Die Nato will stärker gegen den Terrorismus vorgehen und wird Teil des Bündnisses gegen den IS. Außenminister Gabriel schloss die Beteiligung an Kampfhandlungen aus.
Die Nato soll Mitglied der internationalen Koalition gegen die Terrormiliz “Islamischer Staat” (IS) werden. Darauf einigten sich die Bündnisstaaten kurz vor dem Nato-Gipfel, wie Diplomaten in Brüssel mitteilten. Eine direkte Beteiligung an Kampfeinsätzen soll allerdings vorerst ausgeschlossen bleiben.
Die Entscheidung wurde im Nordatlantikrat getroffen. Das ist das wichtigste Entscheidungsgremium des Verteidigungsbündnisses. Mit einer offiziellen Bekanntgabe wird am Donnerstag gerechnet, wenn sich die Staats- und Regierungschefs der Nato treffen.
Der Gipfel ist der erste, an dem US-Präsident Donald Trump teilnehmen wird. Trump hatte in der Vergangenheit von den Nato-Staaten wiederholt gefordert, das Bündnis finanziell stärker zu unterstützen. Zudem solle sich die Nato mehr gegen den internationalen Terrorismus engagieren. Der Beitritt zur Anti-IS-Koalition gilt als Zugeständnis an Trump. Außerdem sprechen Beobachter nach dem Attentat in Manchester, bei dem 22 Menschen starben, von einem symbolischen Schritt.
Der von den USA 2014 gegründeten Anti-IS-Koalition gehören
derzeit 68 Mitglieder an, die sich auf unterschiedliche Weise am Kampf
gegen islamistische Milizen in Syrien und im Irak beteiligen. Alle 28 Nato-Staaten
sind Mitglied, die Organisation selbst aber nicht.
