Neben dem HomePod hat Apple auf der Entwicklerkonferenz WWDC iOS 11, ein neues iPad Pro und den iMac Pro präsentiert.
Auf den ersten Blick wirkt diese Grafik verwirrend. Auf den zweiten Blick verrät sie, dass Apples World Wide Developers Conference (WWDC) in den vergangenen Jahren vergleichsweise wenig Nutzer interessiert hat. Die diesjährige Keynote von Tim Cook war anders: wichtiger für das Unternehmen und spannender für Zuschauer und Apple-Nutzer.
Die drei farbigen Linien stehen für das Suchvolumen drei unterschiedlicher Begriffe: Wenn die Menschen in den Vereinigten Staaten in den vergangenen fünf Jahren besonders oft «Apple» (blau) googelten, hatte das meist einen Grund: die alljährliche Keynote im September, bei der das jeweils neue iPhone (gelb) präsentiert wird. Die Entwicklerkonferenz beeinflusst die Suchen nach Apple dagegen kaum.
So interessant die WWDC für Entwickler und hartgesottene Apple-Fans sein mag — die meisten Nutzer interessieren sich eher für Hardware als für die neuen iOS — und MacOS-Versionen, die Apple dort traditionell vorstellt. Die üblichen Software-Updates gab es dieses Jahr ebenfalls, doch Tim Cook hatte noch mehr dabei: das erste echte «one more thing» seit Jahren, ein komplett neues Apple-Produkt. Die wichtigsten Ankündigungen im Überblick:
Der HomePod ist ein Multiroom- Lautsprecher für zuhause. Apple Manager Phil Schiller, der ihn auf der Bühne vorstellte, zog den Vergleich zu etablierten Firmen: Sonos-Boxen lieferten zwar guten Klang, seien aber nicht smart. Amazons Echo biete mit Alexa eine smarte Assistentin, klinge aber eher durchschnittlich. Apples HomePod soll beides können.
Verbaut ist ein A8-Chip, der auch im iPhone 6 steckt. Der HomePod ist also weniger ein Lautsprecher, sondern vielmehr ein richtiger Mini-Computer. Nutzer steuern ihn per Spracheingabe und können mit Siri sprechen. Sie soll Befehle automatisch erkennen und auch Fragen beantworten, die von den Standardkommandos abweichen. Ähnlich wie die Lautsprecher von Google und Amazon spielt der HomePod nicht nur Musik, sondern gibt auch Auskunft über Nachrichten, Wetter oder Verkehr und kann SMS oder Nachrichten verschicken.
Apple verspricht hochwertige Audioqualität. Der HomePod erkennt die Ausmaße des Raums, in dem er steht, und passt die Wiedergabe entsprechend an. Das soll besonders satten, räumlichen Klang ermöglichen. Bis man das Gerät mit «Hey Siri» aufweckt, sollen keine Daten in die Cloud geschickt werden. Auch danach sendet der HomePod Apple zufolge nur verschlüsselte und anonymisierte Informationen.
In Amerika, Großbritannien und Australien ist der Lautsprecher ab Dezember für 349 Dollar erhältlich, deutsche Nutzer müssen sich bis nächstes Jahr gedulden. Zum Vergleich: Der Amazon Echo ist bereits für 179 Euro erhältlich, Googles smarten Lautsprecher namens «Home» soll es ab Sommer in Deutschland zu kaufen geben. In den USA kostet das Gerät 129 Dollar.
Der Erfolg von Apple steht und fällt mit einem Produkt: dem iPhone. Von dem war auf der WWDC aber überhaupt nicht die Rede, stattdessen erhielt sein großer Bruder, das iPad, jede Menge Aufmerksamkeit. Das iPad Pro wird überarbeitet und kommt in einer neuen Größe, mit einem 10,5-Zoll-Display.
Das Display soll 50 Prozent heller sein, außerdem wurde die Bildwiederholfrequenz von 60 auf 120 Hertz verdoppelt. Das dürfte insbesondere Spieler freuen. Außerdem reagiert es schneller und genauer auf Stifteingaben.
Dank neuer A10X-Chips steigt die CPU-Leistung um 30, die Grafik-Performance um 40 Prozent. Apple hat die Kamera verbessert, bietet Fast-Charging-Ladeadapter an und verkauft neue Smart-Cover.