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Drogenboss in USA vor Gericht: Jury für "El Chapo"-Prozess wird gewählt

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Mit Drogengeschäften hat er Milliarden verdient, seine spektakulären Gefängnisausbrüche sind legendär. Jetzt muss sich „El Chapo“ vor einem US-Gericht verantworten. Der 61-Jährige wird möglicherweise den Rest seines Lebens im Gefängnis verbringen.
Mit Drogengeschäften hat er Milliarden verdient, seine spektakulären Gefängnisausbrüche sind legendär. Jetzt muss sich „El Chapo“ vor einem US-Gericht verantworten. Der 61-Jährige wird möglicherweise den Rest seines Lebens im Gefängnis verbringen.
Bei Gerichtsanhörungen wandert Joaquín Guzmáns erster Blick immer direkt zu seiner Frau, wenn sie im Saal sitzt. Auch mit Beginn seines Strafprozesses kann der mexikanische Drogenboss, Spitzname „El Chapo“, wieder nach Emma Coronel und den gemeinsamen Zwillingstöchtern Ausschau halten. Ihre emotionale Unterstützung kann der Angeklagte in diesen Tagen gut gebrauchen.
Bald zwei Jahre harrt Guzmán nun schon im Hochsicherheitsgefängnis in New York aus. Die Einrichtung im Süden Manhattans soll angeblich härter sein als das Lager Guantánamo auf Kuba. 24 Stunden am Tag verbringt Guzmán in einer 15 Quadratmeter großen, fensterlosen Zelle. Ausnahmen gibt es nur unter der Woche, wenn er täglich eine Stunde ein Laufband und einen Fahrrad-Trainer benutzen darf. Depressionen und Halluzinationen seien die Folge, warnten seine Anwälte.
Mit Drogenschmuggel und anderen illegalen Geschäften verdiente der frühere Chef des Sinaloa-Kartells laut Staatsanwaltschaft Milliarden. Im Staat Sinaloa an der Westküste sitzt das Herz des mexikanischen Drogenhandels, vor allem Marihuana und Schlafmohn zur Herstellung von Heroin werden hier angebaut. Auch das aus Kolumbien stammende Kokain wird tonnenweise vor allem über Mexiko in die Vereinigten Staaten geschmuggelt. Das Sinaloa-Syndikat zählt laut Drogenbehörde DEA schon lang zu den Hauptlieferanten illegaler Suchtmittel mit Ziel USA.
Guzmán gleicht im blutigen Drogenkrieg, der auch ohne ihn weiter tobt, einer Jagdtrophäe. Sein weltweiter Ruhm lässt sich mit dem des 1993 getöteten Drogenbarons Pablo Escobar vergleichen. Die unabhängige Chicago Crime Commission hatte ihn 2013 zum Staatsfeind Nummer Eins erklärt – ein Titel, den zuvor nur Gangsterboss Al Capone bekam.

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