Bei «Hart aber fair» dürfen Zuschauer ihre Fragen nach der US-Wahl loswerden. Blöd nur, dass klare Antworten kaum möglich sind. Nur ein Psychologe wagt sich mit einer These vor.
Es dauert eine Dreiviertelstunde, bis Robbie Williams bei Hart aber fair auftaucht. Nicht persönlich, aber zumindest als Referenz. Das muss nicht sehr verwundern, Borwin Bandelow ist schließlich zu Gast im Studio von Frank Plasberg , und wo Borwin Bandelow ist, da ist Robbie Williams meistens nicht weit. Bandelow, das steht so auf seiner Homepage, ist Psychiater und Neurologe, Psychologe und Psychotherapeut, außerdem «Autor mehrerer Bestseller über psychologische Themen». Bandelow ist bei Medien sehr beliebt.
Das liegt daran, dass der Psychologe anschaulich sprechen und erklären kann, und dabei hochgradig sympathisch rüberkommt. Es liegt aber noch etwas mehr daran, dass er, anders als viele seiner Kollegen aus den genannten Disziplinen, ziemlich wenig Scheu vor klaren Thesen hat, wo es eher keine klaren Thesen gibt. Bandelow wird also meistens dann von Medien angerufen, wenn die Ferndiagnosen zu Menschen brauchen, an die man nicht nah genug herankommt, um eine echte Einschätzung abgeben zu können: Rockstars, die sich im Spiel mit Extravaganzen und Kunstfiguren zwischenzeitlich ein bisschen verrannt haben, siehe Robbie Williams. Schauspieler, die ein paar Mal zu oft besoffen oder mit laufender Nase in der Öffentlichkeit aufgefallen sind. Zuletzt bescheinigte er Hanka Rackwitz, dass ihre Teilnahme beim Dschungelcamp eine gute Verhaltenstherapie gegen ihre Angststörungen gewesen sei.