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Die Raumfahrt ist jeden Euro wert

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Alexander Gerst hat die ISS erreicht. Die Begeisterung ist groß, es gibt aber auch Kritik: Ist das nicht alles viel zu teuer? Brauchen wir Menschen im All? Es kommt auf die Betrachtungsweise an.
Der deutsche Astronaut Alexander Gerst verbringt die kommenden sechs Monate in der teuersten Wohngemeinschaft zumindest des Sonnensystems: Gut 130 Milliarden Euro hat die Raumstation ISS bisher gekostet, jährlich kommen mehr als 2 Milliarden Euro für die Betriebskosten hinzu. Ein gigantisch teures Projekt. Zu teuer, sagen Kritiker, der wissenschaftliche Nutzen rechtfertige den Aufwand nicht. Zu gefährlich, monieren andere: Warum schickt man Menschen in eine extrem lebensfeindliche Umgebung, wenn Roboter den Job genauso gut machen könnten? Die Kritik ist berechtigt.
Tatsächlich ist die Entwicklung der Robotertechnik längst so weit fortgeschritten, dass zahllose Experimente auch voll mechanisch durchgeführt werden könnten. Unbemannte Satelliten haben die Venus, den Mars und viele andere Himmelskörper, selbst Kometen, bereits erkundet. Ferngesteuert haben sie Fotos gemacht, Bodenproben analysiert, zahllose Vermessungen durchgeführt und nach Spuren von außerirdischem Leben gesucht. Es waren großartige Expeditionen. Sie führten in Regionen, die für Menschen auf lange Sicht unerreichbar sind. Selbst eine Reise zum Mars, die US-Präsident Donald Trump als Ziel propagiert hat, ist beim heutigen Stand der Technik keinem Menschen zumutbar.
Und gerade deshalb ist die bemannte Raumfahrt wichtig. Alexander Gerst führt in den nächsten Monaten viele Experimente durch, die zeigen sollen, wie Menschen im All überleben können. Es geht um technische Mittel, die lange Reisen im Weltraum erleichtern können. Und um die Frage, ob der Mensch den psychischen Belastungen gewachsen ist: Monatelang auf engstem Raum zu leben – das hat schon einigen Astronauten schwer zu schaffen gemacht.

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