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Coronavirus: Bundeswehr und RKI sollen Experten in Covid-19-Hotspots schicken

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Das Coronavirus hält sich auch in Deutschland weiter. Immer mehr Menschen steckten sich an der neuartigen Erkrankung an. Auch Todesopfer gibt es zu beklagen.
Deutschland/Welt – Das Coronavirus wird Deutschland wohl noch lange Zeit beschäftigen. Abstand halten und Maske tragen dürfte deshalb noch für eine ganze Weile an der Tagesordnung stehen. Örtlich kommt es derzeit auch wieder zu schärferen Maßnahmen zum Schutz vor einer weiteren Ausbreitung. In Deutschland wurden mittlerweile 315.941 Infektionen bestätigt.9545 Corona-Patienten starben hierzulande an der Infektion, während 271.960 weitere als genesen gelten (Stand 9. Oktober,7 Uhr). Die USA haben weltweit die meisten Fälle registriert: Über 7,60 Millionen Infizierte und 212.762 Tote wurden bereits erfasst (Stand 9. Oktober,7 Uhr). Weltweit gibt es insgesamt mehr als 36,44 Millionen bestätigte Infektionen und inzwischen 1.060.913 Todesfälle (Stand 9. Oktober,7 Uhr). Die aktuellen Entwicklungen zum Coronavirus Sars-CoV-2 gibt es hier im Ticker. +++ Ältere Informationen zur Corona-Situation findet Ihr >>> hier +++ Kanzleramtschef Helge Braun (47, CDU) sieht mit Blick auf das kommende Jahr und die Zulassung möglicher Corona-Impfstoffe die Chance auf eine Rückkehr zur Normalität. „Die Signale aus der Forschung an einem Impfstoff sind sehr optimistisch“, sagt Braun dem Magazin Spiegel. „Es besteht also Hoffnung, dass wir im nächsten Jahr schrittweise den Alltag normalisieren können.“ Es gebe „eine echte Chance“, daher müsse man über den Winter die Infektionszahlen niedrig halten. Die Bundesregierung geht davon aus, dass ein Impfstoff für breite Teile der Bevölkerung Mitte des kommenden Jahres zur Verfügung stehen könnte. Entsprechend hatte sich Forschungsministerin Anja Karliczek (CDU) mehrfach geäußert. Das Forschungsministerium fördert die Impfstoffentwicklung mit 750 Millionen Euro. „Wir sehen momentan, dass es eine ganze Anzahl von Impfstoffen gibt, die jetzt schon am Menschen getestet werden und tatsächlich eine Immunität vermitteln“, sagt Braun. Weil es so viele seien und auch die ersten Firmen in die Zulassungen gingen, sei er „sehr, sehr optimistisch, dass wir im nächsten Jahr einen Impfstoff haben werden.“ Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (54, SPD) hat angesichts steigender Corona-Infektionszahlen dazu aufgerufen, einen erneuten Lockdown zu verhindern. Es dürfe nicht das passieren, was europäische Nachbarländer derzeit erlebten, in denen es drastischere Einschnitte gebe, die einem Lockdown oder einem Teil-Lockdown nahe kämen, sagte Tschentscher am Freitag in Berlin nach einer Videokonferenz von Bundeskanzlerin Angela Merkel (66, CDU) mit Vertretern mehrerer deutscher Großstädte. Der SPD-Politiker begrüßte den Beschluss zu weiteren Beschränkungen. In der Videoschalte besprachen die Teilnehmer, dass weitere „gezielte Beschränkungsschritte unvermeidlich“ seien, wenn der Anstieg der Infektionszahlen trotz weiterer vereinbarter Maßnahmen nicht binnen zehn Tagen zum Stillstand kämen. Tschentscher befürwortete außerdem die Beschränkung für ausländische Reiserückkehrer aus Risikogebieten. Diese Quarantäne-Regelung mit einem Test nach fünf Tagen gebe Sicherheit, dass keine Reiserückkehr-Infektionen aufträten, erklärte er. Angesichts stark gestiegener Corona-Zahlen beriet Merkel mit den Verantwortlichen der elf größten deutschen Städte über die Lage in einer Videokonferenz. Angesichts steigender Infektionszahlen verschärft Köln von Samstag an die Corona-Einschränkungen für die Bevölkerung. Künftig sollen sich höchstens fünf Personen aus verschiedenen Haushalten in der Öffentlichkeit treffen dürfen – bisher waren es zehn, wie Oberbürgermeisterin Henriette Reker (63, parteilos) am Freitag sagte. Im öffentlichen Raum soll zudem abends ab 22.00 Uhr der Konsum von Alkohol verboten sein, an den Wochenenden darf an Hotspots kein Alkohol mehr verkauft werden. Eine Sperrstunde werde zunächst aber nicht eingeführt, sagte Reker. In Fußgängerzonen gebe es nun eine Maskenpflicht. Zudem wird die Personenzahl bei Feiern beschränkt: Bei privaten Feiern in angemieteten Räumen sind künftig höchstens 25 Personen erlaubt. „Von Feiern in der eigenen Wohnung raten wir dringend ab“, sagte Reker. Mehr als zehn Personen sollten dort nicht zusammen kommen. Im Kampf gegen das Coronavirus sollen in den größten deutschen Städten zusätzliche