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Barrikaden vor dem Weißen Haus brennen – Trump in Bunker gebracht

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Nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd kommt es in amerikanischen Städten erneut zu Ausschreitungen – Ausgangssperren und Appelle haben nicht gefruchtet. US-Präsident Donald Trump droht Randalierern mit Gewalt – er macht Linksradikale für den Aufruhr verantwortlich. Zwischenzeitlich war Trump zur Sicherheit in einen Bunker gebracht worden.
Das Wichtigste in Kürze: Nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd kommen die USA nicht zur Ruhe. In zahlreichen US-Städten gingen wütende Demonstranten auf die Straße. Ein Polizist wurde wegen des Einsatzes gegen Floyd festgenommen und des Totschlags beschuldigt. Nach Tod von George Floyd: Autopsiebericht liefert Todesursache
21.48 Uhr: Eine unabhängige Autopsie hat nach Angaben des Anwalts der Familie von George Floyd ergeben, dass der 46-Jährige infolge von Erstickung aufgrund von „Nacken- und Rückenkompression“ sowie mangelnder Blutversorgung des Gehirns gestorben ist. Zuvor hatten mehrere US-Medien berichtet, darunter die „New York Times“.
Die Autopsie belastet nicht nur zwei Polizisten schwer, die auf Floyds Rücken gekniet haben sollen, sondern lässt auch die Zweifel an einem früheren Obduktionsergebnis wachsen.
Die beiden Anwälte von Floyds Familie, Benjamin Crump und S. Lee Merritt hatten bereits angekündigt, bei einem bekannten Gerichtsmediziner eine eigene Untersuchung in Auftrag zu geben. Im Haftbefehl gegen einen beteiligten Polizeibeamten heißt es, nach vorläufigen Erkenntnissen sei Floyd nicht erstickt.
Zum ursprünglichen Obduktionsergebnis sagten die Anwälte, man habe bereits in anderen Fällen gesehen, dass Menschen, die mit den Behörden zusammenarbeiteten, Dinge präsentierten, die eine „Illusion“ seien. „All diese Dinge wie Asthma oder Herzprobleme spielen keine Rolle, solange sie (die Opfer) leben, atmen, gehen, reden. Alles ist in Ordnung – bis die Polizei sie anspricht.“
Einer der Polizisten hatte bei dem Einsatz am Montag dem Haftbefehl zufolge sein Knie insgesamt acht Minuten und 46 Sekunden auf den Nacken Floyds gedrückt. Im Haftbefehl heißt es, der Gerichtsmediziner gehe nicht von Ersticken aus. Der 46-Jährige habe an Gesundheitsproblemen gelitten, die gemeinsam mit der Festsetzung und möglichen Rauschmitteln im Blut vermutlich zum Tod geführt hätten. In den letzten zwei Minuten und 53 Sekunden habe Floyd keine Lebenszeichen mehr gezeigt.
Dem weißen Ex-Polizisten wird Mord und Totschlag vorgeworfen. Ihm drohen bis zu 35 Jahre Haft. Ausgangssperre in Washington verlängert und ausgeweitet
20.34 Uhr: Angesichts der erneuten Ausschreitungen nahe des Weißen Hauses ist die Ausgangssperre in der US-Hauptstadt Washington verlängert und ausgeweitet worden. Bürgermeisterin Muriel Bowser kündigte am Montag ein Ausgangsverbot ab 19.00 Uhr bis Dienstagmorgen an. Die Sperre wird auch in der Nacht zu Mittwoch gelten. Eine erste Ausgangssperre wegen der Ausschreitungen am Rande von Anti-Rassismus-Protesten war am Sonntagabend um 23.00 Uhr in Kraft getreten.
Bowser betonte, die Menschen hätten das Recht auf friedliche Proteste. Plünderungen und das Einschlagen von Fenstern dürften aber nicht zugelassen werden, sagte die Bürgermeisterin.
