Die britische Premierministerin Theresa May hat auf eine klare Position zu den künftigen Wirtschaftsbeziehungen zwischen Großbritannien und der EU verzichtet. Sie wolle keines der bekannten Modelle für eine künftige Partnerschaft mit der EU nach dem Brexit übernehmen.
Wird nicht konkret: Englands Premierministerin Theresa May Theresa May in ihrer lang erwarteten Brexit-Rede. (Quelle: Jonathan Brady/dpa)
Theresa May bereitet ihre Landsleute auf unangenehme Kompromisse in Sachen Brexit vor. Gleichzeitig hofft sie weiterhin darauf, dass sich Brüssel doch noch auf eine Sonderbehandlung der Briten einlässt.
Die britische Premierministerin Theresa May hat auf eine klare Position zu den künftigen Wirtschaftsbeziehungen zwischen Großbritannien und der EU verzichtet. Sie wolle keines der bekannten Modelle für eine künftige Partnerschaft mit der EU nach dem Brexit übernehmen, sagte May am Freitag in London bei einer Grundsatzrede zum Ausstieg Großbritanniens aus der EU.
Ein reines Handelsabkommen wie zwischen der EU und Kanada lehnte sie ebenso ab wie eine Mitgliedschaft im Europäischen Binnenmarkt nach dem Vorbild von Norwegen oder eine Mitgliedschaft in der Zollunion.
I welcome PM @theresa_may speech. Clarity about #UK leaving Single Market and Customs Union & recognition of trade-offs will inform #EUCO guidelines re: future FTA. — Michel Barnier (@MichelBarnier) March 2,2018
EU-Chefunterhändler Michel Barnier begrüßte die Rede per Twitter dennoch als Schritt zu einem künftigen Abkommen. Er stellte fest, Klarheit über den Austritt Großbritanniens aus dem Binnenmarkt und der Zollunion werde der EU helfen, ihre eigenen Richtlinien für ein Freihandelsabkommen zu entwerfen. Im Klartext: Ihr wollt einen harten Brexit – dann müsst ihr mit den Konsequenzen leben.
Der irische Regierungschef Leo Varadkar begrüßte Mays Rede ebenfalls, mahnte aber, aus London müssten noch mehr detaillierte und realistischere Vorschläge kommen. Labour-Chef Jeremy Corbyn kritisierte, May habe erneut versagt darin, echte Klarheit in die Verhandlungen zu bringen.
May gab zu, dass es «Spannungen» in der britischen Position gibt: «Wir wollen die Freiheit, Handelsabkommen mit anderen Ländern rund um die Welt zu verhandeln. Wir wollen die Kontrolle über unsere Gesetze zurück.