Eindämmungsmaßnahmen greifen. Kommt der Anstieg der Infektionszahlen damit nicht spätestens binnen zehn Tagen zum Stillstand, seien auch weitere gezielte Beschränkungsschritte unvermeidlich, um öffentliche Kontakte weitergehend zu reduzieren, heißt es in einem Ergebnispapier nach Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel (66, CDU) mit Vertretern der elf größten Städte am Freitag. Merkel nannte als Beispiele Größenbeschränkungen für bestimmte Gruppen oder den Ausschluss von Zuschauern bei Fußballspielen. Es sei zu sehen, „dass die Zahl der Kontakte unmittelbar mit der Zahl der Infizierten zusammenhängt, wenn man eine bestimmte Schwelle von Infektionen erreicht hat“. Dann müsse man überlegen, in welchen Bereichen die Verringerung von Kontakten am leichtesten falle. Das EM-Qualifikationsspiel der U21-Teams von Italien und Island in Reykjavik ist nach mehreren Corona-Fällen bei den Gästen verlegt worden. Die isländischen Behörden entschieden am Freitag, die italienische Fußball-Nationalmannschaft in Quarantäne zu schicken, wie Italiens Verband mitteilte. Zuvor waren zwei weitere Spieler und ein Team-Betreuer der Junioren-Auswahl positiv getestet worden. Der isländische Fußball-Verband KSI erklärte, die für Freitag geplante Partie sei auf „unbestimmte Zeit verschoben“ worden. Schon am Mittwoch meldeten die Italiener, dass zwei der für die Qualifikationspartie nominierten U21-Spieler im Trainingszentrum positive Testergebnisse hatten. Sie reisten nicht mit nach Island und befanden sich seitdem in Quarantäne. Einer von ihnen ist nach Angaben des Vereins Inter Mailands Abwehrspieler Alessandro Bastoni. Auch bei den Mailändern wurden seit Mittwoch drei weitere Spieler positiv auf das Coronavirus getestet, wie der Verein am Freitag mitteilte. Bei den Fußballern handelt es sich um die Mittelfeldspieler Roberto Gagliardini und Radja Nainggolan sowie den Ersatztorwart Ionut Radu. Der Corona-Untersuchungsausschuss im Brandenburger Landtag will im Januar inhaltlich mit der Arbeit loslegen. Dann werde es bei der Beweiserhebung voraussichtlich zunächst um das Thema Kriminalität gehen, kündigte der Landtag in Potsdam an. Das Gremium tagte am Freitag erstmals – hinter verschlossenen Türen. Im Januar soll dann unter anderem der Betrug mit Corona-Soforthilfen untersucht werden. Der Ausschussvorsitzende Daniel Keller (SPD) sagte am Freitag: „Wir befinden uns noch mitten in der Krise.“ Der Ausschuss werde darauf achten müssen, dass die Landesregierung nicht bei der Bewältigung der Krise behindert werde. Die AfD-Fraktion hatte den Ausschuss im September durchgesetzt. Sie will hinterfragen, ob die Eingriffe in die Freiheit verhältnismäßig waren und geholfen haben, die Verbreitung des Virus einzuschränken. Die übrigen Fraktionen stehen dem Ausschuss ablehnend gegenüber. Im nordrhein-westfälischen Landtag hatte die dortige AfD-Fraktion vergeblich die Einsetzung eines parlamentarischen Untersuchungsausschusses zu Corona-Schutzmaßnahmen gefordert. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (53, CSU) und Österreichs Kanzler Sebastian Kurz (34, ÖVP) haben sich klar gegen neue Grenzschließungen im Kampf gegen das Coronavirus ausgesprochen. „Wir in Deutschland wollen keinen zweiten Lockdown, wir wollen auch keine Schließung der Grenzen“, sagte Söder am Freitagnachmittag vor einem Treffen mit Kurz im Zollamt Bad Reichenhall direkt an der Grenze. „Eine Schließung der Grenzen wäre eine Ultima Ratio, die jetzt keiner will.“ Kurz betonte ebenfalls, es sei „ein ganz wesentlicher Aspekt, dass die Grenzen offen bleiben“. Kurz warnte sehr deutlich vor schweren Folgen für die eng verwobene Wirtschaft. In beiden Ländern waren zuletzt wieder hohe Corona-Zahlen registriert worden. In Österreich wurden sogar die Spitzenwerte aus der Hochphase der Pandemie im Frühjahr überschritten – wobei die Regierung darauf hinwies, dass heute deutlich mehr getestet werde als damals. Deutschland hat die Bundesländer Wien, Vorarlberg (mit Ausnahme der Gemeinde Mittelberg / Kleinwalsertal) sowie Tirol (mit Ausnahme der Gemeinde Jungholz) schon vor einiger Zeit zu Risikogebieten erklärt. Mit einem Acht-Punkte-Plan wollen die elf größten Städte in Deutschland den stark gestiegenen Corona-Infektionszahlen begegnen. Es gehe darum, einen zweiten Lockdown zu verhindern, sagte Städtetagspräsident Burkhard Jung (62, SPD) am Freitag in Leipzig nach einer Videokonferenz von Bundeskanzlerin Angela Merkel (66, CDU) mit den elf größten deutschen Städten. „Wir wollen auf jeden Fall verhindern, dass Kinder nicht mehr die Kitas und die Schulen besuchen können. Wir wollen alles dafür tun, dass wirtschaftliche Entwicklungen nicht gebremst werden.