Die Flaute bei Air Berlin beschert Inkassoportalen einen Höhenflug. Noch nie war es so einfach, an die Entschädigung für einen ausgefallenen Flug zu kommen.
Der schlechte Zustand von Air Berlin,
Deutschlands zweitgrößter Fluggesellschaft, nützt nicht nur der Konkurrenz,
sondern auch Inkassoportalen wie Flightright oder Fairplane. Sie sind darauf spezialisiert, Fluggastrechte
durchzusetzen, vor allem also Entschädigungen für Verspätungen und Ausfälle zu
erwirken. Laut Fairplane -Sprecher Ronald Schmid wurden allein im ersten
Halbjahr 2017 mehr als 3.800 Ansprüche von Air-Berlin-Passagieren geltend
gemacht.
Beim Mitbewerber Flightright hätten
sich die Fallzahlen seit der Air-Berlin-Krise verdoppelt, sagt die Unternehmenssprecherin
Stefanie Müller mit Blick auf den Vergleichszeitraum 2016. «Das ist ein ganz
schön harter Brocken für die Airline.» Besonders viele Anfragen habe es am Pfingstwochenende
gegeben, an dem es mit 26 Air-Berlin-Flügen Probleme gab.
Müller sagt aber auch, dass das Zahlungsverhalten von Air Berlin
weiterhin gut sei. «Die meisten Kunden haben das Geld schnell, also innerhalb
von einer oder zwei Wochen.» Das ändert natürlich kaum etwas an dem
Imageschaden, den die Fluggesellschaft erleidet, vor allem bei
Geschäftsreisenden, die sich darauf verlassen müssen, ihr Ziel pünktlich zu
erreichen.