Start Deutschland Deutschland — in German Nicht nur am Muttertag: Ohne gute Väter wird es für Mütter schwer

Nicht nur am Muttertag: Ohne gute Väter wird es für Mütter schwer

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Das traditionelle Mutterbild ist längst überholt. Und das nicht nur, weil immer mehr Frauen Karriere und Familie unter einen Hut bringen wollen und müssen. Deshalb verfehlen Blumen und Schokolade am Muttertag ihr Ziel.
Von Juliane Kipper
Das traditionelle Mutterbild ist längst überholt. Und das nicht nur, weil immer mehr Frauen Karriere und Familie unter einen Hut bringen wollen und müssen. Deshalb verfehlen Blumen und Schokolade am Muttertag ihr Ziel.
Wenn das Kind schreit, ist die Mutter Schuld. Wenn das Kind nicht lernen will, ist die Mutter Schuld. Wenn aus dem Kind nichts wird, ist die Mutter Schuld. Unsere Gesellschaft ist noch immer stark von einem traditionellen Mutterbild geprägt. Eine Mutter soll möglichst Tag und Nacht für ihr Kind da sein und ihre eigenen Interessen hinten anstellen. Bedingungslose Liebe und ständige Verfügbarkeit bilden ihre Marke. Doch diese Ideale sind überholt. Es ist längst überfällig, Mutterschaft neu zu diskutieren. Das merkt man vor allem am Muttertag.
Das traditionelle Familienkonzept „Mutter-Vater-Kind“ hat ausgedient. Inzwischen kümmern sich Frauen nicht mehr nur um die Familie und den Nachwuchs. Vielmehr stellt sich die Mehrzahl der Mütter der Herausforderung, morgens pünktlich bei der Arbeit zu sein, nachmittags mit dem Nachwuchs Zeit auf dem Spielplatz zu verbringen und abends das Abendbrot auf den Tisch zu stellen. Zusätzlich dazu haben sich alternative Lebensentwürfe entwickelt: Homosexuelle Paare sind Eltern oder Frauen ziehen ihre Kinder alleine groß. Wertschätzung für diese Arbeit ist immer noch selten.
„Mütter erwarten Anerkennung“, sagt die Politologin Judith C. Enders, die vor allem zu Feminismus und Mütterlichkeit forscht, im Gespräch mit n-tv.de. Dabei gehe es nicht nur um moralische, sondern auch um monetäre Bestätigung. Das Elterngeld sei ein erster Schritt in die richtige Richtung. Trotzdem würden es viele Frauen begrüßen, wenn ihre Arbeit nicht grundsätzlich als Selbstverständlichkeit oder Pflicht angesehen werden würde.

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