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Nach Niki-Pleite: Fluggäste in Tegel sind sauer

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Die österreichische Ferienfluglinie Niki fliegt nicht mehr – das hat Folgen für Tausende Reisende. Mehrere Airlines basteln an Ersatz-Flugplänen, sogar die Regierung in Wien schaltet sich ein.
Nach der Insolvenz der österreichischen Air-Berlin-Tochter Niki ist das große Chaos am Flughafen Tegel am Donnerstagmorgen ausgeblieben. Rund zwei Dutzend Niki-Kunden waren am frühen Morgen zum Flughafen gekommen, obwohl die Airline den Flugbetrieb am Vorabend eingestellt hatte. „Wir haben von nichts gewusst“, sagte ein wütender Familienvater, der mit seiner Frau und Tochter in der Nacht aus Polen angereist war.
Anderen Kunden war von ihren Reisebüros geraten worden, trotz Insolvenz zum Flughafen zu fahren, um Entschädigungsansprüche geltend zu machen. „Sie haben mir gesagt, wir sollen trotzdem zum Flughafen kommen“, sagte der Kunde Wolfgang Sonne aus Rathenow, der mit seiner Frau in Tegel wartete. „Ich habe keine Ahnung, wie es jetzt weitergeht.“
Niki hatte am Mittwochabend Insolvenz angemeldet, nachdem die Lufthansa angekündigt hatte, die Tochter der ebenfalls insolventen Air Berlin nicht kaufen zu wollen. Vorbehalte der EU-Kommission zum Kauf wögen zu schwer.
D ie Bemühungen richten sich darauf, die Fluggäste der Airline nach Hause zu bringen. In den kommenden zwei Wochen müssen Plätze für bis zu 10.000 Passagiere organisiert werden, die derzeit im Ausland unterwegs sind. Die österreichische Regierung kündigte staatliche Hilfe an.
Von der Pleite sind etwa 1000 Mitarbeiter betroffen. Der vom Gericht bestellte Insolvenzverwalter Lucas Flöther kündigte an, er versuche, den Geschäftsbetrieb von Niki „durch einen Schnellverkauf doch noch zu retten“. „Ich werde umgehend Gespräche mit infrage kommenden Investoren aufnehmen, um einen möglichst großen Teil der Arbeitsplätze zu erhalten.“
Die Regierung in Wien wolle die Lufthansa-Tochter Austrian Airlines notfalls mit Charterflügen beauftragen, sagte ein Sprecher von Verkehrsminister Jörg Leichtfried der Tageszeitung „Die Presse“. „Mehrere Fluggesellschaften“ bereiteten derzeit einen Ersatz-Flugplan „auf Standby-Basis gegen ein geringes Entgelt aus dem Ausland nach Deutschland, Österreich und die Schweiz“ vor, teilte Niki mit.

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