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Neue Handschrift

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Beim leidenschaftlich erkämpften, aber auch klug erspielten Sieg gegen RB Leipzig zeigt Schalke 04, dass der junge neue Trainer Domenico Tedesco dem Team schon einiges beigebracht hat.
Beim leidenschaftlich erkämpften, aber auch klug erspielten Sieg gegen RB Leipzig zeigt Schalke 04, dass der junge neue Trainer Domenico Tedesco dem Team schon einiges beigebracht hat.
Domenico Tedesco umarmte sie alle: Jeden Spieler, jeden Ersatzmann und Betreuer, den Manager Christian Heidel und dessen rechte Hand Axel Schuster, und es hat wohl nicht viel gefehlt, dann hätte er auch Benedikt Kempkes aus Thür an die Brust genommen, den glatzköpfigen vierten Offiziellen. Aus den Herzlichkeiten des neuen Trainers von Schalke 04 sprachen die Freude und die Erleichterung über den 2: 0-Sieg gegen RB Leipzig, der den Schalkern nicht überall zugetraut worden war. Aber es war Tedesco auch die Zufriedenheit anzusehen, dass dieser Sieg eine gewisse Handschrift trug, die man in Gelsenkirchen noch nicht kannte – nämlich seine.
Nach einer Saison, die bisher 90 Minuten plus sechs Minuten Nachspielzeit dauerte, ist es wohl noch etwas früh für einen Befund, der ein „neues Schalke“ feststellt. Aber der Auftritt des zuletzt mit sich selbst unzufriedenen Traditionsklubs gibt Anlass für Erwartungen. Schalke setzte sich gegen den Champions-League-Teilnehmers Leipzig mit viel Kampf und Einsatz durch – aber auch mit spielerischen Mitteln, die man in der Arena in den vorigen Jahren vermisst hatte. Auffallend, dass die Aha-Momente nicht auf einzelne Akteure und übliche Verdächtige wie Goretzka und Bentaleb entfielen, sondern zumindest phasenweise aus der Mitte des Mannschaftsspiels entsprangen.
„Wir haben einiges von dem gesehen, was wir trainiert haben, aber das war heute nicht ausschlaggebend. Wir haben gewonnen, weil wir unheimlich leidenschaftlich waren und sehr, sehr gut verteidigt haben“, sagte Tedesco mit vornehmer Zurückhaltung. „Viel versucht, aber wenig gelungen“, bilanzierte sein Kollege Ralph Hasenhüttl die insgesamt unglückliche Vorstellung seiner Mannschaft. Für Kritik und Vorwürfe sah er keinen Anlass, aber er musste auch einräumen, dass es seinen Leuten nicht gelungen war, trotz ständigen Ballbesitzes das Schalker Tor wirklich zu bedrohen.
Für den unter viel Raunen seines Kapitänsamtes entledigten Benedikt Höwedes fand Tedesco zwar keinen Platz in der Startelf, aber eine Sitzgelegenheit auf der Ersatzbank. Für diesen Abend war damit eine salomonische Lösung gefunden, für künftige Tage gilt Tedescos Wort, dass Höwedes „ein ganz wichtiger Bestandteil sein wird, wenn er wieder richtig fit ist“.

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