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Presseschau: Chance für Merkel?

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FDP-Chef Lindner habe die Sondierungen kalkuliert scheitern lassen, lautet die Analyse vieler deutscher Medien. Manche sehen dadurch Angela Merkel wieder erstarken.
Das Scheitern der Sondierungsgespräche wird in deutschen Medien kontrovers diskutiert. Viele kritisieren Christian Lindner für die Entscheidung, die Sondierung abzubrechen, andere unterstützen den Kurs der FDP. Uneinig sind sich die Analysten auch, was das Aus für die amtierende Kanzlerin Angela Merkel bedeutet. Sie könnte einigen Pressevertretern zufolge sogar von der Situation profitieren.
Die Süddeutsche Zeitung hält eine Neuauflage der großen Koalition für die beste Option: Weder eine Minderheitsregierung noch eine Neuwahl seien eine Lösung. Zudem habe sich die Ausgangslage für die SPD nun komplett geändert: «Die Situation ist jetzt eine andere als vor zwei Monaten. Damals war
es richtig zu sagen, dass demokratische Verantwortung auch Opposition
heißen kann. Und damals war es richtig zu sagen, dass die
Sozialdemokraten eine gute Opposition machen. Aber Opposition kann man
nur sein, wenn es eine Regierung gibt. Wenn die Regierungsbildung
scheitert und scheitert – dann muss man sich überlegen, ob die
getroffene ehrenwerte Entscheidung, die Opposition zu bilden, noch gilt», heißt es in der Zeitung. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sei nun gefragt. Er, der die Partei gut kenne, müsse Anregungen geben. Denn eines sei klar: Die Liberalen hätten die Sondierungsgespräche dazu missbraucht, um potenziellen AfD-Wählern zu zeigen, dass sie auch bei der FDP gut aufgehoben seien. Das aber sei verantwortungslos. Die SPD müsse daher nun die Verantwortung übernehmen, die FDP nicht hatte tragen wollen.
Auch Spiegel Online kritisiert die FDP: «In der bald 70-jährigen
Geschichte der FDP war diese stets zur Stelle, wenn sich eine
Möglichkeit bot, mit am Tisch der Bundesregierung zu sitzen. Sie war
verlässlich flexibel und deshalb stets regierungsfähig. Man konnte sie
dafür verachten oder als Hüterin unserer Konsensdemokratie respektieren.» Doch Christian Lindner habe die Partei «gründlich umgekrempelt: Mit seiner Partei ist heute kein Staat mehr zu
machen.» Die FDP habe sich aus dem Staub gemacht. Zurück blieben nur Verlierer. Auch wenn die Liberalen «mit viel Pathos ihre Prinzipien» hochhielten, sollten sie sich «nicht darauf verlassen, für ihre Abbruch-Inszenierung auch noch belohnt zu werden».
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Ähnlich lautet die Analyse beim Tagesspiegel: Dem FDP-Chef Lindner sei es nicht um eine stabile Regierung und Deutschland oder Europa gegangen, sondern nur um sich selbst.

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