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Bei Anne Will: SPD-Minister Pistorius gibt Hessen-Wahl schon verloren

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„Anne Will“: Überraschende Aussage im Talk: Boris Pistorius, Niedersachsens SPD-Innenminister, gibt die Hessen-Wahl am 28. Oktober für seine Partei verloren
Die Schwarzen trauern und regieren in Bayern trotzdem wieder. Die Grünen jubeln und müssen weiter zuschauen. Oder etwa doch nicht? In „Nach der Landtagswahl“ in Bayern prüfen Anne Will und ihre Gäste Bilanz und Optionen.
Dorothee Bär (40, CSU): Die Digital-Staatsministerin aus dem Bundeskanzleramt witzelt über ihren Instagram-Konkurrenten Söder: „Er tut immer so, als ob sein Twitter-Account toller sei als meiner!“
Annalena Baerbock (37, Grüne): Die Co-Parteichefin jubelt nach der Wahl: „Unser Teppich fliegt heute nicht nur, er macht Saltos!“
Jörg Meuthen (57, AfD): Der Bundesvorsitzende erklärt, er wolle nicht mit der CSU koalieren, dabei wird er gar nicht gefragt. Hochstapler!
Boris Pistorius (58, SPD): Niedersachsens Innenminister wetterte vor der Wahl: „Seehofer ist eine Fehlbesetzung!“ Was sagt er jetzt?
Melanie Amann (40): Die Journalistin („Spiegel“) schrieb ein Buch über die AfD („Angst für Deutschland: Die Wahrheit über die AfD“).
Michael Koß (42): Der Münchner Politikwissenschaftler ahnte vor zwei Tagen, der Wähler wisse nicht mehr, wofür die CSU stehe.
Nach der Wahl ist vor der Wahl: In zwei Wochen gehen die Hessen zur Urne. Das Zoff-o-Meter ist heute auf alles gefasst. Die Talkmasterin schrieb gleich kräftig an: „Krachende Watschen für die Platzhirsche!“
Die Staatsministerin weiß nicht so recht, ob ihre CSU jetzt „ein blaues Auge oder zwei blaue Augen“ hat. Ihre sanfte Analyse zur Reaktion ihrer Wähler auf den vielzitierten Streit zwischen Horst Seehofer und Markus Söder: „Konservative sind wesentlich harmoniebedürftiger als andere…“
Journalistin Amann hat mit Harmonie nichts am Hut: Dass am Wahlabend keiner der CSU-Politiker zurückgetreten ist, findet sie „erbärmlich“.
AfD-Co-Boss-Meuthen reißt den Christsozialen das Pflaster von der Wunde: „Die CSU war tief unglaubwürdig. Seehofer macht immer hart auf Law-and-Order und bringt überhaupt nichts durch.“ Meuthen legt nach: „ Wir sind die Partei, die am meisten Zuwächse hat“, sagt er stolz.
Will kann das gar nicht glauben und widerspricht, muss aber später kleinlaut zugeben: „Herr Meuthen hat Recht.“ Blamage! Genau das darf einer so erfahrenen Talkmasterin nicht passieren, dass ein AfD-Mann über sie triumphiert.
Baerbock will im Jubel Besonnenheit zeigen: „Ich bin Trampolinspringerin“, sagt sie, „und weiß, dass man auch bei Saltos immer auf beiden Füßen landen sollte, sonst wird es schmerzhaft.“
Will bringt die grüne Artistin trotzdem aus der Balance: „Was bringen Ihnen eigentlich die 17 Prozent, wenn Sie dann doch nicht mitregieren dürfen?“ Baerbock rettet sich in eine typische Schwurbelei: Sieg für die Demokratie, endlich wieder Politik machen – usw.
Pistorius versucht gar nicht erst, die geschlagenen Genossen zu verteidigen: „Die SPD ist in Bayern immer eine Diaspora-Partei gewesen“, seufzt er.
Aber, und da wird der Niedersachse kantig: „Jetzt aus der Großen Koalition auszutreten ist keine Alternative! Wir können doch jetzt nicht wegen einer verlorenen Landtagswahl die Brocken hinschmeißen!“ Jetzt müsse die Partei Haltung zeigen und dürfe sich die Agenda nicht von anderen diktieren lassen.

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