In der Schweiz ist die Nachfrage nach Bargeld weiterhin robust. Die Möglichkeit, Zahlungen auszuführen, sei eine grundlegende Voraussetzung für die Teilnahme am Wirtschaftsleben und müsse allen offenstehen, heisst es in der Nationalbank des Landes.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) will am Bargeld festhalten. «Die Gerüchte über den Tod des Bargeldes sind stark übertrieben», sagte SNB-Vizepräsident Fritz Zurbrügg in einer Rede am World Banknote Summit in Basel in Anlehnung an Mark Twain.
Er begründete dies damit, dass Zuverlässigkeit und Datenschutz die Nachfrage nach Bargeld anhalten ließen. Die Nachfrage nach Bargeld sei weiterhin robust, sagte Zurbrügg am Montag laut Redetext.
In einigen Ländern sei das Verhältnis von Bargeldumlauf zur jeweiligen Wirtschaftsleistung sogar angestiegen. Dieser Anstieg stehe im Zusammenhang mit der globalen Finanzkrise und ihren langwierigen Auswirkungen. Als Beispiele nannte Zurbrügg Sorgen um die Stabilität der Banken und die tiefen Zinsen.
Trotz neuer Bezahlalternativen wie Bezahl-Apps werde weiterhin rege mit Bargeld bezahlt. «Ein vermehrter Einsatz von Bezahl-Apps könnte vielmehr die Zahlungen mit ‘Plastikgeld’ ablösen. » Ein vollständiges Verschwinden der Bargeldnachfrage erscheint laut dem SNB-Direktoriumsmitglied zudem schon aufgrund einiger Eigenschaften unrealistisch.