Von München aus sind erneut Menschen nach Afghanistan abgeschoben worden — drei von ihnen sollen aus Hamburg kommen. Auf dem Hamburger Rathausmarkt gab es neue Proteste.
Kurz vor einer neuen Sammelabschiebung von afghanischen Asylbewerbern aus Deutschland hat es in Hamburg Proteste gegeben. Mehr als 100 Menschen beteiligten sich am Mittwochabend an einer Kundgebung auf dem Rathausmarkt. Sie beklagten unter anderem mit Transparenten, dass die Abschiebungen trotz der schlechten Sicherheitslage in Afghanistan stattfinden.
Am Abend startete die insgesamt dritte Sammelabschiebung seit Ende vergangenen Jahres in Richtung Kabul, wie das bayerische Innenministerium bestätigte. Unter den 18 Menschen an Bord der Maschine aus München sollen zwei abgelehnte afghanische Asylbewerber aus Hamburg sein. Auch am Münchner Flughafen gab es Proteste , an denen sich mehrere Hundert Menschen beteiligten. Das Flugzeug ist inzwischen in der afghanischen Hauptstadt Kabul gelandet.
Die Sammelabschiebungen sind umstritten. Nicht nur die Opposition im Bundestag sowie Flüchtlingsorganisationen üben scharfe Kritik an der vom Bund geführten Abschiebung.