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Katalonien: Die schweigende Mehrheit begehrt auf

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In Barcelona gehen am Sonntag Hunderttausende Befürworter der spanischen Einheit auf die Straße. Regionalchef Puigdemont denkt nicht an Rücktritt: Er bleibe «Präsident».
Nach der Entmachtung der katalanischen Separatisten sind laut Behördenangaben eine Million Menschen für die Einheit Spaniens auf die Straße gegangen. Bei einem Protestzug durch das Zentrum Barcelonas skandierten die Menschen am Sonntag «Viva Espana», «Ich bin Spanier» oder «Barcelona gehört zu Spanien».
Es war eine der größten Kundgebungen für die Einheit des Landes seit Beginn des Streits. Der frühere Präsident des EU-Parlaments, Josep Borrell, rief die Menschen auf, sich in großer Zahl an der geplanten Neuwahl am 21. Dezember zu beteiligen. «Dies ist die goldene Gelegenheit. Diesmal sollte niemand Zuhause bleiben».
Die allgemein befürchteten Proteste der Sympathisanten der von Madrid abgesetzten Regierung von Carles Puigdemont blieben unterdessen am Wochenende sowohl in der katalanischen Hauptstadt als auch in anderen Gebieten Kataloniens zunächst aus. Offiziell hatte die Amtsgeschäfte des Regionalpräsidenten am Samstag Spaniens Ministerpräsident Mariano Rajoy übernommen.
Viele Demonstranten forderten die Festnahme von Puigdemont. Man wolle dafür arbeiten, dass es zu einer Versöhnung zwischen Unionisten und Separatisten kommt und in der Region im Nordosten Spaniens künftig Besonnenheit und ein friedliches Zusammenleben herrschen, teilte die pro-spanische Sociedad Civil Catalana (SCC) mit, die zu der Kundgebung unter dem Motto «Wir sind alle Katalonien!» aufgerufen hatte. Demonstranten schwenkten spanische und katalanische Flaggen. Vor drei Wochen hatte ein Marsch gegen die Unabhängigkeit in Barcelona rund 350.000 Menschen mobilisiert.
«Unsere Zukunft ist besser innerhalb Spaniens und innerhalb Europas. Deswegen sind wir heute hier», sagte die Sprecherin der liberalen Ciudadanos, Ines Arrimadas. Die Partei war 2006 in Katalonien als Gegenbewegung zu separatistischen Gruppen der Region gegründet worden und ist inzwischen die viertstärkste Kraft im Madrider Parlament. Arrimadas betonte: «Ich möchte, dass sich alle Katalanen wieder die Hand geben können und wir wieder gemeinsam weitergehen.»
Kurz nachdem das katalanische Parlament am Freitag für einen Prozess zur Loslösung von Spanien und zur Gründung eines unabhängigen Staates gestimmt hatte, kam die entscheidende Wendung im Konflikt.

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