“ So sollen auf Bitten der jeweiligen Stadt die Bundeswehr und das Robert Koch-Institut künftig Experten in Corona-Hotspots schicken, wenn in sieben Tagen mehr als 35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner registriert wurden. Spätestens wenn der Wert auf 50 Infektionen steigt, sollen die Städte umfangreichere Beschränkungen einführen. Dazu gehört etwa die Erweiterungen der Mundschutz-Pflicht auf den öffentlichen Raum, wenn dort der nötige Abstand nicht eingehalten werden kann. Genannt werden auch Sperrstunden und Alkoholbeschränkungen für Gastronomiebetriebe sowie weitergehende Beschränkungen der Teilnehmerzahlen von Veranstaltungen und private Feiern. „Alkohol ist einer der zentralen Punkte, wo dann auch Enthemmung einsetzt und in der Tat Menschen dann nicht mehr vorsichtig sind und nicht mehr Abstand halten“, erläuterte Jung, der zugleich Oberbürgermeister von Leipzig ist. Kanzlerin Angela Merkel (66, CDU) dringt angesichts stark steigender Corona-Infektionen auf zusätzliche Maßnahmen in den großen Städten, um die Corona-Lage insgesamt im Griff zu halten. An der Entwicklung in den Ballungsräumen zeige sich, „ob wir die Pandemie in Deutschland unter Kontrolle halten können oder ob uns die Kontrolle entgleitet“, sagte Merkel am Freitag in Berlin nach einer Videokonferenz mit Spitzenvertretern der elf größten Städte. Diese Tage und Wochen seien entscheidend dafür, wie Deutschland im Winter dastehe. Ziel müsse sein, die Zahlen in einem Bereich zu halten, in dem möglichst jede einzelne Infektion nachverfolgt und jeder Kontakt erreicht und gewarnt werden könne. Merkel warb um Verständnis für Beschränkungen wie Sperrstunden und Alkoholverbote, die Gastronomie hart treffen. Oberstes Ziel sei aber, das öffentliche Leben wenn irgend möglich nicht nochmals so weitgehend herunterzufahren, wie dies im Frühjahr notwendig gewesen sei. Angesichts der wieder drastisch gestiegenen Corona-Zahlen soll es kommende Woche voraussichtlich wieder Beratungen aller Ministerpräsidenten mit Kanzlerin Angela Merkel (66, CDU) geben. Das kündigte der scheidende Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz, Bayerns Regierungschef Markus Söder (53, CSU), am Freitag vor einem Treffen mit Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz ()34) an der bayerisch-österreichischen Grenze bei Bad Reichenhall an. Es werde „wahrscheinlich“ ein solches Treffen geben, sagte er. Die Lage sei leider außerordentlich ernst. „Wir sind kurz vor einer exponentiellen Entwicklung“, warnte der CSU-Vorsitzende. Bundeskanzlerin Angela Merkel (66, CDU) hat angesichts steigender Corona-Infektionszahlen einen Appell vor allem an junge Leute gerichtet, sich an Regeln zu halten. Merkel sagte am Freitag in Berlin nach Beratungen mit Oberhäuptern von Großstädten, junge Menschen fänden Einschränkungen von Feiern oder eine Sperrstunde vielleicht übertrieben. Sie fragte dann aber, ob es nicht wert sei, ein wenig Geduld zu haben und an die Familie und Großeltern zu denken. Sie erwähnte auch die Chance etwa auf Ausbildungsplätze. Oberste Priorität sei es, die Wirtschaft am Laufen zu halten und dass Kinder und Jugendliche auf Kitas und Schulen gehen könnten. Wer aus Berlin oder Hamburg in die Schweiz reisen will, muss dort bald für zehn Tage in die Quarantäne. Wegen der hohen Corona-Infektionszahlen setzte das Schweizer Bundesamt für Gesundheit in Bern das Land Berlin und das Land Hamburg am Freitag auf die Liste der Risikogebiete. Die Bestimmungen treten am Montag in Kraft. In der Schweiz entbindet auch ein negativer Corona-Test nicht von der Quarantäne-Pflicht. Ähnliche Bestimmungen gelten bereits für einige Regionen in Frankreich, Österreich und Italien sowie für Dutzende Länder weltweit. Neu dazu kamen am Freitag unter anderem Kanada, Russland und Tunesien. Ausgenommen sind generell Grenzgebiete, weil dort viele Menschen leben, die in der Schweiz arbeiten. In der Schweiz selbst steigen die gemeldeten Infektionszahlen sprunghaft. Am Freitag waren es knapp 1500 innerhalb von 24 Stunden. Die 1000er Marke wurde erstmals seit April in dieser Tage gebrochen- Die Zahl der Infektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von zwei Wochen lag zuletzt bei etwa 66. Die Bundeswehr und das Robert Koch-Institut sollen künftig Experten in Corona-Hotspots schicken. Das gilt laut einer am Freitag getroffenen Vereinbarung von Bundeskanzlerin Angela Merkel (66, CDU) mit den Bürgermeistern von Großstädten, wenn