Start United States USA — mix Verhaftung von Pablo Hasél löst Krawalle in Spanien aus

Verhaftung von Pablo Hasél löst Krawalle in Spanien aus

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In Barcelona kommt es nach Protesten zu Plünderungen von Geschäften. Das Thema Meinungsfreiheit wird zur Belastungsprobe für die Regierung.
In Barcelona kommt es nach Protesten zu Plünderungen von Geschäften. Das Thema Meinungsfreiheit wird zur Belastungsprobe für die Regierung. Jugendliche Demonstranten nutzen in Brand gesetzte Müllcontainer als Barrikade gegen die Polizei. Nacht für Nacht gehen Tausende von Jugendlichen in Spaniens grossen Städten auf die Strasse, um die Freilassung von Pablo Hasél zu fordern. Der Rapper, mit bürgerlichem Namen Pablo Rivadulla Duró, war am Dienstag von der Polizei in seiner Heimatstadt Lleida festgenommen worden, um eine neunmonatige Haftstrafe wegen Gewaltverherrlichung in seinen Songs und Tweets anzutreten. Bei den Protestaktionen liefern sich gewaltbereite Gruppen unter den Demonstranten immer wieder Strassenschlachten mit der Polizei, errichten Barrikaden und zünden Müllcontainer an. In der Nacht zum Sonntag kam es zu besonders schweren Ausschreitungen in Barcelona. Dort wurden Schaufenster eingetreten, Bankfilialen verwüstet und Geschäfte geplündert. Steine flogen gegen die Fassade des altehrwürdigen Palau de la Música und beschädigten die wertvollen Art-déco-Fenster. Auch in der Nacht zum Montag kam es wieder zu Gewalt zwischen Demonstranten und der Polizei. Einige der meist sehr jungen Demonstranten in Barcelona trugen am Sonntagabend ein Transparent mit der Aufschrift: «Ihr habt uns beigebracht, dass Friedlichkeit sinnlos ist». Allerdings war die Demonstration kleiner und es gab wesentlich weniger Ausschreitungen als in den fünf Nächten zuvor. Nach Einschätzung spanischer Medien beteiligten sich etwa 1000 Menschen. Am Samstag waren es noch mindestens 6000 Teilnehmer gewesen. Kleinere Kundgebungen wurden auch aus Girona und Bilbao im Baskenland gemeldet. Dennoch wurden Polizisten vereinzelt wieder mit Flaschen, Mülleimern und Böllern beworfen, auch einige Schaufensterscheiben gingen zu Bruch, wie auf Fernsehbildern zu sehen war. Die Polizei habe fünf Menschen festgenommen, die ein Modegeschäft plünderten, berichtete die Zeitung «El Periódico». Seit Beginn der Proteste wurden in Barcelona 106 Menschen festgenommen, darunter 32 Minderjährige.

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