Am Sonntag hatten sich Demonstranten nahe des Weißen Hauses den zweiten Abend in Folge Auseinandersetzungen mit der Polizei geliefert. Randalierer setzten Autos in Brand und schlugen Schaufenster ein. Nach Angaben von Polizeichef Peter Newsham wurden mindestens 88 Menschen festgenommen. Wegen der Ausschreitungen haben zahlreiche US-Städte nächtliche Ausgangssperren verhängt. Trump im Bunker – US-Präsident sucht zeitweise Schutz vor Protesten
14.29 Uhr: US-Präsident Donald Trump hat am Freitag zeitweise in einem unterirdischen Bunker des Weißen Hauses Schutz vor Protesten an der Regierungszentrale gesucht. Das berichteten mehrere US-Medien am Sonntagabend (Ortszeit) übereinstimmend aus Trumps Umfeld. Demonstranten hatten sich am Freitagabend vor dem Weißen Haus versammelt, einige von ihnen stießen Barrikaden um, Flaschen und Steine flogen. Nach etwas weniger als einer Stunde habe Trump den Bunker wieder verlassen können, berichtete der Fernsehsender CNN.
Der Schutzraum ist für außergewöhnliche Gefahrensituationen vorgesehen, wie etwa Terroranschläge. Sehen die Sicherheitskräfte im Weißen Haus eine größere Bedrohung, bringen sie den Präsidenten dorthin – was selten vorkommt. Während der Terroranschläge vom 11. September 2001 wurden beispielsweise der damalige Vizepräsident Dick Cheney und andere hochrangige Regierungsmitglieder in Sicherheit gebracht, der damalige Präsident George W. Bush hielt sich in Florida auf.
Trump meldete sich am Samstag, am Tag nach seinem kurzzeitigen Bunker-Aufenthalt mit einer Serie von – teils martialischen – Tweets zu Wort. Darin lobte er die Arbeit des Secret Service mit Blick auf die Proteste am Vorabend. „Sie waren nicht nur total professionell, sondern auch sehr cool“, schrieb Trump. „Ich war drinnen, beobachtete jede Bewegung und hätte mich nicht sicherer fühlen können.“ Niemand habe auch nur annähernd den Zaun des Weißen Hauses durchbrechen können. „Wenn sie es getan hätten, wären sie von den bösartigsten Hunden und den bedrohlichsten Waffen begrüßt worden, die ich je gesehen habe“, drohte Trump nachträglich. „Dann wären Leute zumindest wirklich schwer verletzt worden.“
Auch am Wochenende versammelten sich wieder Demonstranten vor dem Weißen Haus. Sicherheitskräfte hielten sie jedoch weiter auf Abstand und drängten sie frühzeitig zurück.
Seit Tagen kommt es in vielen US-Städten zu Demonstrationen gegen Polizeigewalt und Ungerechtigkeit gegenüber Menschen mit schwarzer Hautfarbe. Auslöser der Proteste ist der Tod des Afroamerikaners George Floyd nach einem brutalen Polizeieinsatz in Minneapolis im Bundesstaat Minnesota. Sohn von George Floyd ruft zu friedlichen Protesten auf
10.49 Uhr: Ein Sohn des bei einem Polizeieinsatz getöteten Afroamerikaners George Floyd hat dazu aufgerufen, bei den anhaltenden Protesten in den USA Gewalt zu vermeiden. In einem TV-Interview mit dem CNN-Tochtersender KBTX appellierte Quincy Mason Floyd an die Demonstranten, friedlich zu bleiben. Zugleich äußerte sich der Mann, der in Bryan (Texas) lebt, bewegt über die große Anteilnahme am Tod seines Vaters. „Jeder kommt und zeigt ihm Liebe. Mein Herz ist sehr berührt von all dem.“