in sieben Tagen mehr als 35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner registriert wurden. Spätestens wenn der Wert auf 50 Infektionen steigt, sollen die Städte umfangreichere Beschränkungen einführen. Dazu gehört etwa die Erweiterungen der Mundschutz-Pflicht auf den öffentlichen Raum, wenn dort der nötige Abstand nicht eingehalten werden kann. Genannt werden auch Sperrstunden und Alkoholbeschränkungen für Gastronomiebetriebe sowie weitergehende Beschränkungen der Teilnehmerzahlen von Veranstaltungen und private Feiern. Die Metropolen sollen ihre Ordnungsämter so entlasten, dass sie die Beschränkungen kontrollieren können. Bund und Länder sollen kurzfristig darüber beraten, wie auch Bundespolizei und Länderpolizeien helfen können. Kommt der Anstieg der Infektionszahlen nicht spätestens nach zehn Tagen zum Stillstand, seien weitere Beschränkungsschritte unvermeidlich. Merkel hatte sich angesichts stark gestiegener Corona-Infektionszahlen mit den Verantwortlichen der elf größten deutschen Städte getroffen. An der Videokonferenz nahmen die Oberbürgermeister und Bürgermeister von Berlin, Hamburg, Bremen, München, Frankfurt am Main, Köln, Düsseldorf, Dortmund, Essen, Leipzig und Stuttgart teil. Der Chemiekonzern BASF schreibt infolge der Belastungen auch wegen der Corona-Krise einen Milliardenbetrag ab. Wegen eines Nachfragerückgangs aus der Automobil- und Luftfahrtindustrie und des Wettbewerbsdrucks bei Basischemikalien ergab sich ein Wertminderungsbedarf von 2,8 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Freitagnachmittag mitteilte. Daher werde sich im dritten Quartal voraussichtlich ein Verlust vor Zinsen und Steuern (Ebit) in Höhe von 2,6 Milliarden Euro ergeben. Den negativen Effekt herausgerechnet dürfte aber ein operativer Gewinn von 581 Millionen Euro erzielt worden sein, und damit mehr als Analysten im Durchschnitt erwartet hatten. Spaniens Zentralregierung hat nach Medienberichten den Notstand über Madrid verhängt, um angesichts von hohen Corona-Zahlen die Abriegelung der Hauptstadt durchsetzen zu können. Dies berichteten der staatliche Fernsehsender RTVE und andere Medien unter Berufung auf die linke Regierung. Der Notstand soll den Angaben zufolge für zwei Wochen gelten. Eine Verlängerung müsste gemäß Verfassung vom Nationalparlament gebilligt werden. Vor Ausrufung des Notstands hatte die Justiz die vom Gesundheitsministerium angeordnete Absperrung Madrids und neun weiterer Kommunen in der Umgebung wieder aufgehoben. Dies geschah auf Antrag der konservativen Regionalregierung. Nun kann die Zentralregierung die Bewegungsfreiheit der Bürger doch wieder einschränken. Eine offizielle Bestätigung stand zunächst noch aus. In den zehn Städten, die nun wieder abgeriegelt sind, dürfen die Menschen ihre Wohngemeinde erneut nur noch mit triftigem Grund verlassen – etwa, um zur Arbeit zu fahren oder einen Arzt aufzusuchen. Betroffen sind knapp 4,8 der insgesamt 6,6 Millionen Einwohner der „Comunidad Autónoma“. Auswärtige dürfen diese Städte nur in Ausnahmefällen betreten. Mit 850.000 Infektionen ist Spanien das von der Pandemie am schwersten getroffene Land Westeuropas. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen lag zuletzt bei 115. In der Region Madrid betrug dieser Wert sogar bei 230. Nur die Region Navarra hat in Spanien eine höhere sogenannte 14-Tage-Inzidenz. Trotz der wieder steigenden Infektionszahlen und eines Produktionsdämpfers im September ist die Metall- und Elektrobranche in der Corona-Krise zuversichtlich. „Es macht auf uns den Eindruck, dass wir (…) das Corona-Thema schon in den Griff kriegen“, sagte Gesamtmetall-Hauptgeschäftsführer Oliver Zander am Freitag. „Jetzt stellt sich mehr die Frage des Strukturwandels, was passiert da an Einschlägen für die Wirtschaft?“ Voraussetzung für diese Entwicklung sei, dass es in Folge der Pandemie nicht erneut zu Verschärfungen und Einschränkungen für die Wirtschaft komme. Dass diese erneut runtergefahren werde, halte er aber für unwahrscheinlich, sagte Zander. Vor allem die Automobilindustrie, die zu Beginn der Krise eingebrochen war, hat zuletzt deutlich zugelegt und konnte mit fast 370.000 produzierten Fahrzeugen im September nahezu an das Vorkrisenniveau anknüpfen. Das geht aus Daten hervor, die Gesamtmetall als Arbeitgeber-Dachverband der Metall- und Elektroindustrie am Freitag vorlegte. Mit Blick auf die gesamte Branche sei zudem der Auftragseingang „ein wirklicher Hoffnungswert und positiv“, sagte Zander. Die Branchen seien aber unterschiedlich betroffen. So sei die Lage