Der sogenannte «Facebook-Mörder» in den USA hat sich auf der Flucht erschossen. Mark Zuckerberg räumt derweil ein, dass sein Unternehmen im Umgang mit Gewaltvideos noch viel zu tun hat.
Drei Tage lang war Steve Stephens der meist gesuchte – und vielleicht auch meist gehasste – Mann in den USA, dann war seine Flucht zu Ende: Am Dienstag erschoss sich der 37-jährige Schwarze nach einer kurzen Verfolgungsjagd mit der Polizei im Bundesstaat Pennsylvania. Am Ostersonntag hatte Stephens in Cleveland einen wahllos ausgewählten 74-jährigen Mann mit einem Kopfschuss getötet und ein Video der Tat auf Facebook veröffentlicht. Der Mord wirft neue kritische Fragen für eines der größten sozialen Medien der Welt auf. Facebook-Gründer Mark Zuckerberg sagte am Dienstag, sein Unternehmen wolle alles tun, um solche Vorfälle zu verhindern. Wie das gehen soll, weiß jedoch niemand.
Stephens hatte sein Opfer, den ebenfalls afro-amerikanischen Robert Godwin, zufällig ausgewählt; vorher hatte der Täter seiner Mutter gesagt, er werde aus Wut über seine Freundin einen Menschen erschießen. Godwin war auf dem Heimweg nach einer Osterfeier mit seiner Familie, als er seinem Mörder begegnete. Bevor er Godwin niederschoss, ließ Stephens den alten Mann den Vornamen seiner Freundin laut aussprechen. Die Brutalität des Mordes und die Veröffentlichung der Szene auf Facebook hatte weltweit Entsetzen ausgelöst.
Die US-Polizei begann eine landesweite Fahndung nach Stephens, dessen Bild in allen Zeitungen, Fernsehsendern und Online-Plattformen erschien. Am Dienstagvormittag wurde er von Mitarbeitern eines McDonalds-Restaurants nahe der Stadt Erie in Pennsylvania, etwa 170 Kilometer östlich von Cleveland, erkannt, als er eine Bestellung für Hühnchen-Stücke und Pommes Frites aufgab.