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Wer über die Ära nach Boris Johnson bestimmt

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Nicht einmal jeder 200. volljährige Brite darf mitreden, wer bald in die Downing Street einzieht. Die Entscheidung über den mächtigsten Schlüssel des Landes liegt in den Händen der Tory-Parteibasis.
Nicht einmal jeder 200. volljährige Brite darf mitreden, wer bald in die Downing Street einzieht. Die Entscheidung über den mächtigsten Schlüssel des Landes liegt in den Händen der Tory-Parteibasis.
Cheltenham – Als Boris Johnson eingeblendet wird, bricht Jubel aus. Die Mitglieder der britischen Tory-Partei, die sich im englischen Cheltenham ein Bild von den Kandidaten für die Nachfolge des scheidenden „Partygate“-Premiers machen wollen, dürfen erst einmal in Erinnerungen an bessere Zeiten schwelgen.
Ein auf großen Leinwänden übertragenes Video fasst die Höhepunkte der letzten Jahre zusammen – zumindest aus Sicht der konservativen Partei: Die überwältigende Mehrheit von 80 Sitzen, die Johnson ihnen mit seinem Wahlsieg vor drei Jahren beschert hat, wirkt Dutzende Skandale später wie aus einem anderen Zeitalter. Doch die alte Boris-Begeisterung flammt leicht wieder auf. Nicht umsonst galt dieser in seinen Reihen als Wahlkämpfer lange als alternativlos.
Zurück im Hier und Jetzt haben die rund 160.000 Mitglieder der konservativen Partei in diesen Wochen die Wahl: Von wem wollen sie in Zeiten, in denen immer mehr Menschen ihre explodierenden Energierechnungen nicht mehr bezahlen können, in Europa ein Krieg tobt und in weiten Teilen Englands der Dürre-Notstand herrscht, regiert werden? Von Liz Truss (47), die trotz allem unmittelbare Steuergeschenke verspricht und sich als Margaret Thatcher des 21. Jahrhunderts inszeniert? Oder von Rishi Sunak (42), vormals Finanzminister und nun selbsterklärter Mann der unbequemen Wahrheiten, der erst die Inflation unter Kontrolle bringen will?
Viele haben ihre Entscheidung schon gefällt.

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