vor allem im sonstigen Fahrzeugbau, unter den auch der Schiffs- und Flugzeugbau fällt, weiter angespannt. Laut einer Umfrage spricht sich die überwiegende Mehrheit der Deutschen für eine Quarantänepflicht bei innerdeutschen Reisen aus.64 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass Menschen im Inland ähnlich wie bei entsprechenden Auslandsreisen quarantänepflichtig werden sollten, wie aus dem aktuellen ZDF-Politbarometer von Freitag hervorgeht. Rund ein Drittel sprechen sich dagegen aus. Immer mehr Menschen sind zudem für weitergehende Maßnahmen. Im Vergleich zu September ist der entsprechende Bevölkerungsanteil um fünf Prozentpunkte auf 23 Prozent gestiegen.64 Prozent der Befragten halten die geltenden Maßnahmen für richtig (minus 5 Prozentpunkte).12 Prozent aller Befragten finden die Schutzmaßnahmen übertrieben (plus ein Prozentpunkt). Knapp die Hälfte der Befragten glaubt allerdings, dass ihre Gesundheit durch das Virus nicht gefährdet sei. Bayern weitet die Liste der innerdeutschen Corona-Risikogebiete deutlich aus: Ab Samstag (00.00 Uhr) gilt die Einstufung für die gesamte Stadt Berlin, sowie aus Hessen für die Städte Frankfurt am Main und Offenbach sowie aus Nordrhein-Westfalen für die Städte Herne, Hamm und Remscheid. Das teilte ein Sprecher des bayerischen Gesundheitsministeriums am Freitag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in München mit. Auch die Stadtgemeinde Bremen sowie die Landkreise Esslingen in Baden-Württemberg und die beiden niedersächsischen Landkreise Cloppenburg und Wesermarsch wurden zu Risikogebieten erklärt. Damit dürfen Menschen, die dort wohnen oder sich dort aufgehalten haben, nicht mehr in Bayern in Hotels, Pension, Ferienwohnungen oder auf Campingplätzen beherbergt werden. Bei Verstößen drohen 5000 Euro Geldbuße. Die Risikoliste soll zunächst bis zum Ablauf des 13. Oktober gelten. Bisher hatte Bayern nur vier Berliner Bezirke (Mitte, Neukölln, Tempelhof-Schöneberg und Friedrichshain-Kreuzberg), Bremen und die Städte Hamm sowie Remscheid wegen der dortigen Corona-Zahlen zu Risikogebieten erklärt. Nach einem weiteren Corona-Fall tauscht Formel-1-Team Mercedes einen Teil seiner Crew für den Grand Prix der Eifel aus. Wie der Weltmeister-Rennstall am Freitag mitteilte, sind sechs Ersatzleute aus dem Vereinigten Königreich angereist und übernehmen die vakanten Posten. Mercedes hatte am Donnerstag einen ersten positiven Test bei einem Teammitglied öffentlich gemacht. Es handelte sich nicht um die Fahrer Lewis Hamilton und Valtteri Bottas. Daraufhin wurde die gesamte Mannschaft noch am Donnerstag erneut auf das Virus getestet. Dabei gab es einen weiteren positiven Nachweis und einen nicht eindeutigen, der nochmals geprüft wird. Alle anderen Mitarbeiter der Silberpfeile wurden negativ getestet. Den Corona-Richtlinien der Formel 1 zufolge können weitere vier Teammitglieder nicht länger am Grand-Prix-Wochenende teilnehmen. Mercedes will auch weiter in enger Abstimmung mit dem Automobil-Weltverband Fia zusammenarbeiten. Der Rennstall werde keine Details zu den betroffenen Mitarbeitern veröffentlichen. Weil die Corona-Infektionszahlen trotz des seit 1. Oktober geltenden Notstands rasant steigen, hat die slowakische Regierung den Einsatz der Armee beschlossen. Die Kapazitäten der Gesundheitsbehörden seien am Rand ihrer Möglichkeiten angekommen, erklärte Gesundheitsminister Marek Krajci am Freitag in Bratislava. Die Soldaten sollten bei Corona-Tests und dem Nachverfolgen von Kontakten Infizierter assistieren sowie das Krankenhauspersonal bei Routinetätigkeiten unterstützen. Dafür habe die Regierung die Bereitstellung von 1500 täglich einsetzbaren Soldaten beschlossen, sagte Verteidigungsminister Jaroslav Nad. Der populistisch-konservative Regierungschef Igor Matovic schloss nicht aus, dass ganze Regionen vorübergehend unter Quarantäne gestellt werden: „Diese Frage ist auf dem Tisch.