In zahlreichen US-Metropolen kam es die sechste Nacht in Folge zu Protesten, die teils in Gewalt umschlugen. Floyd war vor einer Woche nach einem brutalen Polizeieinsatz in Minneapolis im Bundesstaat Minnesota gestorben. Einer von vier beteiligten Beamten drückte dem 46-Jährigen minutenlang sein Knie in den Nacken. Bitten des Afroamerikaners, ihn atmen zu lassen, ignorierte er. Bei den Protesten in Washington und anderen Städten tragen Demonstranten nun Schilder mit dem Spruch: „Ich kann nicht atmen“. Tanklaster rast in Minneapolis in Menschenmenge – Trump wegen Protesten in Bunker gebracht
08.39 Uhr: Die Lage in der US-Stadt Minneapolis eskaliert weiter. Bei einer friedlichen Demonstration auf einer gesperrten Fernstraße ist nun ein Tanklastzug in eine Menschenmenge gefahren. Auf Videos ist zu sehen, wie der Laster hupend in die Menge rast. Ob der Fahrer mit Absicht in Richtung der Menge fuhr, war zunächst unklar. Die Aufnahmen zeigen, wie Menschen zur Seite sprangen, bevor der Lkw schließlich stoppte. Der Fahrer selbst wurde nach Angaben der Polizei ins Krankenhaus gebracht, nachdem ihn Demonstranten aus seinem Lkw gezerrt hatten. Seine Verletzungen seien nicht lebensbedrohlich, hieß es.
In der US-Hauptstadt Washington zogen Demonstranten am Sonntagabend (Ortszeit) erneut vor das Weiße Haus und setzten Barrikaden in Brand. Es kam zu Zusammenstößen mit der Polizei. Demonstranten skandierten „Kein Frieden ohne Gerechtigkeit“, wie ein dpa-Reporter berichtete. CNN meldete, bereits am Freitag sei US-Präsident Donald Trump wegen der Proteste vor dem Weißen Haus für knapp eine Stunde in einen Bunker gebracht worden.
Nach CNN-Angaben verhängten mindestens 40 Städte nächtliche Ausgangssperren, darunter auch Washington. Von den Maßnahmen waren demnach insgesamt zehn Millionen Menschen betroffen. Der Gouverneur des Bundesstaats Arizona, Doug Ducey, erließ sogar für die gesamte Woche bis zum 8. Juni eine nächtliche Ausgangssperre. Mindestens 15 der 50 US-Bundesstaaten und der Hauptstadtbezirk Washington mobilisierten die Nationalgarde, wie CNN berichtete. Die Nationalgarde gehört zur Reserve der US-Streitkräfte und kann in Bundesstaaten in Ausnahmesituationen zu Hilfe gerufen werden.
Trump machte am Sonntag linksradikale Gruppen für die Ausschreitungen verantwortlich. Er kündigte an, die Antifa solle in den USA als Terrororganisation eingestuft werden. Details ließ er zunächst offen. Zum Antifaschismus bekennen sich zahlreiche unterschiedliche linke oder auch linksradikale Gruppen in den USA. Die Antifa hat aber keine zentrale Führungs- oder Organisationsstruktur. Trump hatte bereits im vergangenen August mitgeteilt, man erwäge ein Verbot. Nach Tod von George Floyd: US-Stars fordern Ende von Rassismus und Polizeigewalt
06.09 Uhr: Nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd haben Musiker, Sportler und Hollywoodstars in den USA ein Ende von Rassismus und Polizeigewalt gefordert. „Das muss aufhören“, schrieb die Sängerin Madonna (61) auf Instagram. Sie postete ein Video, das zeigt, wie ein weißer Beamter bei einer Festnahme in der Stadt Minneapolis am vergangenen Montag sein Knie minutenlang in den Hals des am Boden liegenden Floyd drückte. Der Polizist, meint Madonna, habe Floyd mit „Arroganz und Stolz“ ermordet.
