisch aus. Er arbeite schon seit langem mit Biden zusammen, antwortete der Norweger. „Das war eine sehr gute Zusammenarbeit, und ich habe ihn erst vor ein paar Wochen getroffen. Wir hatten gute Gespräche im Oval Office.“ Ob er bei Biden Zeichen von Schwäche oder Ermüdung festgestellt habe – dazu kein Wort.
Beim Gipfeltreffen im vorigen Jahr in Vilnius bekam die Welt nicht viel vom US-Präsidenten zu sehen. Man sah nur, wie er über die Gänge schlurfte. Beim Gala-Dinner fehlte er. Während einer Unterschriftszeremonie nuschelte er drei Sätze. Eine Pressekonferenz zum Abschluss gab es nicht. Doch als die anderen Chefs schon wieder auf dem Rückweg waren, hatte der Präsident seinen großen Auftritt.

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