“ Die Slowakei gehörte im Frühjahr zu den am wenigsten von der Pandemie betroffenen Ländern Europas. Seit Mitte September melden die Gesundheitsbehörden jedoch fast täglich neue Rekorde, obwohl das Land weniger testet als die meisten anderen EU-Länder. Am Freitag wurden zum zweiten Mal mehr als 1000 Neuinfektionen pro Tag bestätigt. Die Zahl von 57 Corona-bedingten Todesfällen seit Ausbruch der Pandemie im März ist zwar gemessen an der Einwohnerzahl von 5,4 Millionen niedrig. Allerdings zählt die Slowakei nur Tote, bei denen keine andere Todesursache nachgewiesen werden kann. Die häufigsten Infektionsherde waren zuletzt Hochzeiten und andere Familienfeiern. Regierungschef Matovic prangerte deshalb die „Disziplinlosigkeit“ eines Teils der Bevölkerung an. Gesundheitsexperten warfen indes der Regierung Missmanagement vor. Wegen eines positiven Corona-Tests in der Trainingsgruppe hat der Tischtennis-Bundesligist TTF Ochsenhausen seine beiden Heimspiele an diesem Wochenende kurzfristig absagen müssen. Die Partien gegen den TSV Bad Königshofen (Freitag) und den Post SV Mühlhausen (Sonntag) wurden auf einen noch unbestimmten Termin verlegt, teilte der deutsche Meister von 2019 mit. Der Corona-Fall betrifft nach Angaben des Vereins kein Mitglied des Bundesliga-Teams selbst, sondern einen Spieler, der im Training mit den TTF-Profis in Berührung kam. Das Kreisgesundheitsamt verhängte daraufhin eine 14-tägige häusliche Quarantäne für die Testperson und seine Erstkontakte. Aus diesem Grund müssen auch noch die beiden nächsten Ochsenhäuser Auswärtsspiele beim TTC Neu-Ulm (Bundesliga) sowie beim TTC Fortuna Passau (DTTB-Pokal) verlegt werden. Die Zahl der neu gemeldeten Corona-Fälle in Russland hat die Rekordwerte aus dem Frühjahr überstiegen. Am Freitag wurden nach offiziellen Angaben binnen 24 Stunden mehr als 12.120 Infektionen registriert. Allein in der Hauptstadt Moskau wurden rund 3700 neue Fälle gezählt. Im weltweiten Vergleich liegt Russland der US-Universität Johns Hopkins zufolge mit knapp 1,3 Millionen Infektionen auf Platz vier. Experten gehen von einer hohen Dunkelziffer aus. Insgesamt gibt es 22.260 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus – ein vergleichsweise niedriger Wert. Die Behörden in der Hauptstadt reagierten auf die steigenden Zahlen mit verschärften Regeln. Unternehmen müssen jeden dritten Mitarbeiter ins Homeoffice schicken, was auch streng kontrolliert wird. Zudem wurden die Herbstferien für Schüler um eine Woche verlängert und Senioren sollen sich selbst isolieren. Das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes wird in Supermärkten überprüft. In Moskau galten im Frühjahr mehr als zwei Monate lang strenge Ausgangssperren. Daraufhin pendelten sich im Sommer die täglichen Neuinfektionen auf etwa 5000 Fälle ein. Seit September steigen die Zählen wieder deutlich an. Die Behörden versicherten, dass bislang kein zweiter Lockdown geplant sei. Der Berliner Virologe Christian Drosten hat an die Bevölkerung appelliert im Kampf gegen das Coronavirus mitzuhelfen. Das Effizienteste gegen eine Corona-Ausbreitung sei eine Kombination aus Masken-Tragen und gezielten Maßnahmen gegen Cluster, sagte der Direktor des Instituts für Virologie an der Charité in Berlin am Freitag. Cluster sind etwa eine Gruppe von Menschen bei einer Feier. Die jetzigen Maßnahmen seien schon dafür geeignet. Auch die Gesundheitsämter schauten recht genau darauf, aber die Bevölkerung müsse auch mitmachen. Mit einem Cluster-Kontakttagebuch etwa könne man sehen, wo man sich vor sieben bis zehn Tagen infiziert habe. „Das ist eine sehr wertvolle Information an das Gesundheitsamt.“ „Das Virus hat sich nicht verändert“, betonte Drosten. Die Infektionssterblichkeit – wie viele der Angesteckten sterben – sei fast eine Konstante und hänge vom Alter der Betroffenen ab. Sie liege in Deutschland bei einem Prozent oder etwas mehr – falls das Virus durch die Bevölkerung durchlaufe. Es sei weniger, wenn man die Älteren schützen könne. Aber das lasse sich nicht so leicht bewerkstelligen. Entscheidend sei auch das Wissen der Bevölkerung. Es gebe derzeit „viele Irrlichter“ in der öffentlichen Information. „Die Informiertheit der Bevölkerung ist aber das Entscheidende in dieser Situation“, sagte Drosten. „Die Kooperation, das Verständnis jedes Einzelnen oder jeder Einzelnen, dieses Treffen von richtigen Entscheidungen im Alltag, weil man es verstanden hat, das ist das, was uns retten wird vor einer schwierigen Situation.“ Drosten plädierte für eine höhere Qualität bei der Information der Bevölkerung: Forscher sollten sich auf ihre Expertise beschränken und Journalisten sollten Wissenschaftler fragen, wie sie zu ihren Behauptungen kämen. Nach den deutlichen Umsatzeinbrüchen zu Beginn der Corona-Krise hat der Düsseldorfer Konsumgüterkonzern Henkel (Persil, Schwarzkopf, Loctite) im dritten Quartal wieder Tritt gefasst. Zwischen Juli und September habe der Waschmittel-, Kosmetik- und Klebstoffhersteller ein „starkes organisches Wachstum“ von 3,9 Prozent erzielt, berichte Konzernchef Carsten Knobel am Freitag unter Berufung auf vorläufige Zahlen in Düsseldorf. Der Umsatz lag damit bei rund 5 Milliarden Euro. Die neuen Zahlen sind ein Lichtblick