Nach dem Play-off-Desaster räumt der italienische Fußball die Trümmer beiseite. Sündenbock Gian Piero Ventura ist entlassen — Carlo Ancelotti soll beim Neuaufbau eine tragende Rolle spielen.
Konsequenz nach der verpassten WM-Qualifikation
Nach dem Play-off-Desaster räumt der italienische Fußball die Trümmer beiseite. Sündenbock Gian Piero Ventura ist entlassen — Carlo Ancelotti soll beim Neuaufbau eine tragende Rolle spielen.
Die Rufe nach Carlo Ancelotti werden lauter. Nach der italienischen WM-«Apokalypse» gilt der Ex-Bayern-Trainer offensichtlich als Wunschlösung für den Neuanfang bei der so tief gestürzten Squadra Azzurra. Am Mittwochabend (15.11.17) verkündete die Verbandsspitze nach einem Krisentreffen den wenig überraschenden Schritt: Gian Piero Ventura ist nicht länger Nationaltrainer. «Nach dem Desaster hat der Wunsch aller für die Trainerbank der Nazionale einen Vor- und Nachnamen: Carlo Ancelotti», schrieb die «Gazzetta dello Sport» am Mittwoch.
Die Nachfolge-Diskussion ist zwei Tage nach der Schmach von San Siro längst im Gange. Durch das 0:0 im Playoff-Rückspiel gegen Schweden hatte der viermalige Fußball-Weltmeister erstmals seit 60 Jahren wieder eine WM-Endrunde verpasst. Als Hauptschuldiger war Ventura ausgemacht worden, einen Rücktritt hatte der 69-Jährige nach der historischen Pleite zunächst abgelehnt. Für Mittwoch hatte der Präsident des Fußballverbands FIGC, Carlo Tavecchio, eine Versammlung einberufen und «Entscheidungen für die Zukunft» angekündigt.
Tavecchio selbst steht ebenfalls in der Schusslinie, scheint sich aber an seinen Posten zu klammern und will offenbar im Amt bleiben. «Carlo Tavecchio hat uns mitgeteilt, dass er nicht vorhat, von der FIGC-Präsidentschaft zurückzutreten», sagte der Präsident der italienischen Spielervereinigung AIC, Damiano Tommasi.