Start Deutschland Deutschland — in German Vor dem Weißen Haus endet Trumps Rede schon nach 15 Minuten

Vor dem Weißen Haus endet Trumps Rede schon nach 15 Minuten

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Donald Trump steht im Rennen um das Weiße Haus mit dem Rücken zur Wand, fällt in Umfragen deutlich hinter seinen Herausforderer zurück. Das macht ihn brandgefährlich. Nun drängt er trotz gesundheitlicher Bedenken zurück auf die nationale Bühne.
Als die Menge skandiert, „wir lieben dich“, hält der Präsident inne. Er lächelt. „Ich liebe euch auch“, ruft Donald Trump von seinem Balkon in die Menschenmasse hinein, die sich vor dem Weißen Haus versammelt hat. Seine Fans tragen türkisfarbene T-Shirts und rote Schirmmützen, „Make America Great Again“, steht darauf. Im Takt seiner Worte wedeln Trumps Unterstützer mit Amerika-Fähnchen. Wann immer der Präsident seine eigene Politik lobt, jubeln sie. Wann immer er seine politischen Widersacher erwähnt, brechen sie in Buh-Rufe aus. Zehn Tage nach seiner Corona-Diagnose ist Trump wieder in seinem Element. Am Samstagnachmittag amerikanischer Ostküstenzeit hat er seinen ersten öffentlichen Auftritt seit seiner Erkrankung. Hunderte Gäste sollen anwesend sein. Trumps Leibarzt Sean Conley hat ihn zuvor gesundgeschrieben – obwohl er zunächst ankündigte, Trumps gesundheitliche Entwicklung über das Wochenende abwarten zu wollen. Beobachter sind sich einig, dass die überstürzte Rückkehr des Präsidenten in die Öffentlichkeit auf massiven Druck Trumps zurückzuführen ist. „Vier weitere Jahre“, rufen die Menschen auf der Rasenfläche im Chor. Auf Videoaufnahmen sieht man, dass sie Masken tragen, jedoch keinen Abstand zueinander halten. „Ich fühle mich großartig“, sagt Trump. „Und ihr?“ Noch mehr Jubel. Kein Zoom-Meeting kann dieses Gefühl für Trump transportieren, kein Video-Interview. Er braucht diese Art von Bestätigung seiner Fans, er braucht die Menge, den Jubel, saugt ihn auf wie ein Schwamm. Dass Trump zurück in der Öffentlichkeit ist und Wahlkampf macht, hat einen für ihn existenziellen Grund. Seine Infektion darf keinesfalls Thema Nummer eins in den USA bleiben, so sieht Trump es. Er will Normalität, Rallys, Wahlkampfansprachen – er braucht sie. Denn im Rennen um das Weiße Haus fällt er immer weiter hinter seinen Herausforderer zurück. In Umfragen liegt Trump mittlerweile im zweistelligen Prozentpunktebereich hinter dem Demokraten Joe Biden. Selbst wenn die Umfragen ähnlich falsch inakkurat sein sollten wie vor vier Jahren, ergab eine Berechnung der „New York Times“, würde Biden voraussichtlich gewinnen.

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