für den Konzern. Denn anfangs hatte die Corona-Krise in wichtigen Geschäftsfeldern zu deutlichen Umsatzeinbrüchen geführt. Die größte Henkel-Sparte, das Klebstoffgeschäft, litt unter den Produktionsrückgängen in der Autoindustrie, die Kosmetiksparte unter der zeitweisen Schließung der Friseursalons. Insgesamt sanken die Erlöse im zweiten Quartal um fast 10 Prozent. Inzwischen hat sich das Bild aber deutlich aufgehellt. Henkel habe im dritten Quartal trotz der weiterhin schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen infolge der Pandemie in allen Unternehmensbereichen wieder ein organisches Umsatzwachstum erzielt, betonte Knobel. Die Klebstoffsparte, auf die knapp die Hälfte des Konzernumsatzes entfällt, steigerte die Erlöse um 1,3 Prozent. Das Kosmetikgeschäft legte um 4,3 Prozent zu. Ein kräftiges Wachstum im Einzelhandelsgeschäft machte dabei anhaltende Einbußen im Friseurgeschäft mehr als wett. Am stärksten wuchs aber in der Krise mit 7,7 Prozent das Geschäft mit Wasch- und Reinigungsmitteln. Mehr als 2,7 Millionen heimreisewillige Migranten stecken nach einer Studie der UN-Organisation für Migration (IOM) wegen der Corona-Reisebeschränkungen in aller Welt fest. Darunter sind hunderttausende Seeleute, von denen manche seit Monaten nicht von Bord ihrer Schiffe gelassen werden. Besonders viele säßen im Nahen Osten und Nordafrika sowie in der Asien-Pazifik-Region fest. In Griechenland könnten 102.000 Migranten, die den Wunsch nach Rückkehr in ihre Heimat geäußert haben, nicht abreisen. In Italien seien es 85.000, sagte IOM-Sprecher Paul Dillon am Freitag in Genf. In der Statistik sind Menschen, die schon vor der Corona-Krise in ihre Heimat zurück wollten, nicht berücksichtigt. Die Zahlen beziehen sich auf einen Stichtag im Juli 2020. Wahrscheinlich liege die tatsächliche Zahl noch deutlich höher, so die UN-Organisation. Die IOM unterstützt normalerweise heimkehrwillige Migranten und organisiert Rückkehrmöglichkeiten. Der Städte- und Gemeindebund hat angesichts steigender Infektionszahlen in mehreren deutschen Großstädten mehr Aufklärungsarbeit in den sozialen Medien gefordert. „Die Gruppen, die wir erreichen wollen, das sind die Partyszenen, die schauen nicht ZDF und die schauen nicht ARD“, sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg am Freitag im ZDF-„Morgenmagazin“. Den jungen Menschen müsste vor allem über den Weg der sozialen Medien klargemacht werden, dass sie nicht nur sich selbst, sondern auch andere gefährdeten. Aus Sicht Landsbergs sind es gerade die jungen Feiernden, die besonders zu den derzeit vielen Infektionen beitragen, wie er auch im RBB-Inforadio sagte. „Wir haben ja eins festgestellt: Es sind nicht die Schulen, es sind auch nicht Konzertveranstaltungen, es kommt immer aus diesen privaten oder halbprivaten Feiern, wo diese Infektionsherde entstehen. Das ist hochgefährlich.“ Schauspielerin Alyssa Milano kämpft nach eigenen Angaben auch Monate nach ihrer Corona-Erkrankung mit Symptomen. So habe sie bis heute starken Haarausfall. „Es ist schwer, vor allem, wenn man Schauspielerin ist und so viel von der eigenen Identität mit Dingen zu tun hat wie langem, seidigem Haar und reiner Haut“, sagte die 47 Jahre alte Schauspielerin in der amerikanischen Talkshow „Dr. Oz“, wie das US-Promiportal „Justjared“ berichtete. „Dazu kommt noch, dass ich Gehirnnebel habe. Was wiederum als Schauspielerin, also als jemand, die Dialoge auswendig lernen und in der Lage sein muss, sich zu bewegen, zu reagieren und auf Zack zu sein, beängstigend ist.“ Mit Gehirnnebel wird umgangssprachlich ein Zustand der Abgeschlagenheit, Antriebslosigkeit und Vergesslichkeit bezeichnet. Milano hatte sich in April mit der Krankheit angesteckt und über ihren gesundheitlichen Zustand immer wieder in den sozialen Medien berichtet, um auf Risiken durch das Coronavirus aufmerksam zu machen. Im deutschen Bauhauptgewerbe ist weiterhin keine Flaute in Folge der Corona-Pandemie zu beobachten. Im Juli verfehlte der Umsatz zwar den Vorjahreswert um 1,9 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Freitag berichtete. Das sei aber durch einen Arbeitstag weniger und den sehr hohen Basiswert aus dem Juli 2019 erklärbar. Wesentliche Effekte der Pandemie seien nicht zu erkennen, teilte das Amt mit. Die Branche hat sich zudem im laufenden Jahr bereits ein Polster angelegt: In den ersten sieben Monaten des Jahres seien die Umsätze im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 4,9 Prozent und die Zahl der Beschäftigten um 1,5 Prozent gestiegen. Drei Wochen nach Verhängung