Nicht nur an der Parteibasis gibt es Bedenken, ob der Kanzler die SPD wieder in den Wahlkampf führen sollte. Die Parteiführung jedoch steht hinter ihm.
Nicht nur an der Parteibasis gibt es Bedenken, ob der Kanzler die SPD wieder in den Wahlkampf führen sollte. Die Parteiführung jedoch steht hinter ihm. Nun soll es rasch Entscheidungen geben.
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Die SPD-Spitze will nach Angaben von Parteichef Lars Klingbeil in den nächsten Tagen den Fahrplan für den Wahlkampf und die Kür von Bundeskanzler Olaf Scholz zum Kanzlerkandidaten festlegen. «Wir wollen mit Olaf Scholz in diesen Wahlkampf gehen», bekräftigte Klingbeil am Sonntagabend in der ARD-Sendung «Caren Miosga». «Das haben jetzt alle, die in der SPD in der Spitze Verantwortung tragen, deutlich gesagt.» Nun gehe es um den Weg bis zum Bundesparteitag am 11. Januar.
Klingbeil räumte ein, dass es in der Partei ein Grummeln über die geplante Kanzlerkandidatur von Scholz gebe: «Da würde ich ja lügen, natürlich gibt es diese Debatte.» Er glaube aber nicht, dass man diese Diskussion mit einem Vorstandsbeschluss in den letzten Tagen hätte tottreten können. Entscheidend sei, dass sich die Verantwortlichen klar geäußert hätten.
Die SPD-Spitze hat zwar immer wieder ihre Unterstützung für Scholz betont, hatte aber nach der Entscheidung für eine Neuwahl zunächst darauf verzichtet, ihn zu nominieren — und damit die Kandidatendebatte mit ermöglicht. Nach einer Reihe von Kommunalpolitikern hatten am Wochenende erstmals auch zwei Bundestagsabgeordnete — Joe Weingarten aus Rheinland-Pfalz und Johannes Arlt aus Mecklenburg-Vorpommern — offen für eine Kanzlerkandidatur von Verteidigungsminister Boris Pistorius plädiert.