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Bedingt gesprächsbereit: Die Bundeswehr zum Moorbrand

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Nachdem die Bundeswehr den Moorbrand bei Meppen ausgelöst hat, wird die Kritik am Vorgehen der Truppe immer lauter. Vor allem die Verantwortlichen vor Ort stehen in der Kritik.
Die Bundeswehr hat durch Schießübungen vor gut zwei Wochen einen großflächigen Moorbrand in der Nähe von Meppen ausgelöst. Trotz lang anhaltender Trockenheit hatten die Soldaten auf dem Waffenübungsplatz WTD 91 Raketen aus einem Hubschrauber abgeschossen. Nun soll geklärt werden, ob bei den Waffentests geltende Vorschriften verletzt wurden. Was jetzt schon klar ist: Die Bundeswehr steht in der Kritik und macht keine gute Figur.
Die Bundeswehr vor Ort weist die Kritik an ihrem Vorgehen seit Tagen zurück und zeigt sich gelassen. “Gerade bei einer extremen Trockenheit wie in diesem Sommer kann so etwas schon mal passieren”, sagte ein Sprecher. Auf die Frage, ob es fahrlässig gewesen sei, bei Waldbrandwarnstufe 2 mit Raketen aus einem Hubschrauber zu schießen, antwortete der Sprecher, dass es vermutlich eh zu einem Moorbrand gekommen wäre, wenn die Temperaturen so hoch geblieben wären. Als Quelle für seine Informationen gibt er Wikipedia an. In der Vergangenheit hätte man Brände immer recht schnell löschen können. Nur standen dieses Mal die Löschfahrzeuge nicht bereit. Die Bundeswehr-Feuerwehr hätte nach dem Abschuss der Rakete mit einer Löschraupe das Feuer gleich löschen sollen, doch die Löschraupe fiel aus und ein Ersatzfahrzeug war gerade in der Werkstatt.
Die Bundeswehr wird nicht nur wegen des möglicherweise leichtfertig ausgelösten Moorbrandes kritisiert. Gerade die Informationspolitik der Bundeswehr stößt auf Unverständnis. Bei einer Lageanalyse am Dienstagabend war die Bundeswehr nach NDR Informationen bereits vom Krisenstab aufgefordert worden, besser über den Moorbrand zu informieren. Die Bundeswehr aber äußerte sich nur sehr verhalten zu den aktuellen Vorgängen, und nicht nur Journalisten beschwerten sich über die spärlich fließenden Informationen. Auch Anwohner, Einsatzkräfte der Feuerwehr und Vertreter des Landes erklärten, sie fühlten sich schlecht informiert.

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