Die Musikerin Beyoncé (38) wandte sich in einer Videobotschaft an ihre Fans auf Instagram und forderte „Gerechtigkeit für George Floyd“. Lady Gaga (34) schrieb in einem langen Post auf Twitter, sie sei von Floyds Tod „schockiert“. Wie viele andere Stars auch kritisierte sie US-Präsident Donald Trump. Lady Gaga warf Trump vor, in seinem Land Rassismus zu fördern. Washingtons Bürgermeisterin verhängt wegen Protesten Ausgangssperre für die Nacht
02.34 Uhr: In der US-Hauptstadt Washington ist angesichts der Proteste wegen des tödlichen Polizeieinsatzes gegen einen Afroamerikaner eine Ausgangssperre für die Nacht zum Montag (Ortszeit) verhängt worden. Die Ausgangssperre gilt für den gesamten Hauptstadtbezirk im Zeitraum zwischen 23.00 und 06.00 Uhr (Ortszeit), wie Bürgermeisterin Muriel Bowser via Twitter mitteilte. Zuvor hatten sich erneut Demonstranten nahe des Weißen Hauses versammelt.
Polizisten riegelten die Regierungszentrale von Präsident Donald Trump allerdings ab. Die Protestierenden zogen daraufhin weiter, wurden aber bereits nach etwa 100 Metern von einer Polizeisperre aufgehalten, wo es vereinzelt zu Gerangel kam. Sicherheitskräfte wurden mit Plastikflaschen beworfen, Demonstranten nahmen einem Beamten seinen Schlagstock ab. Die Protestler skandierten „Kein Frieden ohne Gerechtigkeit“. Unruhen in den USA: Trump ruft zu härterem Durchgreifen auf und greift Biden an
Montag,01. Juni,00.17 Uhr: Nach Ausschreitungen in zahlreichen amerikanischen Städten hat US-Präsident Donald Trump demokratische Bürgermeister und Gouverneure zu einem schärferen Durchgreifen aufgerufen. „Legen Sie eine härtere Gangart ein“, schrieb Trump am Sonntag (Ortszeit) auf Twitter. „Diese Menschen sind Anarchisten. Rufen Sie jetzt unsere Nationalgarde. Die Welt schaut zu und lacht Sie und den Schläfrigen Joe aus.“ Der Republikaner Trump verunglimpft seinen voraussichtlichen Herausforderer bei der Wahl im November, den demokratischen Ex-Vizepräsidenten Joe Biden, als „Schläfrigen Joe“. Ausschreitungen nach Tod von George Floyd: Team der Deutschen Welle gerät in die Schusslinie der Polizei
20.08 Uhr: Bei den Unruhen in amerikanischen Großstädten nach dem gewaltsamen Tod von George Floyd sind auch mehrere Journalisten verletzt worden. Ein CNN-Team wurde bereits verhaftet, zwei Reuters-Mitarbeiter wurden verletzt. Nun ist auch ein Team der Deutschen Welle in die Schusslinie geraten. Auch in diesem Fall drohte die Polizei mit Verhaftung.
Es ist nicht die erste Ausschreitung, der Journalisten zum Opfer fallen. Nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz in der US-Großstadt Minneapolis griffen Demonstranten das Hauptquartier des Senders CNN in Atlanta an. Der Sender hatte am Freitagabend (Ortszeit) Live-Bilder aus der eigenen Zentrale gezeigt, auf denen zu sehen war, wie Demonstranten von außerhalb Objekte auf Polizisten im Eingangsbereich des Senders warfen. Trump rief Floyds Familie an – ließ sie aber nicht zu Wort kommen
19.16 Uhr: George Floyds gewaltsamer Tod führte in den USA zu zahlreichen Protesten. Nun hat Donald Trump die Familie des Afroamerikaners angerufen und sein Beileid bekundet. Doch das Gespräch sei für Floyds Angehörige nicht gerade erfreulich verlaufen – das erklärte Philonise Floyd, der Bruder des Opfers, in einem Interview mit dem US-amerikanischen Nachrichtensender „MSNBC“.
Konkret sagte er: „Ich habe versucht, mit ihm zu reden, aber er würgte mich ab und deutete an, dass er gar nicht hören will, was ich zu sagen habe.

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