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Mutter sperrte Kind (8) jahrelang ein: Ermittlungen auch gegen Jugendamt

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Acht Jahre alt und fast sieben Jahre davon eingesperrt. In den Kindergarten gehen, Kontakte knüpfen, neue Erfahrungen.
Acht Jahre alt und fast sieben Jahre davon eingesperrt. In den Kindergarten gehen, Kontakte knüpfen, neue Erfahrungen sammeln: All das sollen eine Mutter und Großeltern aus dem Sauerland einem 8-jährigen Mädchen verwehrt haben. Vage anonyme Hinweise gab es im Vorfeld. Wie kann dem Kind auf dem Weg in ein normales Leben geholfen werden?
Attendorn – In dem drastischen Fall eines achtjährigen Mädchens, das fast sein gesamtes Leben lang in einem Haus im Sauerland festgehalten worden sein soll, gab es bereits länger anonyme Hinweise. Vor zwei Jahren und vor einem Jahr seien zwei anonyme Hinweise beim Jugendamt eingegangen, sagte Fachbereichsleiter Michael Färber am Montag auf dpa-Anfrage. „Wir sind dem sofort nachgegangen, aber es gab keine stichhaltigen Hinweise oder konkreten Anhaltspunkte, dass sich das Mädchen dort aufhielt.”
Man habe daher keine rechtliche Möglichkeit gehabt, das Haus zu betreten – das sei auch die damalige Einschätzung der Polizei gewesen, schilderte Färber. „Wir haben keine Anzeichen gefunden, die bestätigt hätten, dass das Kind und seine Mutter bei den Großeltern in Attendorn leben.” Auch Sauerlandkurier und WDR hatten über Hinweise ans Jugendamt berichtet.
Die Ermittlungen im Fall des Mädchens erstrecken sich laut Staatsanwaltschaft daher auch auf das Jugendamt. „Wir müssen auch beleuchten, ob das Jugendamt alles Notwendige getan hat, um den Fall aufzudecken”, sagte der Siegener Oberstaatsanwalt Patrick Baron von Grotthuss auf dpa-Anfrage am Montag. Wenn ein achtjähriges Mädchen mutmaßlich fast sieben Jahre lang in einem Haus versteckt werde, „stellt sich zwangsläufig die Frage, ob das Kind nicht früher hätte gefunden werden können”.
Baron von Grotthuss sagte, der zentrale Hinweis sei nach bisherigen Erkenntnissen entweder aus dem Familienkreis oder aus der Nachbarschaft gekommen.

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