Die Union trifft sich zu Beratungen über ihre Strategie gegen die AfD. Während der Parteichef auf klare Abgrenzung setzt, fordern ostdeutsche Politiker einen neuen Umgang mit der Partei.
Die Union trifft sich zu zweitägigen Beratungen über ihre Strategie gegen die AfD. Während der Parteichef auf klare Abgrenzung setzt, fordern ostdeutsche Politiker einen neuen Umgang mit der Partei – und bringen die SPD auf die Barrikaden.
Die CDU-Führung kommt heute zu einer zweitägigen Klausurtagung zusammen, bei der es vor allem um den Umgang mit der AfD mit Blick auf die fünf Landtagswahlen im kommenden Jahr gehen wird. Vor den Beratungen hat der Parteichef und Bundeskanzler Friedrich Merz die AfD zum «Hauptgegner» für die bevorstehenden Wahlkämpfe erklärt und klargestellt, dass es unter ihm als CDU-Chef keine Zusammenarbeit mit der Partei geben wird. Vor der Klausur wurden die Forderungen nach einer Aufweichung der harten Abgrenzung zur AfD aber lauter.
Als Merz 2018 erstmals für den Parteivorsitz kandidierte, schrieb er diese Sätze auf dem Online-Portal Twitter, heute X: «Wir können wieder bis zu 40 % erzielen und die AfD halbieren. Das geht! Aber wir selbst müssen dafür die Voraussetzungen schaffen. Das ist unsere Aufgabe.» Damals war die AfD gerade wieder in den Bundestag zurückgekehrt und lag in den Umfragen bei etwa 14 Prozent.
Das Gegenteil von dem, was Merz seiner Partei damals als Ziel setzte, ist eingetreten. Die AfD hat ihre bundesweiten Umfragewerte fast verdoppelt und liegt heute etwa gleichauf mit der CDU/CSU bei 25 bis 27 Prozent. In Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern, wo nächstes Jahr neue Landesparlamente gewählt werden, ist die AfD mit Werten an die 40 Prozent in den Umfragen bereits mit Abstand stärkste Partei.
In den drei anderen Ländern mit Landtagswahlen 2026 — Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Berlin — liegt die AfD allerdings noch deutlich hinter der CDU.