Gegen die Frankfurter Eintracht gleicht Jonas Hofmann im DFB-Pokal die Führung von Talb Tawatha aus. In der Verlängerung fallen keine Tore mehr. So muss das Elfmeterschießen entscheiden — zugunsten der Eintracht.
Einen Vorteil hatte die personelle Fluktuation der vergangenen Jahre: Gezeichnet von einem Halbfinal-Trauma konnte maximal ein Borusse sein, den Dieter Hecking gestern von Beginn an auf den Platz schickte. Bis auf Oscar Wendt hatten alle Profis frühestens im August 2014 für den Verein debütiert, nur der Schwede war bereits da, als Gladbach im März 2012 im Elfmeterschießen dem FC Bayern unterlag. Damals verlief der Abend für Wendt ungewöhnlich: Da Patrick Herrmann nach einem Schlüsselbeinbruch noch nicht richtig fit war, ließ ihn Lucien Favre im rechten Mittelfeld ran – 62 Minuten lang, dann kam Herrmann.
Wendt schaute vor fünf Jahren demnach längst von draußen zu, als Dante und Havard Nordtveit ihre Elfmeter verschossen. Nicht anders erging es ihm gestern, da war sogar schon nach 40 Minuten Schluss. Der Krimi entfaltete sich ohne Wendt, dafür mit ungewohnten Darstellern. In Laszlo Bénes und Djibril Sow standen zwei 19-Jährige auf dem Rasen, als es wieder ins Elfmeterschießen ging. Es gab das nächste Halbfinal-Trauma: Borussia verlor gegen Eintracht Frankfurt, Andreas Christensen und Sow versagten die Nerven.
Und Wendt? Der nahm eine besonders bittere Erinnerung mit, er brach sich den Ellenbogen und wird wohl am Mittwoch schon operiert. Als er nach drei Fouls, einer Gelben Karte und eben jener Verletzung frühzeitig Feierabend hatte, sah alles nach einer Fortsetzung des Halbfinal-Traumas aus. Die Leistung des Linksverteidigers war beileibe nicht die einzige, die als symptomatisch bezeichnet werden konnte.
Im sechsten Jahr bei Borussia verdient sich Wendt so langsam den Beinamen «Der Ewige».