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Ukraine-Krieg: Folterkammern im befreiten Charkiw entdeckt – Folter „verbreitete Praxis“

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In Isjum werden mindestens 450 Leichen in Gräbern gefunden. Im befreiten Charkiw sollen Folterkammern entdeckt worden sein. Der News-Ticker.
Erstellt: 18.09.2022, 06:46 Uhr
Von: Tobias Utz, Teresa Toth, Constantin Hoppe, Johanna Soll, Nadja Austel, Nail Akkoyun, Lucas Maier
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In Isjum werden mindestens 450 Leichen in Gräbern gefunden. Im befreiten Charkiw sollen Folterkammern entdeckt worden sein. Der News-Ticker.
Update vom Sonntag, 18. September, 06.15 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Russland im befreiten Gebiet Charkiw grausame Folter vorgeworfen. Es seien inzwischen mehr als zehn Folterkammern in verschiedenen Städten des befreiten Gebiets entdeckt worden, sagte Selenskyj in einer Videobotschaft. „Folter war eine weit verbreitete Praxis in dem besetzten Gebiet“, sagte der Präsident. Er bezeichnete die vor einer Woche geflohenen Besatzer als „Raschisten“ und sagte, so hätten sich auch die „Nazis“ verhalten. „Raschismus“ vereint die Wörter Russland und Faschismus.
Die „Raschisten“ würden „auf dem Schlachtfeld und vor Gericht“ für ihre Taten zur Verantwortung gezogen, sagte Selenskyj. „Wir werden die Identitäten aller ermitteln, die gefoltert und misshandelt haben, die diese Grausamkeiten von Russland hier auf ukrainisches Gebiet gebracht haben“, betonte der 44-Jährige. Ukrainische Behörden veröffentlichten unterdessen Fotos, die Folterkammern und -geräte zeigen sollen.
+++ 22.40 Uhr: Ukrainischen Medienberichten zufolge gab mehrere Explosionen in Cherson. Anwohner berichten, dass am Samstagabend (17. September) vier Explosionen zu hören waren. Außerdem sahen sie schwarzen Rauch aus dem Gelände einer Maschinenbaufabrik aufstieg, in der sich angeblich eine russische Militärbasis befindet.
+++ 20.50 Uhr: Bei einem Besuch des Kardinals Konrad Krajewski, der von Papst Franziskus in das Kriegsgebiet geschickt wurde, kam es zu einem Zwischenfall. Während Krajewski am Samstag (17. September) in Saporischschja im Süden des Landes Hilfsgüter verteilte, fielen plötzlich Schüsse – das berichtete das vatikanische Nachrichtenportal Vatican News.
Der polnische Kardinal, der als Almosenmeister für die karitativen Belange des Vatikans zuständig ist, und seine Begleiter mussten in Deckung gehen. „Zum ersten Mal in meinem Leben wusste ich nicht, wohin ich fliehen soll“, erklärt Krajewski. Die Gruppe blieb allerdings unverletzt und Krajewski, der zum vierten Mal seit Kriegsbeginn in die Ukraine geschickt worden war, konnte seine Mission fortsetzen.
+++ 17.37 Uhr: „Ich rufe zur raschen Einsetzung eines speziellen internationalen Tribunals auf, das die Verbrechen verfolgt.“ Nachdem in der von ukrainischen Truppen zurückeroberten Stadt Isjum rund 450 Gräber entdeckt wurden, fordert der tschechische Außenminister Jan Lipavsky die rasche Einsetzung eines internationalen Sondertribunals.
„Im 21. Jahrhundert sind solche Angriffe auf die Zivilbevölkerung undenkbar und abscheulich“, schrieb Lipavsky auf Twitter. „Wir dürfen nicht darüber hinwegsehen. Wir setzen uns für die Bestrafung aller Kriegsverbrecher ein.“ Maxar Technologies, ein amerikanisches Unternehmen, veröffentlichte indessen Satellitenbilder der gefundenen Gräber im ostukrainischen Isjum auf Twitter.

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