Bis Mitternacht kann die AUA-Mutter Zugeständnisse vorlegen. Einem Insider zufolge ist die Lufthansa bereit, auf Start- und Landerechte zu verzichten, um den Deal doch noch zu retten.
Die Lufthansa will einem Insider zufolge mit Zugeständnissen den Air-Berlin-Deal retten. Der Konzern werde noch im Laufe des Abends bei der EU-Kommission Vorschläge einreichen, um kartellrechtliche Zweifel auszuräumen, erfuhr Reuters am Donnerstag von einer mit der Situation vertrauten Person.
Dabei gehe es etwa um den Verzicht auf Start- und Landerechte- sogenannte «Slots» — der Air-Berlin-Töchter Niki und LGW. Die Lufthansa hat noch bis Donnerstagabend 23.59 Uhr Zeit dazu.
Am späten Nachmittag gab es ein Krisentreffen zwischen Vertretern der deutschen Bundesregierung und der Lufthansa. Bis dahin gab es kein konkretes Angebot der AUA-Mutter. Dabei sollte ausgelotet werden, mit welchen Zugeständnissen grünes Licht der EU-Kommission für die Übernahme von Teilen der insolventen Air Berlin erreicht werden könnte. Vor allem gehe es um die österreichische Tochter Niki, die Lufthansa sich einverleiben will.
Ein Sprecher des deutschen Wirtschaftsministeriums sagte nur: «Ein etwaiges Treffen kann ich weder bestätigen noch dementieren.» Während die Lufthansa einen Kommentar ablehnte, erklärte die Kommission, die Untersuchung laufe und man könne das Ergebnis nicht vorwegnehmen. Zuvor hatte die «Bild am Sonntag» über das Krisentreffen berichtet. Demnach ist die Regierung alarmiert und drängt die Lufthansa zu Zugeständnissen gegenüber der EU, um den Deal nicht zu gefährden. Der Insider sagte nun zu Reuters, wenn die Übernahme platze, bekomme die Regierung ihren Staatskredit von 150 Mio. Euro an Air Berlin womöglich nicht zurück.