Das größte Passagierflugzeug der Welt hat eine Zukunft: Airbus zeigt sich überzeugt, dass der A380 bis «weit ins übernächste Jahrzehnt» gebaut wird.
Das drohende Aus für den Airbus A380 scheint abgewendet. Die arabische Fluggesellschaft Emirates will bei dem europäischen Flugzeugbauer bis zu 36 weitere Exemplare des weltgrößten Passagierjets ordern. Der scheidende Airbus-Verkaufschef John Leahy und Emirates-Boss Scheich Ahmed Bin Said al-Maktum unterzeichneten am Donnerstag in Dubai den lange erhofften Milliardendeal. Leahy gab sich überzeugt, dass Aufträge anderer Airlines folgen würden und das Flugzeug «bis weit ins übernächste Jahrzehnt» hinein gebaut werde.
Der Vorvereinbarung mit Emirates sieht einen Festauftrag über 20 Maschinen und Optionen auf weitere 16 Exemplare des Riesenfliegers vor. Ohne den Auftrag hätte Airbus die Produktion des doppelstöckigen Riesenfliegers über kurz oder lang einstellen müssen, wie Leahy am Montag klargestellt hatte. Der europäische Luftfahrtriese hat seit Jahren mit schwacher Nachfrage nach seinem Flaggschiff zu kämpfen. «Mit der Bestellung wird die Stabilität des A380-Programms sichergestellt», erklärte der Scheich.
Der neue Deal über 36 Jets kommt laut Preisliste auf einen Gesamtwert von rund 16 Mrd. US-Dollar (13,11 Mrd. Euro). Allerdings sind bei Flugzeugbestellungen — vor allem bei wenig gefragten Modellen — hohe Preisnachlässe üblich. Emirates hatte Airbus zudem lange zappeln lassen. Auf der Luftfahrtmesse in Dubai im November ließen die Araber die Bekanntgabe des bereits vorbereiteten A380-Auftrags kurzfristig platzen und kauften stattdessen 40 Jets bei Airbus’ Erzrivalen Boeing.