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Vor zehn Jahren: Maler Jörg Immendorff stirbt

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Vor zehn Jahren starb der Künstler Jörg Immendorff. Das Werk des in Lüneburg geborenen Malers errang internationale Anerkennung und sorgte für kontroverse Debatten.
Für die Opernbühne hat Jörg Immendorff häufiger gearbeitet, und auch im Leben liebte er die große Oper, den starken Auftritt. „Ich habe ja in meinen Jugendjahren mit klassischem Ballett begonnen und hatte immer eine Affinität zur Bühne und zur Oper. Irgendwie habe ich dann im weiteren Verlauf in meiner Arbeit das Szenische und auch das Dirigieren mit dem Pinsel beibehalten“, sagte er einmal in einem Interview.
Der ehemalige Bundeskanzler Gerhard Schröder (links) bedankt sich im März 2007 bei dem Maler Jörg Immendorff und dessen Frau Oda Jaune (rechts) für sein Porträt. Der Maler und Kunstprofessor ist zu dieser Zeit schon schwer von seiner unheilbaren Nervenkrankheit ALS gezeichnet.
In den 70er-Jahren wird er vor allem mit dem Bilderzyklus „Café Deutschland“ bekannt. Das Wirtschaftsmagazins Capital wird ihn später in seinem „Kunstkompass“ zu den 100 bedeutendsten Künstlern zählen. Hier steht Jörg Immendorff 1984 vor seinem Gemälde in der Ausstellung ‚Von hier aus‘ in Düsseldorf. In dieser Zeit betreibt er die Kneipe „La Paloma“ in Hamburg St. Pauli (bis 1997) .
In Hamburg erregt er auch mit einer spektakulären Kunstaktion Aufsehen: Er stellt eine Hans-Albers-Skulptur in St. Pauli auf – und entfernt sie 1988 aus Protest wieder. (Bild: Jörg Immendorff 1986 in seinem Atelier in Düsseldorf.)
Im Herbst 1976 trifft der Künstler in Berlin den ostdeutschen Maler, Grafiker und Bildhauer A. R. Penck. Sie gründen das „Kollektiv Immendorff-Penck“ und beschließen zusammenzuarbeiten. In den folgenden Jahren gibt es gemeinsame Aktionen, Arbeiten und Ausstellungen. A. R. Penck wird 1980 aus der DDR ausgebürgert.
Sein Ensemble „Position“ aus dem Jahr 1979 (in einer Ausstellung der Nationalgalerie Berlin 2005/2006.)
Sich selbst porträtierte Immendorff gern als malendes Äffchen, das oft in seinen Bildern auftaucht.
Aber nicht nur in Bildern: das Klingelschild des verstorbenen Künstlers Immendorffs.
Den Künstlernamen Oda Jaune (eigentlich: Michaela Danowska) hat Immendorff seiner Frau (links im Bild) ausgesucht. Am 30. Juni 2000 heiraten die beiden. 2001 wird ihre Tochter Ida geboren.
Und auch als Skulptur tauchen Affen immer wieder auf (hier bei einer Kunstauktion) .
Eine seiner Skulpturen zeigt den Künstler Josef Beuys mit Affen an der Hand. Mit seinen Skulpturen unterstützt Jörg Immendorff auch das Düsseldorfer Obdachlosenprojekt „Fifty-Fifty“.
„Maleraffen“ im CCH in Hamburg. Die Ausstellung „Immendorff – Sein grafisches Lebenswerk und Skulpturen“ zeigt 2008 insgesamt 650 Exponate des ein Jahr zuvor verstorbenen Künstlers.
Jörg Immendorff 2004 in seinem Düsseldorfer Atelier. Immer wieder wird in den Kunstraum eingebrochen: 2002 und auch 2004 zum Beispiel. Die Diebe nehmen jeweils Gegenstände von beträchtlichem Wert mit.
Immendorff bei der Eröffnung seiner Ausstellung „Aualand“ in der Galerie „Contemporary Fine Arts“ in Berlin 2003. Die ALS-Erkrankung, von der er seit 1998 weiß, beeinflusst zunehmend die Arbeit des Malers. Er kann seine rechte Hand kaum noch bewegen.

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