Sie standen ganz oben auf der Agenda: die Jamaika-Koalitionsverhandlungen. Doch die fallen nach dem Platzen der Sondierung aus. Die Grünen sind sich keiner Schuld bewusst. Doch wo genau steht die Partei jetzt? Opposition? Oder doch noch mitregieren? Von Christoph Prössl.
Sie standen ganz oben auf der Agenda: die Jamaika-Koalitionsverhandlungen. Doch die fallen nach dem Platzen der Sondierung aus. Die Grünen sind sich keiner Schuld bewusst. Doch wo genau steht die Partei jetzt? Opposition? Oder doch noch mitregieren?
Es könnte ein friedfertiger Parteitag werden — ganz unerwartet. Eigentlich sollten die Delegierten darüber beraten, ob Koalitionsverhandlungen für ein Jamaika-Regierungsbündnis aufgenommen werden sollen. Sie hätten sich streiten können über Klimaziele, Familiennachzug und Zugeständnisse, die Grünen als künftiger Regierungspartner nicht hätten machen wollen aber vielleicht müssen.
Es ist anders gekommen: Die Sondierungen sind geplatzt, die Grünen fühlen sich unschuldig und gestärkt. «Es ist ein großes Selbstbewusstsein entstanden in der Partei», sagt Omid Nouripour, Abgeordneter aus Hessen, der Mitglied der Sondierungsgruppe war und mehrere Kreisverbände besucht hat. «Egal wo man hinkommt, man hört von Leuten, die immer super-kritisch waren gegen Berlin, dass sie stolz sind auf die Art und Weise, wie wir gearbeitet — eine Sondierungsgruppe, die ganze Breite der Partei abgebildet hat und trotzdem ausgesprochen harmoniert hat.