eines landesweiten Lockdowns deutet sich in Israel ein rückläufiger Trend bei den Corona-Neuinfektionen an. Wie das Gesundheitsministerium am Freitagmorgen mitteilte, wurden am Vortag 3692 neue Fälle verzeichnet. Vor rund eineinhalb Wochen war mit mehr als 9000 Infektionen ein Rekordwert registriert worden. Zu Wochenbeginn waren mehr als 5700 neue Fälle ausgewiesen worden. Die Quote der positiven Tests betrug nach den Daten vom Freitag acht Prozent. Im Laufe des Lockdowns hatte sie teils deutlich über elf Prozent gelegen. Israel hat etwa neun Millionen Einwohner. Die Pandemie verlief in Israel zunächst glimpflich, auch wegen eines strikten Kurses der Regierung. Nach Lockerungen und einer massiven Zunahme der Fallzahlen im Laufe des Sommers gilt seit dem 18. September ein Lockdown mit strengen Regeln. Die Maßnahmen wurden zwischenzeitlich verschärft und gelten vorerst bis Mitte kommender Woche. Eine Verlängerung des Lockdowns steht im Raum. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte die Entwicklung zuletzt vorsichtig optimistisch beurteilt. Er wollte sie aber noch weitere Tage beobachten. Die Opposition hatte ihm wegen der Verhängung eines zweiten Lockdowns Versagen vorgeworfen. Dem Land machen die Folgen der Corona-Krise wirtschaftlich und sozial schwer zu schaffen. Seit Beginn des jüngsten Lockdowns meldeten sich nach Zahlen der nationalen Arbeitsagentur rund 230.000 Menschen als arbeitssuchend. Insgesamt waren zuletzt etwas mehr als 950.000 Menschen in Israel als arbeitssuchend registriert. Gegner des Ministerpräsidenten hatten am Donnerstagabend erneut im ganzen Land demonstriert. Die AfD stellt sich trotz steigender Corona-Infektionszahlen gegen weitere Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie. „Das ist absolut ausreichend, was derzeit ist“, sagte der AfD-Bundesvorsitzende Tino Chrupalla am Freitag im ZDF-„Morgenmagazin“. „Natürlich steigen jetzt die Zahlen, das ist im Herbst erwartbar gewesen.“ Man rate ein Stück weit zur Gelassenheit. „Wir haben die Maßnahmen, die bislang beschlossen und eingeführt wurden, (…) das sollte man jetzt auch nicht ausweiten in neue Verbote.“ Mit Köln und Essen liegen zwei nordrhein-westfälische Großstädte in der Corona-Pandemie nur noch ganz knapp unter der wichtigen Warnstufe von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen. Das nordrhein-westfälische Landeszentrum Gesundheit gab den Wert für Köln am Freitag mit 49,8 an (plus 4,4 im Vergleich zum Vortag), für Essen mit 48,4 (plus 5,0). Zudem gab es einen massiven Anstieg in Herne: Die Ruhrgebietsstadt kam auf einen Wert von 56,2 (plus 22,4 im Vergleich zum Vortag) und gilt damit jetzt als Corona-Risikogebiet. Weil sich vor allem Großstädte und Ballungszentren zu Hotspots in der Pandemie entwickeln, hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) an diesem Freitag (12.30 Uhr) die Rathauschefs der elf größten deutschen Städte zu einer Videokonferenz eingeladen – auch Essen und Köln gehören dazu. Nordrhein-Westfalen hat seit Tagen die höchsten Ansteckungsraten aller deutschen Flächenländer. Nach zwei Teammitgliedern der deutschen Eisschnelllauf-Nationalmannschaft hat sich in Inzell auch der niederländische Doppel-Olympiasieger Kjeld Nuis mit dem Coronavirus infiziert. Nuis hat sich daher gemeinsam mit seinem Team Reggeborgh in Quarantäne begeben. Der 30-Jährige bestätigte die Infektion auf seinem Instagram-Account. Nach einem Bericht des Internet-Anbieters „schaatsen.nl“ befolgt das Privatteam die Anweisungen der deutschen Gesundheitsämter. Vor der Abreise ins Trainingslager nach Inzell war das gesamte Team am vergangenen Freitag noch negativ auf das Virus getestet worden. Als Konsequenz der positiven Corona-Fälle kehren die anderen beiden Profiteams Jumbo-Visma um Olympiasieger Sven Kramer und Team IKO um Olympiasiegerin Jorien ter Mors trotz negativer Tests vorzeitig aus Inzell in die Niederlande zurück. Ursprünglich wollten die Profis am Samstag in Inzell an einem Test-Wettkampf teilnehmen. Die Max-Aicher-Arena wurde jedoch aus Vorsorge bis Samstag geschlossen. Innerhalb eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Freitagmorgen 4516 neue Corona-Infektionen gemeldet. Von Mittwoch auf Donnerstag war der Wert von 2828 auf 4058 erheblich angestiegen. Seit Beginn der Corona-Krise haben sich nach RKI-Angaben mindestens 314.660 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert (Datenstand 9.10.,0.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion lag demnach bei 9589.

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